Sonntag, 24. Dezember 2017

Ich bin eine Plaudertasche und Diskretion ist nicht meine Stärke ...

.. aber ich war nie ein Fake oder jemand, der hinter vorgehaltener Hand tratscht und dabei lügt


 Schon als Kind habe ich meinen ersten Fotoapparat geschenkt bekommen und damit nicht nur gerne Fotos gemacht und in Alben eingeklebt, sondern damals noch per Hand zu jeder Fotoserie genau aufgeschrieben, was wir da gemacht haben, wer dabei war und mir das selbst immer wieder gern angeschaut oder auch gemeinsam mit Familie und Freunden immer wieder drin rumgeblättert.

 Die heutigen Blogs sind wie ein riesiges Fotoalbum, die heutigen Digicams eine Quelle unendlicher Möglichkeiten, das, was man erlebt, wirklich detailliert festzuhalten.

Und ich staune oft selbst, wenn ich mir alte Sachen ansehe, wie viel das Gedächtnis davon inzwischen längst gelöscht oder sogar verändert hat .. lese ich das nach und schaue ich mir das an, stelle ich fest, oh ja .. so war das also wirklich vor ein paar Jahren.

 Ich finde das gut, Erinnerungen auf diese Art und Weise zu konservieren.

Ich weiß, das findet nicht jeder Mensch gut.

Es gibt auch die Menschen, die schon immer gern vieles im Geheimen gemacht haben, auch gar nicht wollten, dass selbst die Menschen, mit denen sie gemeinsam in einer Ehe oder Familie leben, nun alles wissen, was sie hinter dem Rücken tun.

 Und diese Menschen brauchen sehr hohe Teppiche, damit sie alle Leichen drunterbuddeln können, die keiner sehen soll.

Das haben die schon immer gebraucht und heute, wo es das Internet gibt, erst recht.

Ich bin auch von dem Vorgänger meines Mannes sehr oft belogen und betrogen worden .. und nicht nur ich ... und habe es gehasst, nie zu wissen, was ist nun wahr und was ist nicht wahr.

 Als ich Jürgen im Internet kennenlernte, hat er mir zum Teil wirklich haarsträubende Dinge aus seinem früheren Leben erzählt .. wie sehr er abgestürzt ist, als zuerst seine Ehe in die Brüche ging und dann später auch noch seine Kinder nach und Nach einfach weg waren, die er doch so geliebt hat .. das hat Jürgen fast das Leben gekostet .. und als er vollkommen am Boden lag und drohte zu erfrieren, das mitten im Winter, hat er sich gesagt, er sollte für sich selbst leben und nicht für seine Familie, die ihn nicht mehr haben will. Er kam wieder hoch und so lernten wir uns kennen.

 Wäre Jürgen damals einer jener gesichtslosen Typen gewesen, die weder Fotos gezeigt noch private Informationen über sich preisgegeben haben, wäre er genauso wie die bei mir auf dem Haufen "diesen Mann kann ich nicht gebrauchen, denn ich will einen ehrlichen Menschen an meiner Seite haben" gelandet.

Aber Jürgen war anders, nämlich nicht gesichtslos und vollkommen ehrlich.

 Was Internet-Fakes anrichten können, habe ich später in meiner Familie über einige der Partner meiner Kinder zur Genüge kennengelernt, nur damals noch nicht gewusst, dass es sowas überhaupt gibt.

Auch lernte ich andere davon kennen, weil ich ja über 10 Jahre die Administration eines Hufrehe-Forums gemacht habe, wo natürlich auch Themen wie Kritik an der Arbeit von Hufschmieden, Hufpflegern, Tierheilpraktikern oder Tierärzten auf den Tisch kamen oder die Zustände in manchen Pensionsställen.

 Ich habe dann recht schnell gelernt, wie man für die Menschen, die ehrlich berichten wollten, was ihrem Pferd passiert ist, geschützte Bereiche einrichten kann .. und genauso schnell, dass auch dort durchaus Menschen auftauchen können, die sich als andere ausgegeben haben als sie sind. Ich lernte IP-Nummern kontrollieren, Standorte anzupeilen, Computern den Zugang zu unserem Forum zu sperren und vieles mehr. Ich lernte auch, dass man Fakes damit nicht unbedingt davon abhält, weiterzuspionieren, denn nach einer Weile ändert sich jede IP-Adresse von allein.

 Lange bevor ich anfing, zum Teil in meinen Fortsetzungs-Serien wie die über mein Leben mit Pferden, mein Leben überhaupt und was mir da alles passiert ist oder die Erlebnisse rund um Chiwas Hufrehe-Erkrankung auch mal nur einen winzigen Teil der schmutzigen Wäsche zu waschen, die man da waschen könnte (denn viele Dinge kann man unmöglich öffentlich aufschreiben, die wir erlebt haben, das könnte ich bei aller Wut über deren Partner meinen Kindern nämlich nicht antun), war mein Leben längst von genau diesen Fakes in meiner Familie ruiniert worden .. ganz heimlich.

 Einer von Esthers Ex-Freunden (einer der netten, die ich gern hatte) hat mal gesagt, das schlimmste, was man einem Menschen antun kann, ist die Verleumdung.

Ja das stimmt .. das habe ich über dieses Pärchen in meiner Familie, das sich mit zwei meiner Kinder angefreundet hatte selbst erlebt .. und auch jetzt mit dieser Frau, die uns seit 2016 stalkt.

 Diese Menschen erzählen nicht wie ich öffentlich, was sie erlebt haben .. die tratschen im Verborgenen .. und bei diesem Pärchen ging es sogar soweit, sich zum Teil ja als wir selbst auszugeben, weil sie dank ihrer perfekten Ausbildung geschafft haben, sich in alles einzuhacken, was wir gemacht haben .. und wir hatten keine Ahnung, wie das überhaupt angehen konnte .. ich habe Jahre gebraucht um zu begreifen, wie das machbar war.

 Ich erzähle alles, was ich mache, öffentlich . nicht hinter vorgehaltener Hand .. wer sich angegriffen fühlt, kann es lesen, was ich sage, was ich denke und auch, dass es in seinen Augen nicht wahr ist, wenn er denkt, ich sage da was Falsches.

Tratsch aber erfährt man meistens nicht und kann sich nicht dagegen wehren.

Grimms Märchen will ich hier nicht aufschreiben, sondern einfach das, was wir erleben.

Und manchmal oder gar nicht so selten lasse ich auch mal was einfach weg, weil ich denke, das sollte ich jetzt nicht erzählen, um einer Person, die es betrifft, nicht zu schaden.

Aber ich rede auch nichts schön, was gar nicht so war.

Warum sollte ich das tun?

Damit Jürgen und ich wieder eine vollständige Familie hätten?

Diese Blogs gibt es erst ein paar Jahre, noch nichtmal so lange wie wir beide als Texter arbeiten, denn erst als solche haben wir gelernt, was ein Blog ist.

Unsere Familien waren schon lange vorher ein Schrotthaufen und meine Mutter hat sterben müssen, bevor jemand davon vielleicht sein Hirn soweit eingeschaltet hätte sich zu überlegen, was er da eigentlich einem lebenden Menschen antut, die nicht mehr lange zu leben hat.

Meine Mama war genauso wenig perfekt wie ich oder Jürgen das sind.

Wir sind Menschen und Menschen haben Fehler und Schwächen genauso wie gute Seiten und Stärken.

Ich aber hab sie so genommen wie sie war und auch so geliebt wie sie war .. mit ihren Fehlern.

Und Jürgen und ich sind beide ehrliche Menschen, aber auch welche, die zuweilen ihr Herz auf der Zunge tragen .. oder auf der Tastatur auschütten.

LG
Renate

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