Kinder und ihre Partner ...

... und warum Beziehungsprobleme schlussendlich nicht primär mit den Eltern zu tun haben

 Dass Jürgen und ich heute eigene Pferde halten, hat den Ursprung darin, dass sich meine Große Vanessa immer eigene Pferde gewünscht hat, seit sie im Alter von 9 Jahren in der Reitschule Först ihre erste Reitstunde hatte. Als sie 20 war, erfüllte ich ihr diesen Wunsch.

Diesen Montag wurde ich beim Kauf von Pferdefutter wieder daran erinnert, dass ich eigentlich heute mit Jürgen Vanessas Kindertraum auslebe, indem wir eigene Pferde halten.

Weil Vanessa Tiere so liebt, wurde sie Tierarzthelferin. Sie übt diesen Beruf auch noch heute aus und da sie zwei Kinder hat, in Teilzeit .. sicher nach wie vor mit viel Leidenschaft.

Ich habe als Mutter das, was meine Kinder gern taten, immer mit viel Engagement versucht zu fördern, damit sie ihre Träume und ihre Individualität auch später ausleben konnten. Ich tat das, weil meine eigene Mutter da ganz anders war und ich es nicht schön fand, dass sie mir, als ich ein Kind war, immer ihre eigenen Wünsche aufgezwungen hat. So wollte ich als Mutter eben nicht sein und war es sicher auch nicht. Das Pony, mit dem Ihr Vanessa oben rechts seht, heißt Twister und gehört ihrer Tochter. Auch Vanessa hat schließlich, nachdem sie früher ein Pony, das ihrer Familie gehörte, verkauft hat, ihrer Tochter geholfen, sich den Traum vom eigenen Pferd zu erfüllen. Sie ist mir damit viel ähnlicher als sie vermutlich selbst denkt.

Tja .. der Mann, der mir am Montag half, zwei Tüten Pferdefutter in den Kofferraum unseres Autos zu legen, sagte plötzlich, ich würde ja "zur Familie gehören" und ich fragte, ob er denn mit meinem Schwiegersohn verwandt sei. Er sagte nein, aber ich sei ja als dessen Schwiegermutter ein Teil der Familie. Nun ja ... da ich seit Jahren keinen Kontakt mehr zu Vanessa, meinen Enkeln von ihr und natürlich auch nur beruflich bedingt zu meinen Schwiegersohn habe, habe ich gesagt, ich war von Anfang an zur bösen Schwiegermutter verdammt, denn mein Schwiegersohn sei ein ausgewachsenes Muttersöhnchen, dessen eigene Mutter sicher so lange gestichelt hätte, bis sicher sei, dass die Sonntage mit Kaffeeklatsch und dergleichen alle ihr gehören und nicht womöglich auch mal mir und meiner Mutter .. denn Muttersöhnchen dulden keine zweite Mutter in ihrer Nähe .. und meine Tochter konnte sich leider nie durchsetzen und kann es auch nicht ihrem Mann gegenüber.

Ich habe noch erzählt, vielleicht sei das die Strafe dafür, dass auch ich meine eigene Mutter in meiner verflossenen Ehe immer vorgezogen hätte und meine Schwiegermutter zwar schon besucht, aber nicht sehr oft, die mir und auch meinem Ex-Mann nicht viel bedeutet hätte. Ich war aber immerhin so höflich, mich schon darum zu kümmern, dass wir an Tagen wie Weihnachten, Ostern, dem Muttertag oder ihrem Geburtstag für sie da gewesen sind .. nun sind wir in unserem Alter ja auch noch anständig erzogen worden und haben gelernt, die ältere Generation zu achten.

Ob Vanessas Ehe wirklich glücklich ist, sei dahingestellt .. denn wenn ich sie mal alleine treffe, redet sie wie ein Wasserfall .. offensichtlich bin ich ihr nämlich nicht egal. Sie traut sich nur nicht, das auch zuzugeben. Aber ihre Ehe besteht noch .. es würde auch nicht zu Vanessa passen, häufig ihre Partner zu wechseln, dazu ist sie zu sanft und zu unterwürfig.

Eins ist sicher .. ihr Mann hängt auf seine Art an ihr .. er ist nur krankhaft eifersüchtig und ausschließlich auf seine eigene Mutter und Familie fixiert und duldet nichts daneben.

Vanessa ist aber nicht das einzige meiner Kinder .. nur das einzige, das nie viele Partner hatte, allenfalls Flirts, als sie jung war und die weit über 20 war, als sie ihren heutigen Ehemann kennenlernte.

Bis zu diesem Zeitpunkte hatte ich immer das Gefühl, mit Vanessa verstehe ich mich phantastisch und hätte mir nie träumen lassen, dass sie mir einmal so in den Rücken fallen würde, nur weil sie einen Partner fand, der mich von Anfang an nicht hat leiden können.

Und ich habe ihr wirklich jeden Wunsch von den Augen abgelesen, gerade deshalb, weil besonders sie so kontaktarm war und  so gut wie keine Freunde hatte, als sie ein Kind war. Ich habe die Tiere angeschafft, um so für sie einen Ausgleich dafür zu schaffen.

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Nach Vanessa brachte ich zwei Jahre später ihren Bruder Manuel auf die Welt.

Seine erste feste Freundin wird an ihm gemocht haben, dass er damals Gitarrist in einer Wave-Band war .. auch sie ein Pferdefan, die noch heute diesen Traum auslebt .. Jürgen und ich haben sie erst unlängst bei einem Auftritt gesehen.

Sie ist heute verheiratet, offenbar mit einem Mann, der auch jetzt noch Musik macht.

Ich hatte keinen Einfluss darauf, dass Manuel nicht verstand, wie gern sie mit ihm gemeinsam Musik gemacht hätte und wie sehr sie sich gewünscht hat, dass er sich mehr für ihre Pferde interessieren würde.

Er hat sehr gelitten, als sie nach 8 Jahren plötzlich ging. Später lernte er seine später Frau und Mutter meines Enkels Jarvin kennen, den ich noch nie persönlich gesehen habe. Der Junge kennt nich also gar nicht.

Ich hatte einen regen Kontakt zu Manuels Frau, bis sie mit meinem Enkel schwanger wurde .. danach war diese Frau schlagartig nicht mehr da ... Manuel kam uns besuchen und erzählte nichts davon, dass er bald Vater würde .. und als sein Sohn ungefähr zwei Monate alt war, erfuhr ich davon nur zufällig etwas über das Internet. Als ich deshalb wütend wurde, war ich natürlich auch wieder eine ach so böse Schwiegermutter.

Als Manuel vom Fachgymnasium abging, habe ich gemeinsam mit ihm überlegt, was ihm beruflich liegen könnte und ihm sicher dabei geholfen, sein Hobby zum Beruf zu machen, denn er hat schon als Kind sehr gern mit seinem Vater an Oltimern geschraubt.

Natürlich hat er seine Meisterprüfung selbst bestanden ..dennoch war ich es, die ihn auf die Idee brachte, doch Autoschlosser zu lernen, weil er so viel Freude an der Oldtimer-Bastelei hatte.

Das Foto oben stammt aus September 2017, das links von meinem Enkel Jarvin ebenfalls. Ich fand die beiden Fotos in den Kieler Nachrichten .. zufällig. Mein Enkel sieht seiner Mutter offensichtlich sehr ähnlich.

Ganz sicher fand es Manu schön, dass Jarvin an diesem Tag mit ihm zusammen bei dieser Oldtimer-Ausstellung war.

Vom Bauch her bin ich unsicher, ob er mit seiner Frau wirklich noch zusammenlebt. Vielleicht ja, vielleicht auch nicht. Aber falls nicht, würde er sicher nicht wollen, dass ich das erfahre. Ich könnte ja sagen, Manuel, sie war immer viel zu sehr auf ihre eigene Familie fixiert, um zu verstehen, dass auch Du eigene Wurzeln hast .. obwohl ich darüber früher einmal mit ihr darüber gesprochen habe, dass man seinem Partner seine eigenen Wurzeln unbedingt lassen sollte, denn die machen schließlich seine eigene Identität aus.

Ich habe Manuel zuletzt persönlich gesehen, als meine Mutter kurz vor ihrem Tod im Juli 2011 ihren 91. Geburtstag gefeiert hat .. im September starb sie.

Er hatte sich damals gerade selbstständig gemacht und erzählte mir begeistert, dass das so gut für seinen Sohn sei, damit er so besser versorgt wäre. Es schien so, als ginge es Manuel finanziell sehr gut.

Als meine Mutter im September im Sterben lag, was ich da aber noch nicht wusste, rief ich ihn an, um ihn anzupumpen, denn Mama hatte Ende September begonnen, sich ununterbrochen zu übergeben und ich brauchte Geld, um für sie viele Getränke und Toastbrot zu kaufen ... er wies mich so schrott am Telefon ab, dass ich wütend aufgelegt habe .. ein paar Tage später starb meine Mutter in der Klinik an Nierenversagen. Sie hatte leider keinen fiesen Brechdurchfall, sondern das war tödlich, weshalb ihr so schlecht gewesen war.

Manuel war noch nichtmal bei ihrer Beerdigung .. mag sein, er hat sich nicht getraut zu kommen. Wir haben nie wieder miteinander geredet.

Gelegentlich versuche ich, ihn über E-mails zu erreichen .. er antwortet nie. Mehr werde ich nicht tun ... denn auch Mütter haben einen Rest von Stolz.

Er weiß, dass meine Tür offen wäre, wenn er sich das anders überlegen würde.

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Das dritte meiner Kinder heißt Esther.

Rechts Esther auf einem neuen Facebook-Profilfoto aus Oktober 17.
Ihre erste Beziehung dauerte nur ein paar Wochen. Es war nicht meine Schuld, dass der Junge so reagierte, sondern die seiner Mutter. Ich machte ihm deshalb Vorwürfe, denn er hatte vorher Esther aktiv extra bei uns auf dem Dorf gesucht, weil er sie vorher in Hamburg auf einer Party kennengelernt hatte. Esther fand es nicht gut, dass ich mich da eingemischt habe. Mag sein, sie hatte damit recht, aber als ihre Mutter machte mich so etwas eben sehr böse. Sie tat mir so leid, so ausgenutzt worden zu sein.
Der nächste Freund, den sie hatte, war mir sehr sympathisch genauso wie ihr selbst. Er wirkte schon damals auf mich komplett schwul .. er wusste das nur wohl selbst noch nicht.

 Ich ließ den Jungen bei uns wohnen und mochte ihn sehr gern. Es war nicht meine Schuld, dass er nicht bei ihr geblieben ist ... und auch die Beziehungen zu seinen später männlichen Partnern haben bisher nie gehalten. Soweit habe ich das am Rande verfolgen können.
Esther ist heute mit seinem Ex-Mann immer noch gut befreundet .. warum, darüber haben wir beide nie gesprochen.

 Ich mochte auch den nächsten ihrer Partner, den Vater meines Enkels Raphael, für den ich lange Mutterersatz war, damit Esther ihre Ausbildung beenden konnte, denn Raphael kam wie meine Vanessa sehr früh auf die Welt.
Dennoch machte ich mir wegen diesem jungen Mann auch sorgen, denn wenn man als Mutter nicht vollkommen blind ist, kriegt man nunmal mit, wenn jemand Drogen- und Alkoholprobleme hat .. Sympathie hin oder her.

 Der hübsche Schecke ist übrigens Esthers Stute Super Nova ..unten zusammen mit Rocky, den Esther genauso wie unsere Pferde Nixe und Reno und einige ihrer später eigenen Schulpferde hat verkaufen müssen.
Ich hatte absolut gar nichts damit zu tun, dass Esthers Beziehung zu Raphaels Vater nicht lange gehalten hat ... aber der nächste feste Partner, den sie später sogar geheiratet hat (und zwar obwohl er schon damals eine Affaire mit der Ex-Freundin meines Jüngsten hatte, was nur niemand wusste) .. der war mir von Anfang an irgendwie suspekt.

 Ich traue mich auch zu sagen warum, was sogar eine gute Erklärung dafür ist, weshalb er meine Tochter geheiratet hat, obwohl er schon damals eine Beziehung zu der Freundin ihres Bruders hatte.
Er erzählte mir, eine Frau müsse autark sein, denn er hätte nicht vor, eine Frau zu ernähren ... ich entgegnete spontan, ich sei nicht autark, denn mein Mann würde mich derzeit ernähren, aber ich sei autonom .. und würde er mit meiner Tochter nicht anständig umgehen, würde er sicher merken, was der Unterschied zwischen Autarkie oder Autonomie sei, wenn eine Frau richtig wütend würde.
Musels Ex-Freundin studierte noch und hatte den Spleen, ihren eigentlich wohlhabenden Eltern nicht auf der Tasche liegen zu wollen, als die beiden schon lange zusammen waren ... damals konnte diese junge Frau meinen Ex-Schwiegersohn von Esther eben noch nicht ernähren .. inzwischen kann sie es vermutlich.
Die beiden haben sich gesucht, gefunden und verdient .. denn sie haben meine beiden Kinder sehr unglücklich gemacht.

Esther ist immer dann für mich da, wenn ich wirklich jemand brauche .. sonst nicht-

Links hatte sie noch zu ihrer Super Nova den Wallach Rocky .. den sie erst jetzt verkauft hat, weil auch die Beziehung nach ihrer gescheiterten Ehe leider nicht gehalten hat ... ich habe den jungen Mann nie kennengelernt und kann daran gar nicht schuld sein. Es tut mir lediglich leid.

Aktuell sehe ich aber, dass Esther danach regelrecht aufzublühen scheint .. wie wird zumindest rein optisch wieder die Esther, die ich als Mutter kenne .. und ich glaube, sie kommt ganz gut darüber hinweg.

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 Am meistern hat sich lange mein Jüngster Marius um mich gekümmert. Auch wenn ich mich regelmäßig bei jedem seiner Besuche darüber geärgert habe, wenn er mir ständig Vorwürfe wegen Dingen machte, von denen ich sicher weiß, dass diese Äußerungen etwas sind, das er seiner Ex-Freundin, die ja Psychologie studiert hat, nachplappert.
Ich habe keine Ahnung, wie und warum sie das Aus ihrer Beziehung analysiert und auch mir daran viel Schuld gegeben haben mag.
Mit mir hat sie sich nur sehr lange und sehr scheinheilig ständig über Marius unterhalten, mir absolut hinterhältige Streiche gespielt, was ich erst Jahre später rausgefunden habe .. und das vermutlich in dem Zusammenhang, dass sie ja schon damals  eigentlich inoffiziell mit dem Ex-Mann von seiner Schwester zusammen war.

Marius war das einzige meiner Kinder, das bei der Hochzeit von Jürgen und mir dabei war, war unser Trauzeuge.

Dazu hat Mut gehört, was ich ihm immer hoch angerechnet habe.

Marius war auch oft für mich da, wenn ich wirklich in Not war.

Aber ich habe inzwischen Marius seit ca. 2 Jahren nicht mehr gesehen.

Als er mir im Frühling schrieb, er will wieder mal zu Besuch kommen, habe ich mich sehr gefreut.

Aber er kam dann doch nicht. Statt dessen erfuhr ich von seiner Schwester, er wäre umgezogen. Auf meine Frage wohin, hat er mir das nicht erzählt.

Aktuell antwortet er nichtmal auf E-mails und ich mache mir große Sorgen um meinen jüngsten Sohn.

Marius war immer ein besonders schwieriges Kind, sehr zynisch, was in meinen Augen reiner Selbstschutz war oder ist.

Ich gehe davon aus, dass er bisher nie wieder eine feste Beziehung hatte, weiß es aber nicht genau.

Dass die letzte so unglücklich war, auch das war ganz sicher nicht meine Schuld.

Ich denke, jede Mutter wünscht sich für ihre Kinder, dass sie erwachsen Partner finden, mit denen sie glücklich bis ins hohe Alter bleiben können.

Ich zumindest habe das immer getan.

Dass eine Mutter allerdings Augen im Kopf und auch Verstand und eine gehörige Portion Intuition hat, das ist nunmal so und lässt sich nicht ändern.

LG

Renate

PS: Jürgen verlor den persönlich Kontakt zu seinen beiden Kindern schon vor vielen Jahren. Auch er ist ganz sicher eins nicht, schuld an deren Beziehungsproblemen. Auch er würde sicher jedes davon gern trösten, wenn man ihm die Möglichkeit dazu gäbe genauso wie ich das gern würde.