Am Donnerstag vor Ostern war Marius wieder hier
Das einzige meiner Kinder, das mich noch besuchen kommt, wenn auch selten, ist mein Jüngster Marius.
Am Donnerstag vor Ostern haben wir übrigens "Weihnachten nachgefeiert".
Ich freue mich immer, dass Marius überhaupt noch kommt und bemühe mich, so etwas nicht allzu verbissen zu sehen, auch wenn es mir sagt, wie wenig wichtig ich in seinem Leben wohl bin .. nämlich ziemlich unwichtig.
Obwohl er genau weiß, dass ich sehr darauf warte, irgendetwas von seinen Geschwistern, meinen Enkelkindern oder unseren früheren eigenen Pferden Nixe und Reno zu erfahren und vermutlich auch einiges erzählen könnte, erzählt er mir nichts.
Diese Besuche und dieses Schweigen tun mir unendlich weh .. dennoch werde ich mir das genauso lange antun wie Marius gegegentlich zu kommen gedenkt ... mein Herz hat so viele Narben, ein paar Narben mehr auf diesem Herzen, die er mir jedes Mal dann neu zufügt, machen den Kohl auch nicht mehr fett.
Ich fand nach vielen Jahren der Ungewissheit raus, dass es wohl seine Ex-Freundin und mein Ex-Schwiegersohn von meiner Jüngsten gewesen sind, die sich vor Jahren alle Mühe gegeben haben, mein gesamtes Leben zu zerstören und die der Auslöser dafür sind, dass ich heute zu drei meiner Kinder keinen Kontakt mehr habe, meine Enkel nicht mehr sehe oder nie kennenlernte und zwei unserer Pferde verkauft werden mussten.
Ich kann mit meinem Sohn darüber aber nicht sprechen, obwohl er das inzwischen sicher auch weiß. Vermutlich kann er nichs dafür.
Mein Mann könnte heute genauso wie sie damals bei meinem Sohn an alle empfindlichen Computerdaten kommen und wenn er das wollte, möglicherweise auch bei manchen Menschen eine Katastrophe auslösen. .. Mein Mann ist nur kein Gruftie mit einer satanistischen Ader, so dass ich ihm so etwas selbst dann nicht zutrauen würde, wenn unsere Beziehung einmal scheitern sollte.
Tja ... es sind einige Informationsfetzen bei mir angekommen, Marius Ex und den Ex meiner jüngsten Tochter betreffend ... ich hätte gehofft, er würde mir was davon berichten, aber natürlich tat er es nicht.
Wir plauderten unverbindlich darüber, dass er nun viel Sport treiben würde, viel Rad fahren, in einem Verein sei .. 30 kg abgenommen hätte .. und es freute mich wirklich, dass er sogar über gesundes Essen nachzudenken scheint. Das ist gut für ihn.
Ich hatte den Eindruck, dass er sich Sorgen um meine Gesundheit macht. Ich könnte meine Kondition verbessern, noch mehr abnehmen, damit ich älter würde.
Nun .. ich würde vermutlich eher etwas älter werden, wenn er mir mehr über meine Familie erzählen würde .. ob er die Möglichkeit hätte zu vermitteln, wage ich zu bezweifeln .. aber mir ein gewisses Vertrauen entgegenzubringen würde mir schon ausreichen. .. Denn wenn ich einmal früh sterbe, dann hat das diese Gründe.
Tja ....er hat bald Geburtstag. Nein, er wird uns nicht in seine Wohnung einladen, die Jürgen und ich noch nie gesehen haben. Die alte kannten wir. Was mit dieser hier ist, wir wissen es nicht, nur dass wir dort nichts zu suchen haben, weil es dort Dinge gibt, die wir nicht erfahren sollen.
Ich habe auch bald Geburtstag .. nein er wird keine Zeit haben, denn in seinem Sommerurlaub hat er schon so viel vor.
Vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr wieder .. ich rechne eigentlich nicht damit, dass er uns um die Weihnachtszeit besuchen wird.
Ich habe mir abgewöhnt, sentimental zu sein .. und sterben werde ich vermutlich nicht an meinem Übergewicht oder an meiner körperlich bedingten Herzschwäche, sondern daran, dass mir von meiner eigenen Familie das Herz gebrochen worden ist, als meine nie glückliche Ehe in die Brüche ging.
Ob es mich tröstet, dass er seinen Vater zu Weinnachten und zu dessen Geburtstag auch nicht besucht hat, weil er erfahren hat, dass dessen übernächste Beziehung nach der mit mir gerade wieder vorbei ist und er keine Lust auf dessen Gejammer hat, ich weiß es nicht.
Wir sprachen darüber, dass die Schläge in meiner Ehe nicht das gewesen wären, was schlimm gewesen sei ... sondern die Lügen und die Unehrlichkeit meines Ex-Mannes.
Das ist sicher richtig. Die Brutalität meines Ex war schlimm, aber seine Unehrlichkeit war schlimmer und Marius war dasjenige meiner Kinder, das mir schon sehr jung gesagt hat, ich soll die Scheidung einreichen und diesen Mann verlassen.
Er hatte damit auch recht.
Dennoch hat er nie wirklich verstanden, dass sein Leben noch viel ärmlicher gewesen wäre, wenn ich das tatsächlich getan hätte.
Er redet oft davon, dass es so schlimm gewesen ist, mit uns auf einem winzigen Dorf zu leben .. nämlich dem, wo ich damals anfing, eigene Pferde hinters Haus zu stellen.
Er hat aber nicht verstanden, dass das finanzielle Gründe hatte und die einzige Möglichkeit gewesen ist, den Kindern auch nach den vielen Fehlern, die mein Ex im Leben gemacht hat, noch ein halbwegs normales Leben bieten zu können, das ihnen auch noch Raum für Hobbys, Freunde und Aktivitäten bot.
Mein Gehalt wäre bis auf den letzten Cent gepfändet worden, dafür hatte sein Vater schon vorher gesorgt .. wenn ich arbeite, wäre dennoch für die Kinder nichts übrig geblieben ... dort aber zahlten wir sehr wenig Miete und mein Ex hat seine Familie in erster Linie damals mit Schwarzarbeit über Wasser gehalten .. etwas, was ich nicht hätte tun können. Dass er mich gleichzeitig betrog, und das mit mehr als einer Frau, auch sehr viel Geld nicht den Kindern zur Verfügung stellte, sondern für diese Frauengeschichten ausgab, war mir auch klar .. es blieb dennoch für die Kinder mehr übrig als ich allein mit einer versicherungspflichtigen Arbeit hätte bieten können, von der man uns alles bis auf's Existenzminimum weg gepfändet hätte ..hätte ich die Scheidung eingereicht.
Jürgen und ich arbeiten heute so, dass wir jeden Cent angeben ... und wie wir leben, darüber berichten wir haarklein.
Mein Ex hat offiziell Privatinsolvenz angemeldet und redet davon, er könne ja wegen der Privatinsolvenz nicht viel verdienen ... arbeitet als Hausmeister bei reichen Leuten .. "die ja trotz ihres Reichtums so nett seien" (vermut nicht trotz, sondern wegen, denn ich war auch so lange nett, wie ich genug Geld hatte und meine Mutter genauso).
Mehr muss er mir nicht sagen .. nach 40 Jahren genügt so eine Aussage für mich um zu wissen, dass er sein Schlupfloch wieder gefunden hat. Er war ja nie dumm.
Damals hatte er auch sein Schlupfloch gefunden, eines dass mir allein nicht offen steht, da ich keinen handwerklichen Beruf gelernt habe .. und ich habe meine kaputte Ehe ertragen müssen, damit über dieses Schlupfloch unsere Kinder groß werden könnten.
Verstanden hat es keiner, auch nicht Marius.
Mein Gehalt wäre bis auf den letzten Cent gepfändet worden, dafür hatte sein Vater schon vorher gesorgt .. wenn ich arbeite, wäre dennoch für die Kinder nichts übrig geblieben ... dort aber zahlten wir sehr wenig Miete und mein Ex hat seine Familie in erster Linie damals mit Schwarzarbeit über Wasser gehalten .. etwas, was ich nicht hätte tun können. Dass er mich gleichzeitig betrog, und das mit mehr als einer Frau, auch sehr viel Geld nicht den Kindern zur Verfügung stellte, sondern für diese Frauengeschichten ausgab, war mir auch klar .. es blieb dennoch für die Kinder mehr übrig als ich allein mit einer versicherungspflichtigen Arbeit hätte bieten können, von der man uns alles bis auf's Existenzminimum weg gepfändet hätte ..hätte ich die Scheidung eingereicht.
Jürgen und ich arbeiten heute so, dass wir jeden Cent angeben ... und wie wir leben, darüber berichten wir haarklein.
Mein Ex hat offiziell Privatinsolvenz angemeldet und redet davon, er könne ja wegen der Privatinsolvenz nicht viel verdienen ... arbeitet als Hausmeister bei reichen Leuten .. "die ja trotz ihres Reichtums so nett seien" (vermut nicht trotz, sondern wegen, denn ich war auch so lange nett, wie ich genug Geld hatte und meine Mutter genauso).
Mehr muss er mir nicht sagen .. nach 40 Jahren genügt so eine Aussage für mich um zu wissen, dass er sein Schlupfloch wieder gefunden hat. Er war ja nie dumm.
Damals hatte er auch sein Schlupfloch gefunden, eines dass mir allein nicht offen steht, da ich keinen handwerklichen Beruf gelernt habe .. und ich habe meine kaputte Ehe ertragen müssen, damit über dieses Schlupfloch unsere Kinder groß werden könnten.
Verstanden hat es keiner, auch nicht Marius.
Ohne den Umzug auf dieses Dorf und die Art der finanziellen Konstellation dort wäre das undenkbar gewesen.
Ich habe bei der Entscheidung, meinen Ex-Mann erst zu verlassen, als sie alle groß waren, in erster Linie an die Kinder gedacht ... verstanden hat das wohl keines davon, auch mein Jüngster nicht.
Wie sagte mein heutiger Mann Jürgen, als mein Sohn wieder gegangen war .. es sei so schwierig, mit Marius Small Talk zu machen, das sei genau genommen unmöglich ... er sei ihm von der Intelligenz her überlegen und das seien nur wenige Menschen und würde alles aushebeln.
Tja ... mein Lütter hat eine Menge im Kopf.
Dennoch versteht er vieles nicht und vor allen Dinge nicht die Zwänge, in denen ich feststeckte, als ich die Ehe mit seinem Vater geführt habe, von dem ich schließlich vier Kinder hatte.
Er versteht auch nicht, dass es ihn gar nicht geben würde, wenn ich seinen Vater nicht länger um mich geduldet hätte, denn er ist schließlich der Jüngste .. und der letzte, der den Mut aufbringt, mich immer noch zu besuchen.
Den Mut, den anderen mal zu sagen, dass ich im Leben nicht alles falsch gemacht habe, oder die Einsicht zu begreifen, dass das überhaupt so war, die hat auch er nicht.
Ob er das mal versucht hat? ... Vielleicht. Auch das würde er mir nicht erzählen und auch nicht, wie sie darauf reagiert haben.
LG Renate
Warum sollten die Arbeitgeber von deinem EX scheiße sein nur, weil sie reich sind?
AntwortenLöschenDu ...ich halte mich heute genauso wenig für Scheiße wie zu der Zeit, als ich als Einzelkind und der Liebling meiner Großeltern ein komplett bezahltes Haus überschrieben bekommen habe und zusätzlich noch einen Job hatte, in dem ich richtig gut verdient habe.
AntwortenLöschenDamals hat mein Ex immer gesagt, wie sehr er mich doch liebt. Das hat er so lange immer wieder gesagt, bis ich dieses Haus so hoch belastet hatte, dass es mit über 100.000 DM Restschulden zwangsversteigert wurde und mein damals sehr gutes Gehalt bis auf den letzten Cent gepfändet wurde.
Als ich dann, weil meine Mutter mit über 70 ohnehin allmählich mit dem Haushalt und vier Kindern überfordert war und es auch finanziell besser war, Zuschüsse wie Kindergeld (ich habe vorher kein Kindergeld mehr bekommen, weil ich zu viel verdient habe) und Wohngeld (nicht pfändbar) statt eines gepfändeten Gehaltes minus eines Autos, das dafür gebraucht wurde, um diesen Job überhaupt machen zu können plus Sozialhilfe für meine Mutter (zu der Zeit gab es die nur, wenn die eigenen Kinder nichts verdienen, ansonsten war man unterhaltspflichtig, auch für Eltern, auch unter 100.000 Euro Einkommen) ... also besser besagte Zuschüsse zu bekommen statt durch Weiterarbeit eiskalt ins Minus zu geraten und gar nicht mehr durchzukommen, da war zunächst meine Mutter plötzlich an allem schuld und sollte aus dem Haus.
Später ging das auch auf mich über.
Ich war nur so lange nicht Scheiße, wie ich finanzielle Vorteile bieten konnte, danach dann aber ja.
Insofern sollte das bei anderen reichen Leuten genauso sein ...die werden möglicherweise wirklich nett sein und für meinen Ex genauso lange, wie man sie gut ausnutzen kann.
Das erkennt man als Frau aber erst nach einigen Jahren Abstand, wenn man die rosa Brille in den nächsten Gulli geschmissen hat, die man viele Jahre lang leider auf gehabt hat.