Montag, 27. April 2015

8 Jahre Igeli und Schnuff

Jürgens Handy hat daran gedacht

Am 27. April 2007 haben wir uns also zum 1. Mal getroffen, der Jürgen und ich. Dieses Foto war das erste, was ich damals von Jürgen kannte, bevor ich ihn persönlich am Bahnhof von Bargteheide traf.
Nicht nur bei Jürgen und mir war es Liebe auf den ersten Blick, sondern auch bei Prima und Jürgen, die sich hier am 1. Mai 07 bei meiner Tochter Esther zum ersten Mal begegnet sind.
Für mich gehörte Jürgen vom ersten Tag unserer Begegnung an nun zu meinem Leben dazu, aber ich glaube, meine Familie sah das etwas anders. Auch an diesem Tag, als wir unsere Pferde Prima und Chiwa bei Esther mit zum Rest der Herde ließen, ließen sie ihn alle abseits stehen.


Na ja ... es gelang mir .. aber nur vorübergehend, dass Jürgen und ich einige schöne Monate bei Chiwa, Prima, Nixe und Reno in Esthers Stall und  einige freundliche Treffen und Ausflüge mit meiner Familie machen konnten.




Immer wieder flirtete mein Schatz damals mit Prima, die heute nun sozusagen sein Pferd geworden ist, denn als später alles den Bach runter ging, nahm Jürgen Prima unter seine Fittiche, weil sie ihn brauchte. Und das macht er bis heute sehr gut.







Das ist der Jürgen auf Esthers Trailplatz beim Üben mit Chiwa, auf der er inzwischen auch reiten gelernt hat und gemeinsam mit mir auch mit ihr immer wieder durch Dick und Dünn gegangen ist, egal was immer auch war.

Tja ... durch Dick und Dünn ist Jürgen auch mit mir gegangen, auch dann, als meine Mutter das allerletzte so schlimme Jahr ihres Lebens erlebte, sich das Bein brach und sich von der Behandlung im Krankenhaus danach nie mehr erholt hat. Welcher Mann hätte das noch getan?


Ein kleiner Ausflug zum Geburtstag unserer Esther gemeinsam mit meinem Ex Hansi, seiner damaligen Freundin Katrin, nur einer der Frauen, mit denen er mich vorher betrogen hatte (aber das wusste sie nicht, ich aber schon), Karim, ihrem Sohn und meinem Enkel Raphael von Esther, Jürgen und meiner Mama zum Zoo Hagenbeck nach Hamburg.

Es war ein schöner Tag, einer von einigen, an denen ich dachte, die Scheidung von meinem Ex könnte friedlich für die ganze Familie von statten gehen.




Jürgen und Esther verstanden sich gut, aber irgendjemand konnte das nicht leiden, dass es so war, warum auch immer.

Für meine Mama, die hier vorn im Rollstuhl sitzt und nur noch wenige Jahre zu leben hatte, hat das bedeutet, dass unsere Familie später nur noch ein Trümmerhaufen war, als ihr Leben zu Ende ging. Sie hat so sterben müssen.

Das war eine schwere Zeit für Jürgen und mich.

Nur von April bis September waren uns einige herrliche Monate in Frieden vergönnt.

Chiwa mit Jürgen und Hansi, von denen ich hoffte, dass sie sich vertragen würden. Ich hatte vor, mich auch mit Hansis neuer Freundin Katrin zu vertragen. Ich glaube heute nicht, dass es an Hansi oder Katrin lag, dass das nicht geklappt hat .. da hatte jemand ganz anderer seine Hände im Spiel, ich weiß nur bis heute nicht wirklich warum.

Wenn man sich verliebt, ändert sich vieles.

Jürgen war mal Leistungssportler im Kanusport.

Na ja ... ich kann ja gut schwimmen und hatte keine Angst, mit Jürgen über den großen Plöner See zu paddeln. Wären wir gekentert, hätten wir ja gemeinsam an Land schwimmen können, aber wir sind nicht gekentert. Es war ein wunderschöner Tag, unser kleiner Ausflug mit dem Canadier.



Ich war erstaunt, wie fit ich eigentlich war .. da war ich auch nicht die Einzige. Auch meine Familie hat gestaunt, als wir erzählten, dass wir gleich bei der ersten gemeinsamen Kanu-Tour 18 km geschafft haben.

Na ja .. es ging ein wenig in die Schulter, mit der ich das Paddel führte.


Unsere 1. Rast machten wir auf einer Insel im großen Plöner See, die andere an einem Ufer in der Nähe von Ascheberg.

Ja ... schon die Art zu schreiben harmonierte zwischen Jürgen und mir, als wir uns in einem Flirt-Portal kennenlernten ... unser 1. Treffen am 27.4. vor nunmehr 8 Jahren war auch sehr harmonisch .. und so ist es immer geblieben.

Ich glaube, wir haben uns gesucht und gefunden, um im Alter endlich nochmal glücklich zu werden, jedenfalls miteinander.
Wir beide im Juni 07 auf der Kieler Woche, als der Jürgen gerade bei mir eingezogen war. Ja, das ging sehr schnell, dass wir damals beschlossen haben, einfach zusammen zu leben.


Da hüpft mein Enkel Raphael fröhlich mit Karim von Hansis Katrin auf der Kieler Woche auf einer Hüpfburg und Esther freut sich, dass er so viel Spaß hat.

Jürgen und ich hätten uns gewünscht, dass es so geblieben wäre.



Kleine Rast auf der großen Spielweise, die es auf der Kieler Woche immer für die Kinder gibt. Hinter der Gruppe aus Jürgen, Esther, Katrin und Hansi sitzt meine Mama im Rollstuhl.

Inzwischen muss mein Enkel Raphael schon ein junger Mann sein, jedenfalls fast. Vielleicht würde ich ihn auf der Straße gar nicht mehr erkennen.

Da hatte er sich am Finger verletzt und Oma musste ihn verarzten.

Ich war fast drei Jahre lang täglich für Raphael da, als seine Mama ihre Ausbildung zu Ende machte. Er war fast wie ein eigenes Kind und nicht nur wie ein Enkel für mich .. deshalb eben.

Aber man kann so vieles im Leben eben nicht festhalten, sondern muss sich mit der Erinnerung daran begnügen. So ist es leider auch mit Raphael, den ich sehr liebe.



Jürgens Mama Lilo, die nur ein Jahr nach meiner Mama im August 2012 nun auch gestorben ist.

Sie hat die 2. Frau ihres Adoptivsohnes noch kennenlernen können. Ein paarmal haben wir Lilo in Bad Nenndorf vor ihrem Tod noch besucht und haben ihr mit kleinen Unternehmungen eine Freude machen können.


Das Grab von Jürgens Adoptivvater, das wir damals auch besucht haben, als wir unten in Bad Nenndorf waren.

Jürgen hatte zu seinem Papa immer eine besonders innige Beziehung und redet noch heute laufend von ihm und den vielen Dingen, die sie gemeinsam gemacht haben.




Meine Geburtstagsfeier 2007 noch zu Hause,als Manuel und seine Frau Anni, Marius und seine damalige Freundin Imke, die den Gerüchten zufolge, die mir zugeflogen sind, nun mit dem inzwischen wieder Ex-Mann meiner Esther zusammen leben soll .. dort wo Esther ihre Reitschule und ihren Lebenstraum erlebte, als ich den Jürgen nach der Trennung von meinem Hansi kennenlernte.

Und Mama auch dazwischen, glücklich, dass noch fast alles in Ordnung war damals.



Und oben mein fröhlicher Enkel Raphael ... in der Küche auf einem Regal steht noch heute ein Spielzeug von ihm, das bei mir blieb .. der kleine Hund mit dem Halstuch, auf dem Pippo steht. Früher bellte er mal, aber die Batterie ist inzwischen leer, und nun sagt Pippo nichts mehr.

Über meinen Jüngsten, auf dessen Server ich alles hatte, was ich im Internet tat .. es war ein Privatserver ... hatte Imke sicher Zugang zu allen meinen ganz privaten Dingen. Wie sie damals zu Esthers Jan stand, frage ich mich heute oft, denn für mich war sie ja die Lebensgefährtin meines Kleinen.

Marius filmte damals Jürgens und meine erste gemeinsame Reitstunde bei Esther, denn meine Familie hatte mir einige Reitstunden mit Jürgen zusammen zum Geburtstag geschenkt. Es wurde das erste Video, das Jürgen ins Internet stellte.

Katrin streichelte damals sehr vorsichtig zum ersten Mal Nixe und hatte noch Angst vor Pferden.

Es würde ein anderes Video werden und ein Kommentar unter dem Account von Jürgen darunter, der nicht von ihm stammte, der alles zerstörten sollte .. aber das wussten wir an diesem Tag noch nicht, der einfach nur wunderschön war.



Der kleine Max, den Jürgen bei dieser ersten Reitstunde .. nach 33 Jahren Pause ... ritt, wurde gemeinsam mit Reno und Nixe, Filia und Rika später auch verkauft.

Die Narben, die meine Esther auf ihre Seele tragen muss, werden nicht weniger bluten als meine es tun, vermute ich.


Start zu unserer ersten Reitstunde bei meiner Kleinen, die ja inzwischen nun viel gelernt hatte seit unserem letzten gemeinsamen Ritt und eine ausgebildete Western-C-Trainerin war.

Für mich war der letzte Ritt 4 Jahre her, für Jürgen, der zuletzt im Leben auf Langeoog den Hitzar seiner Freundin Meike geritten war, sogar 33 Jahre .... aber Jürgen schaffte an dem Tag sogar den Galopp auf Max .. und Esther hat ihn dafür so sehr gelobt.



Ein fröhlicher Jürgen, der gerade begonnen hatte, auf Max zu galoppieren ... und Marius hat es für uns fotografiert.

Das sind schöne Erinnerungen, die man im Herzen behält, egal was später noch passieren sollte.


Während Jürgen und ich ritten, spielte Raphael fröhlich mit Katrins Karim in der Reithallte .. siehe oben.

Ach ja .. ich reite barfuß, weil ich damals vergessen hatte, mir feste Schuhe anzuziehen .. man kann barfuß recht gut reiten, habe ich damals festgestellt.


Die letzten 4 Fotos, die ich Euch zum Anlass, mich an die ersten Monate mit Jürgen zu erinnern, die ich mit ihm nach unserem ersten Treffen am 27.4.07 erlebt habe, hier rein stelle, zeigen uns bei unserer letzten Reitstunde, nun nicht auf Nixe und Max, sondern auf Nixe und Reno.

Hier sind wir noch dabei, die beiden zu striegeln.


Jürgen kam mit Reno sofort sehr gut zurecht.

Wir freuten uns damals schon auf die nächste Reitstunde auf Nixe und Reno und es schwebte uns vor, bald gemeinsam mit Esther und den beiden einmal auszureiten.

Aber das hat nicht mehr sollen sein.

So ist das manchmal im Leben. Wir mussten auch Esther, Raphael, Nixe und Reno los lassen und einfach in guter Erinnerung behalten.

Dennoch denke ich, es war gut für unsere junge Liebe, dass die ersten Monate damals im Frühling und Sommer 2007 so glücklich und unbeschwert gewesen sind .. so konnte sie wachsen und sich entwickeln und uns genug Kraft für die Zeit danach geben, die wir dringend gebraucht haben, um diese Zeit auch zu überstehen.

Inzwischen haben wir nicht nur 8 Jahre Liebe, sondern seit dem 1.3.13 auch schon 2 Jahre Ehe hinter uns.


Die Zeit ist schnell vergangen, aber unsere Liebe ist nicht nur geblieben, sondern sogar noch gewachsen, aber so soll es ja eigentlich auch sein, wenn man sich wirklich liebt und eine Beziehung mehr ist als nur der erste Rausch des Verliebseins.

Bis bald mit anderen Erinnerungen. Heute war es die an den Tag unseres Kennenlernens und die schöne Zeit danach.

Gute Nacht
Renate

Samstag, 25. April 2015

Unehrlichkeiten

Was Unehrlichkeit innerhalb der Familie bedeutet


Definitiv ist Fakt, Unehrlichkeiten sind Lügen. Jeder Mensch lügt irgendwann im Leben, und das auch gar nicht so selten. Es gibt viele Gründe zu lügen, auch nette, wenn man beispielsweise einem anderen Menschen unangenehme Wahrheiten nicht ins Gesicht sagt, sondern nett schwindelt, um diesen Menschen nicht zu verletzen. Aber diese Lügen dürften einer Gemeinschaft nicht schaden, sondern eher nutzen.

Manche Menschen lügen ständig, andere eher nicht.

Auch das Verschweigen von Wahrheiten gehört zu den Unehrlichkeiten. Umso intimer eine Gemeinschaft miteinander ist, umso eher gehört das Verschweigen von Wahrheiten bereits in den Großraum der Lügen, auch wenn so etwas nach außen nicht als Lüge gewertet wird, weil es normal ist, bestimmte Intimitäten in der Gemeinschaft zu belassen, wenn das Ausplaudern jemand aus der Gruppe schaden könnte.

Stehlen und Betrügen sind Unehrlichkeiten, die eigentlich ein No Go sind.

Es gibt aber durchaus Gemeinschaften, da gilt dieses No Go nur innerhalb der Gemeinschaft, obwohl nach außen hin durchaus mal zum Wohle der Gemeinschaft was gestohlen oder betrogen wird.

Auch der sexuelle Betrug unter Partnern ist eine Unehrlichkeit, die selten gut für die Beziehung ist, aber es gibt offene Beziehungen, in denen es die Partner nicht so eng sehen. Aber wenn das so ist, ist das Verschweigen und Vertuschen auch eine Unehrlichkeit.

Unehrlichkeiten machen Gemeinschaften kaputt. Eine Unehrlichkeit mag noch akzeptabel sein, auch einige, wenn man in der Gruppe darüber spricht und sich gegenseitig vergibt, denn Vergebung gehört ja auch zu einer Gemeinschaft dazu, in der Menschen auch dann geliebt werden, wenn sie Fehler gemacht haben.

Wenn aber Unehrlichkeiten zur Gewohnheit werden, dann zerbricht irgendwann das Vertrauen innerhalb einer Gemeinschaft und das ist das Ende der Liebe, die so eine Gemeinschaft normalerweise zusammenhält.
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Wenn in der Gruppe Grüppchen entstehen und es so zu Unehrlichkeiten kommt


In einer Familie, die funktioniert, gibt es wenn dann nur ganz kleine Unehrlichkeiten oder auch gar keine. Das kann sich aber ändern, wenn die Mitglieder anderer Familien zu der Gemeinschaft dazu kommen, es also zur Grüppchenbildung kommt.

Das können in Patchworkfamilien neue Partner der Eltern sein, das können die Partner der erwachsenen Kinder sein, das können auch die Kinder derartiger Partner sein oder deren Eltern.

Wenn so eine Fusion gut klappt, wird die Gruppe einfach größer werden, aber das klappt leider nicht immer.

Häufig zerbricht eine Gemeinschaft auch an den Unehrlichkeiten, die aus der Grüppchenbildung entstehen. Es muss dazu nichtmal gelogen werden. Es genügt vollkommen, um das Vertrauen innerhalb einer Gemeinschaft sterben zu lassen, wenn Mitglieder merken, dass ihnen ständig wichtige Dinge verschwiegen werden und insofern aus den Grüppchen innerhalb der Gruppe ausgeschlossen und so zu Außenseitern degradiert werden.

Eine gute Übung zum Nachdenken über Unehrlichkeiten innerhalb enger Gemeinschaften wie einer Familie is es übrigens, sich einmal mit dem Sinn der 10 Gebote zu beschäftigen.
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Ich möchte Euch zum Abschluss hier die Version von Luther rein kopieren, die ich aus dem Konfirmandenunterricht noch kenne, und zwar mit den Erklärungen Luthers dazu .. auch die ersten Gebote Gott betreffend, die nicht direkt zum Thema Unehrlichkeiten in der Familie zählen dürften, der Rest aber ja.

LG Renate 
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 Die 10 Gebote - In der Version Luthers


1) Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir

 Was heißt das?Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.

2)  Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern denselben in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken.
 3) Du sollst den Feiertag heiligen

Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern dasselbe heilig halten, gerne hören und lernen.

4)  Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dir's wohlgehe und du lange lebst auf Erden

Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsere Eltern und Herren nicht verachten noch erzürnen, sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, sie lieb und wert haben.

5)  Du sollst nicht töten

Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Lebensnöten.

6)  Du sollst nicht ehebrechen

Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir keusch und zuchtvoll leben in Worten und Werken und in der Ehe einander lieben und ehren.

7)  Du sollst nicht stehlen

Was heißt das?Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsers Nächsten Geld oder Gut nicht nehmen noch mit falscher Ware oder Handel an uns bringen, sondern ihm sein Gut und Nahrung bessern und behüten helfen.

8)  Du sollst nicht falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten

Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht aus Falschheit belügen, verraten, verleumden oder hinter seinem Rücken reden, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.

9)  Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus


Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten nicht mit List nach seinem Erbe oder Hause trachten, noch mit einem Anschein von Recht an uns bringen, sondern ihm dasselbe zu behalten förderlich und dienlich sein.

10)  Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist


Was heißt das?Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsers Nächsten Frau, Gehilfen oder Vieh nicht ausspannen, abwerben oder abspenstig machen, sondern dieselben anhalten, dass sie bleiben und tun, was sie schuldig sind.

Dienstag, 21. April 2015

Nächste Zwischenrezension "Verstoßene Eltern"

Die Jugendjahre der Autorin Birgit Belau


Zum Teil entdecke ich zwischen den Jugendjahren von Birgit Belau und meinen eigenen viele Parallelen, in einigen Bereichen aber auch nicht.

Der Unterschied zwischen meiner Jugend und den Problemen mit meinen Eltern und Großeltern (ich wuchs ja vaterlos mit meiner Mutter bei meinen Großeltern auf) und denen von Birgit Belau sehe ich in erster Linie darin, dass ich zu Hause nicht ständig geschlagen wurde ... Ausnahme einige Ohrfeigen meiner Oma, die ich zuweilen als Kind bekommen habe, von Opa und Mama übrigens nie ... und als Teenager auch von meiner Oma gar nicht mehr.

Birgit Belau beklagt sich über die langen Arbeitszeiten und das kleine Gehalt in ihrer Lehrzeit, aber beschreibt dennoch, dass sie sich davon schon Urlaubsreisen leisten konnte.

Also hat sie so wenig doch umgerechnet auf die damalige Kaufkraft gar nicht verdient.

Ich habe zu DM-Zeiten ja auch nicht viel verdient und hatte nicht ganz so lange, aber auch recht lange Arbeitszeiten und wenig Urlaubsanspruch.

Die längeren Arbeitszeiten waren eben früher für jeden Menschen so und die Mark war viel wert.

Ich empfinde vieles, was sie beklagt, deshalb als überzogenes Jammern, wenn ich diese Zeiten mit denen heute vergleiche, die viel schlechter sind.

Probleme mit Make-up und der Vorstellung von Mode, die sie mit den Eltern hatte, die hatte ich auch, nur dass es bei ihr die Hackenschuhe und bei mir die Länge des Minirocks waren, worum es ging .. ich glaube, diese Probleme haben früher alle jungen Leute mit den Eltern gehabt. Das ist normal. Natürlich kann man es beschreiben, das macht ja Erzählungen von früher aus, dass sie autentisch sind und die Erzählung von Birgit Belau ist in meinen Augen ziemlich autentisch.

Im ersten Urlaub und auch dem nächsten fährt die Mama mit, die wie eine Klette an dem Kind hängt. Die Autorin fühlt sich von der Mama erstickt.

Das Gefühl kenne ich, meine Mutter war genauso.

Vermutlich ist es ganz normal, dass Mütter so sind, zumal diese Autorin genauso wie ich ja als Einzelkind aufgewachsen zu sein scheint, wo die Mama dann auch nur ein Kind zum Anklammern hatte.

Später lernt die Autorin ihren späteren Ehemann kennen und wird genauso wie ich selbst auch recht früh trotz Verhütungsmaßnahmen ungewollt schwanger. Sie erlebt genauso wie ich selbst auch dann, dass ihre Eltern (bei mir war es nur meine Mutter) den zukünftigen Schwiegersohn ablehnen, den sie doch so liebt.

Das sind alles Dinge, die man selbst als sehr dramatisch wahrnimmt,die einen geärgert haben, die aber vermutlich Dinge sind, die Millionen von Menschen in unserer Generation damals genauso erlebt haben werden und noch heute so erleben.

Es wird damit zusammenhängen, dass Eltern nun einmal das Beste für ihre Kinder wollen, die sie doch sehr lieben und sich das mit den Vorstellungen der Kinder oft dann beißt.

Also ein schönes Buch, dass abgesehen von Eltern, die auch einen Teenager immer noch mit einem Kleiderbügel verprügeln, was ich so nicht kennengelernt habe, eigentlich in Bezug auf die Teenagerjahre der Autorin eine in meinen Augen völlig normale Teenagerphase mit völlig alltäglichen Auseinandersetzungen im Elternhaus beschreibt.

Es lässt sich nach wie vor gut und flüssig lesen.

LG
Renate

Sonntag, 19. April 2015

Das Thema "früher" am Frühstückstisch

Was einem manchmal so von früher einfällt

Ich weiß nicht mehr genau, wie Jürgen und ich dazu kamen, uns heute beim Frühstück darüber zu unterhalten, wie vieles früher war.

Unter anderem ging es auch darum, dass wir beide früher viele Freunde hatten und denken, das lag auch daran, dass wir uns eben einfach leisten konnten, was mit denen zu unternehmen, weil genug Geld da war.

Wir sind mal eben so auf die Reeperbahn und auf den Fischmarkt gefahren und konnten da auch noch einkaufen und die Getränke in den teuren Striptease-Schuppen bezahlen. Wir sind von einer Disco in die nächste gefahren, wenn in einer nichts los war ... eben mal mit den Kindern zum Strand, in den Zoo, in den Freizeitpark. 

Dennoch haben wir gar nicht sehr viel verdient, wenn man sich das mal vor Augen führt. 150 DM Lehrlingslohn war aber viel Geld. Davon konnte man sich sonstwas leisten, neue Klamotten, ausgehen, Schallplatten, sogar für den Führerschein noch was davon sparen und so weiter.

500 DM Gehalt war viel Geld ... da müsste man heute minimum 30 Euro die Stunde kriegen, um genauso viel an Kaufkraft zu bekommen .. aber wer verdient heute noch so viel.

Und ein neuer Käfer kam ca. 5.000 DM, wobei mir dann eingefallen ist, wie viel Geld eigentlich mein Ex zuweilen eben mal so nebenher verplempert hat, wenn er seine Tour kriegte, und die hatte er mindestens einmal im Jahr, meistens aber öfter .. und ich arme Sau musste das immer irgendwie mit einem Darlehen auf mein ja früher nicht hoch belasteten Haus auffangen.

Die ersten 2.500 DM gingen für einen nicht wieder ausgeglichenen Dispo auf unserem Bankkonto drauf, weil uns jemand unseren Neuwagen kaputt gefahren hatte und wir den nächsten gebrauchten VW, der ca. so viel gekostet hatte, dann über den Dispo zwischenfinanziert hatten. Mein Ex ließ sich das Geld von unserem Rechtsanwalt bar auszahlen, weg war es, und erzählte mir monatelang, das wäre immer noch nicht da, bis ich bei diesem Anwalt anrief und der mir sagte, er hätte das doch lange in bar meinem Ex ausgezahlt.

2.500 DM hört sich wenig an, aber früher war das mein Nettolohn für 5 volle Monate, die ich da habe auffangen müssen.

Nur wenig später fälschte er meine Unterschrift, um einen Kredit über 5.000 DM .. mein Netto-Gehalt für volle 10 Monate !!!! .. aufzunehmen, zahlte nie eine Rate und ich kriegte eine Lohnpfändung in meiner Firma, weil er meinen Arbeitgeber dort angegeben hatte. Ich war ahnungslos, ging wütend zu dieser Bank und erfuhr, dass mein Ex-Mann wegen Urkungenfälschung 5 Jahre Haft erwarten würden, wenn ich dabei bleibe, dass diese Unterschrift von mir eine Fälschung sein muss. Ich fand später, wo er sie abgepaust hatte .. nämlich in unserem Stammbuch.

Noch ein wenig später gab er, als er in Pinneberg auf Montage war, in einer Woche 10.000 DM aus. Ich hatte gerade ein Baby bekommen und war im Mutterschutzurlaub. Da verdiente ich wohl schon etwas mehr als 500 DM im Monat, aber viel mehr auch nicht. Unsere Bank streikte und ich musste eine andere suchen, wo ich gleich mit einem Dispo anfangen musste, damit wir überhaupt was zu Essen hatten.

Und das in diesen herrlichen Wirtschaftswunderzeiten.

Tja .. wenn ich an früher denke .. es waren tolle Zeiten .. und wenn es nicht so tolle Zeiten gewesen wären, wäre meine Ehe mit meinem Ex sicher schon viel früher gescheitert, weil ich solche Eskapaden nicht so lange hätte finanzieren können.

Es gibt übrigens hunderte solcher Vorfälle im Laufe meiner Horror-Ehe.

Aber mein Ex behauptet, ich hätte ihn nicht geliebt ... ich glaube, das habe ich .. sogar sehr, denn sonst hätte ich mir sowas ganz sicher nicht gefallen lassen .. aber man kriegt jede Liebe kaputt, wenn man mit Füßen darauf rumtrampelt.

LG
Renate

Mittwoch, 15. April 2015

Jetzt ist Dein Grab wieder frühlingsfrisch, Mami

Hallo Mami,


heute habe ich endlich einmal genug Zeit, die Bilder von Deiner neuen Friedhofsbepflanzung zu zeigen, die wir Dir am Donnerstag vor Ostern gemacht haben.

Hier geht es los .. bei uns im kleinen Park in der Glindskoppel blühten an dem Tag so schön die Sternchenblumen und auch schon die ersten Tulpen.





Es war echt ein anstrengender Tag, als wir bei Dir waren, Mama. Die weiten Wege ohne Auto merkt man schon, weißt Du .. aber es hält ja auch gesund.

Zuerst waren wir beim Gärtner bei Sky, um für Dich schöne Hornveilchen zu holen .. habe dabei komplett vergessen, dass ich eigentlich auch das Geld für den Stall abheben wollte und musste das dann zwei Tage später nachholen. Na ja, was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben, Mami.



 Siehst Du, wie schön da schon die ersten wilden Veilchen blühen, Mami?

Na ja .. als wir an dem Tag mit der Grabbepflanzung fertig waren, sind wir mal zu Lidl rum zum einkaufen, was wir sonst nie machen, denn das ist ja so weit.

Aber wenn wir bei Dir sind, ist es ja nur noch ein Katzensprung.



 Wie Du oben sehen kannst, ging es eigentlich noch mit Deinem Grab. Es war auch mit dem Wintergesteck recht ordentlich geblieben und die Osterglocken blühten trotzdem schon darauf.

Auf dem Rückweg haben wir dann tierisch Hagel aufgeladen .. na ja, Mami ... wir sind Holsteiner, wir müssen das abkönnen.

 Marius war übrigens auch mal wieder hier, Mami. Er achtet jetzt sehr auf seine Gesundheit. Er fährt viel Fahrrad und war auch mit dem Rad bei uns .. dann zu Fuß mit uns im Stall, mit dem Rad wieder heim .. und er achtet jetzt auch auf gesundes Essen und ist in einem Sportverein. Das gefällt mir, es kann ihm nicht schaden, sich fit zu halten.

Beim Thema Fahrrad fällt mir ein, dass mich neulich einer im Dunkeln ohne Licht mit dem Rad übern Haufen gefahren hat. Hatte aber Glück, es waren nur viele blaue Flecke und Schmieröl in einer meiner Hosen, hätte schlimmer werden können.

 Im Job wursteln wir uns recht gut durch .. es läuft gut, Mami. Zu Hause in der Wohnung geht das auch. Ich glaube, wir werden hier bleiben können, habe da ein gutes Gefühl. Es gibt ja gar keine billigeren Wohnungen als diese hier, das wird auch das Jobcenter einsehen.

Ich habe eine Frau kennengelernt, die die gleichen Probleme mit den Kindern hat wie Jürgen und ich. Sie hat ein Buch darüber geschrieben, das ich zur Zeit lese.


Jürgen hat angefangen, wieder auf Chiwa zu reiten. Ela ist auch schonmal auf ihr geritten. Der Maus geht es wieder gut.

Blanka geht es übrigens ihrem Alter entsprechend immer noch sehr gut, Mami.

Und Hansi ist momentan wieder solo. Aber für mich war die Trennung gut, denn sonst hätte ich jetzt nicht den Jürgen, von dem Du ja auch gesagt hast, er wird für mich da sein und das ist er auch.

 Tja Mami, draußen wird es langsam wieder Frühling. Ich vermute, die bunten Hornveilchen, die ich Dir auf Dein Grab gepflanzt habe, die werden Dir gefallen. Ich habe extra einige Lücken gelassen, damit ich später die Sommerblumen dazwischen setzen kann.

Es gab neulich schon welche bei Netto, aber jetzt finde ich das noch zu früh. Es könnte noch Frost geben. Ich denke, dass ich Mitte Mai wieder zu Dir kommen werde, es sei denn, ich muss vorher gießen, aber zur Zeit hatten wir Regen genug, da ist das nicht nötig gewesen. Es wird auch so alles gut anwachsen.

 Ich unterhalte mich öfter mit anderen Menschen darüber, wo wohl die Toten landen mögen, was Ihr alle da oben oder wo immer Ihr geblieben seid, so macht und wie viel davon, was wir hier tun, um die Erinnerung an Euch wach zu halten, Ihr wohl mitkriegen werdet.

Wenn ich Dir hier im Internet schreibe, ist das meine Art, Dir ein Denkmal für die Zukunft zu setzen, denn das Internet vergisst nie etwas. Und Du sollst ja nicht vergessen werden.


Ja .. da läuft der Jürgen auf unseren Wohnblock zu, der da hinten mit den pinken Streifen zu sehen ist. Das hast Du ja alles nicht mehr mitbekommen.

Wir haben hier nen neuen Nachbarn unter uns .. echt nervig .. der kann immer nicht schlafen. Gestern suchte der Streit .. hier wäre Krach gewesen, dabei saßen Jürgen und ich leise vorm Computer und haben Tee getrunken. Der hätte mal miterleben sollen, wie die hier renoviert haben.
Woldemar ist tot, Mami .. einer der Russen aus dem 1. Stock .. noch nicht lange. Tja .. hab mich mit Viktor so wenig verständigen können, dass ich nicht rauskriegen konnte, wann er eigentlich beerdigt wird. Aber nett war er ja immer und Viktor ist es auch .. nur Deutsch können ja die wenigsten Russen so, dass man sich mit ihnen verständigen könnte. Also richtig. Es funktioniert einfach nicht, nichtmal für das Nötigste.

Na ja .. ich kam drauf, weil sie jetzt sicher Woldemars Wohnung revovieren werden ... da wird der Neue lernen, was Krach ist .. und dem gönne ich das. Lach.

Bis bald, Mami. Wir kommen ja bald mit den Sommerblumen.
Deine Renate