Mittwoch, 8. Juni 2016

Nur eine winzig kleine Windhose

- Ein Erlebnis vor vielen Jahren in Spanien -


 Ich komme darauf, Euch etwas von dieser winzig-kleinen Windhose und ihrer unglaublichen Kraft zu erzählen, weil gestern eine große Windhose, ein sogenannter Tornado, in Hamburg wohl recht viel Unheil angerichtet hat.

In Kiel ist vor vielen Jahren auch mal eine durchgekommen, von der mir eine frühere Arbeitskollegin berichtet hat, die die gesamte Lagerhalle weg gerissen hat, allerdings bevor ich dort anfing zu arbeiten.
 Diese Windhose ging damals unmittelbar an ihrem Bürofenster vorbei.

Als sie mir das erzählte, waren Manuel und Vanessa noch ziemlich klein .. etwas älter als ganz oben auf den beiden Fotos mit meinem Ex-Mann und mir .. und wir hatten kurz davor in Spanien Urlaub gemacht und erlebt, wie viel Kraft eine ganz winzige Windhose haben kann, die damals wie aus dem Nichts über das Mittelmeer kam und genauso schnell wieder verschwand.
 Die Fotos aus Spanien, die ich Euch hier zeige, habe ich alle viel später gemacht. Ich weiß, ich sollte mir mal die Zeit nehmen und mehr alte Bilder scannen, damit ich besser von früher erzählen kann, denn im Laufe eines langen Lebens erlebt man ja so einiges. Bei diesen Urlauben in Spanien hatten wir schon alle vier Kinder.

Als uns die kleine Windhose damals begegnete, waren es erst zwei. Manuel war noch klein, konnte aber schon laufen, Vanessa entsprechend ca. zwei Jahre älter als er.

Wir waren irgendwo an einem Strand an der Costa Brava entlang gelaufen, neben uns war ein Hang mit einer Treppe nach oben.
Die kleine Windhose war von der Farbe her weiß oder zumindest hell und wie gesagt sehr klein. Es war ansonsten herrliches Wetter, ob Herbst oder Frühling weiß ich nicht mehr. Wir sind früher immer im Frühling oder Herbst, nie im Sommer, nach Spanien gefahren.

Hansi war mit Vanessa schon die Treppe hoch gelaufen und befand sich oberhalb des Hangs, als die Windhose ankam. Ich hatte Manuel an der Hand und war gerade dabei, mit ihm die Treppe hochzugehen. Meine Mutter war noch unter uns allein auf der Treppe.

Als uns diese Mini-Windhose erfasste, hatte ich große Mühe, mich selbst am Treppengeländer festzuhalten und dazu noch Manuel gut festzuhalten, damit wir nicht weg geflogen wären. Es kostete mich alle Kraft, die mir zur Verfügung stand. Meiner Mutter weiter unten ging es mit sich selbst ganz genauso.

Vanessa befand sich oben nicht an der Hand von Hansi und hatte nur deshalb Glück, nicht den Hang herunter geweht zu werden, weil sie mit ziemlich viel Wucht gegen eine Parkpank flog, die Gott sei Dank oben auf dem Hang stand, damit man sich dort hinsetzen und auf das Meer schauen konnte.

Das ganze Spektakel dauerte kaum wenige Minuten, eher nur einige Sekunden.

Eher fasziniert sah ich die Windhose über das Wasser kommen, einen Bogen über das Land machen, dort dann umdrehen, nachdem sie meine ganze Familie und alles mögliche sonst durchgewirbelt hatte, und danach wieder zurück aufs Mittelmeer zu drehen, um dort sehr schnell irgendwo hinter dem Horizont wieder zu verschwinden.

Danach war alles sonnig und ruhig wie vorher und der Spuk ganz schnell vorbei.

Weil schon diese Mini-Windhose wirklich extrem viel Kraft hatte, was wir alle gemerkt haben, kann ich mir vorstellen, was für eine Kraft ein Tornado haben wird und was der anrichten kann.

Ich möchte nicht unbedingt dabei sein, wenn so ein Ding wie gestern in Hamburg irgendwowo lang kommt, wo ich gerade bin.

LG
Renate

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