Sonntag, 12. April 2015

Zwischen-Rezension "Verstoßene Eltern"

Der Krieg, die Nachrkriegszeit und Kommunikationsprobleme im Elternhaus


Die Autorin versucht immer wieder, die Probleme mit ihren eigenen Eltern und ihre schreckliche Kindheit mit der Vergangenheit ihrer Familie zu erklären. Sie zieht dazu die vergangenen Kriege, sogar Erlebnisse ihrer Vorfahren, und immer wieder die Armut, den Hunger und die Not der Kriegs- und Nachrkriegszeit heran, also Dinge, mit denen sich ihre Eltern haben auseinandersetzen müssen.

Es fällt dem Leser auf, dass Birgit Belau häufiger beschreibt, dass sie ihrer Mutter, die offensichtlich ein sehr lebhafter und temperamentvoller Mensch gewesen sein muss, nicht zuhören mochte. Sie irgnoriert die Worte der Mutter, weil sie ihr auf die Nerven gehen.

Andererseits beschreibt sie grausamste Misshandlungen, Schläge durch beide Elternteile, Angst vor diesen Schlägen. Sie nennt aber nie einen Zusammenhang, warum sie so geschlagen worden ist. In dem Buch erscheinen einem diese Schläge wie aus heiterem Himmel gekommen.

Wenn ich das lese, komme ich auf die Idee, dass möglicherweise die großen Kommunikationsprobleme zwischen der Autorin und ihrer Mutter oder beiden Elternteilen der Grund für diese Prügel-Attacken gewesen sein können. Sie könnte viele Aufforderungen der Eltern überhört haben und deshalb geschlagen worden sein, weil sie nur sehr selten bereit gewesen ist, die Worte ihrer Eltern überhaupt wahrzunehmen und deren Erziehungsversuche nicht beachtet hat.

Ein vollkommenes Fehlen von Liebe scheint nicht der Grund für diese Schläge gewesen zu sein, denn Birgit Belau beschreibt auch viele innige und liebevolle Dinge im Zusammenhang mit beiden Elternteilen, die dem Kind auch oft Gutes haben zukommen lassen.

Weiter geht es bald mit den Jugendjahren der Autorin.

LG
Renate

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