Dienstag, 7. Juli 2015

Teil 2 der Plauderei mit Pfingstfotos

Tja .. ich ersticke derzeit wirklich in Arbeit

Wenn ich mir gerade diese Fotos anschaue und sehe, dass der Kollege von Chiwa und Prima zu Pfingsten und auch danach noch isoliert in seinem Auslauf stand, ist es gar nicht lange gewesen, dass er einige Wochen gemeinsam mit den beiden hat laufen können, denn leider ist er jetzt anders als damals wirklich schwer krank. Aber dazu später, denn ich möchte mit meinem Bericht da fortfahren, wo ich bei den letzten Pfingsbildern aufgehört habe.





Bei uns im Stall sind etliche neue Pferde angekommen, viele Warmblüter, auch eine Friesenstute und zwei Pferde sollen noch Anfang des nächsten Monats kommen. Es wird fleißig gewerkelt, denn es ist geplant, dass noch in diesem Herbst eine Reithalle steht.
Für uns bleibt der Stallpreis wie für die anderen Rentner-Pferde auch stabil, was sehr schön ist.

Mit der Heuernte sieht es auch gut aus. Wir haben schon die 2. Portion schönes Heu in der Scheune stehen. Unser Bauer hat die schönen Tage immer gekonnt ausgenutzt.

Sehr gefreut habe ich mich über den recht spontanen Besuch von Marius, er in seiner Wohnung noch einen alten, aber funktionsfähigen PC fand und das schwere Ding allein zum Bahnhof Kiel geschleppt hat, damit Jürgen wieder ein schnelleres Gerät für die Arbeit da hat und wir in Ruhe die Ersatzteile für den anderen PC anschaffen können.

Sehr gefreut habe ich mich an dem Tag auch darüber, dass mein Sohn sehr ehrlich war und mir endlich einmal ein paar Wahrheiten erzählt hat, die mir sehr geholfen haben, einige Zusammenhänge in meiner ja doch extrem kaputten Familienbeziehung zu verstehen. Das macht es mir nicht leicht, aber leichter, mit einigen Tatsachen fertig zu werden. Es hat mich immer sehr belastet und belastet mich noch immer, dass ich so viel belogen und hinters Licht geführt werde. Aber ich habe mich da leider zu früh darüber gefreut und den Fehler gemacht, sofort wieder Vertrauen aufzubauen, was ich nicht hätte tun sollen.
Tja ... per Zufall fiel mir beim Erzählen mit meinem Kleinen auf, dass er in Bezug auf seine Krankheit einen elementaren Ernährungsfehler macht. Eine simple Sache. Er brät meiner Meinung nach mit einem Öl, dass entzündungsfördernd ist. Das sollten Menschen, die zu Autoimmunkrankheiten nicht tun. Ich machte mir die Mühe, das genau zu ergründen, auch in Bezug auf die Krankheit meines Sohnes. Ich habe es ihm aufgeschrieben und per E-mail den Link dahin geschickt. Er hätte diese Empfehlung nicht befolgen müssen, ich hatte keinesfalls vor, ihn zu bevormunden. Ich wollte ihm lediglich etwas erklären, was ich als Hausfrau und Köchin einfach inzwischen weiß und was jede Frau wissen sollte, die sich tagtäglich damit auseinandersetzt, ihre Familie oder sich und den Partner gesund zu ernähren, finde ich. Diese Erkenntnis ist weder neu noch stammt sie von einem Scharlatan, sondern seit Jahren wissenschaftlich erforscht und wird in jedem Kochkurs für gesunde Küche unterrichtet.

Na ja ... einige Tage später hatte Jürgen eine komische Fehlermeldung auf dem PC von Marius und ich schickte ihm eine E-mail, ob er sich mal melden könnte. Es war nichts Schlimmes mit dem Fehler. Wir unterhielten uns noch darüber, dass wir zu meinem Geburtstag mit Marius ins Kino gehen wollten und dann fragte ich beiläufig, ob er denn meine E-mail mit dem Text über die Öle gelesen hätte. Tja ... er erzählte mir wieder irgendwas von gefährlichem Halbwissen, wurde laut .. mein Gefühl sagte mir, dass er sich darüber mit seiner Ex-Freundin unterhalten hat, dieser schrecklichen Besserwisserin mit dem Jan-Fennel-Tick, die sich für so genial hält, dass sie mich heute zuweilen, wenn ich zurück denke, an die Comic Figur Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory" erinnert. Und mein Sohn, egal wie sie mit ihm umgegangen ist, frisst ihr selbst nach der Trennung immer noch aus der Hand ... na ja .. er wurde laut, ich wollte es ihm dennoch gern erklären, weil ich auch genau fühlte, wie wenig mich diese Frau respektiert und ständig vor meinem Sohn als dumm oder unwissend hinstellt. Wer hier die Dümmere sein mag, sei dahin gestellt. In ihren Augen sind vermutlich alle Menschen in ihrem Umfeld dumm, auch alle Geschwister von Marius, was ich neulich sehr genau herausgehört habe. Und das ist ja Quatsch. .. Tja .. irgendwann knallte mein Sohn den Hörer auf, nachdem er mich einfach vorher nicht ausreden ließ und mir keine Möglichkeit gab zu sagen, was ich für ihn extra rausgesucht hatte.

Als er so wütend aufgelegt hatte, überlegte ich mir, er ist erwachsen und muss selbst wissen, was gesund für ihn ist und was nicht, auch wenn er schwer krank ist. Ich habe ihm deshalb eine E-mail geschickt, es täte mir leid und ob er sich wieder abgeregt hätte.
Aber nein, es kam am nächsten Tag dann eine Antwort, die wieder alles kaputt gemacht hat, was gerade etwas besser zwischen uns geworden war, nämlich ein gewisses Vertrauen zu bekommen. Er wäre böse auf mich und bräuchte eine Beziehungspause bis Anfang des Jahres 2016. Sollte ich darauf gedenken zu antworten, würde er diese Beziehungspause bis zum Jahr 2017 verlängern.
Die Überheblichkeit, die in diesen wenigen Zeilen steckte, zog mir die Schuhe aus. Wie wenig Respekt bringen meine Kinder ihrer eigenen Mutter, die sie groß gezogen hat, eigentlich entgegen?
Habe ich es eigentlich verdient, so überheblich behandelt zu werden. Bin ich ein Hund oder was denken sie sich, wer ich bin?

Ich habe es nur gut gemeint und wollte ihm helfen, denn er ist wirklich schwer krank. Sich mit dem Thema einmal nur zu befassen hätte ihm nicht geschadet und vielleicht sogar helfen können. Diese Krankheit ist ja leider noch lange nicht erforscht und wirft extrem viele Fragen auf. Das weiß er auch. Gesunde Ernährung kann da niemals schädlich, sondern eigentlich nur hilfreich sein. Das Schlimmste, was passiert wäre, wäre einfach, dass es nicht geholfen hätte, mehr nicht. Aber nicht geholfen hat auch schon vorher vieles aus der Medizin, wo nicht so sicher ist, dass es auch nicht schadet wie bei dem simplen Versuch, sich gezielt besonders gesund zu ernähren.
Tja ... ist habe meinem Sohn nicht geantwortet. Schließlich lege ich Wert darauf, ihn wiederzusehen und wollte ihn nicht auch noch provozieren.

Wie ich mich allerdings fühlen werde, sollte er dann 2016 wieder Kontakt aufnehmen, das weiß ich zur Zeit wirklich nicht, auch wenn ich mich sehr gefreut habe, dass er da war, als Jürgen Hilfe gebraucht hat und noch mehr, dass er plötzlich endlich einmal ehrlich war und mir ein paar Dinge erzählt hat, die wahr gewesen sind.

Da ich noch andere Menschen mit der gleichen Krankheit kenne und von denen auch weiß, dass sich die Krankheit auch sehr auf die Psyche auswirken kann, weiß ich auch nicht, ob diese Reaktion vielleicht sogar krankheitsbedingt psychisch gewesen sein mag. Mir würde es auch Angst machen, wenn ich die gleiche Krankheit hätte. Abwehr mag dazu gehören, mit der Angst fertig zu werden, auch wenn es unvernünftig ist, so zu reagieren. Tja .. es wäre besser für ihn, wenn er zumindest einen E-mail-Kontakt halten würde, denn er wohnt alleine und könnte in die Situation geraten, nicht gefunden zu werden, wenn ihm etwas zustößt. Ich hoffe, es kümmert sich irgendjemand so intensiv um ihn, dass diese Person es bemerken würde. Ob er das überhaupt versteht oder verstehen will, ich habe keine Ahnung. Tja ... er ist erwachsen, alle meine Kinder sind erwachsen und haben teilweise schlimme Dinge erlebt ... aber sie leben nicht mehr bei mir und es ist eben nicht mehr ihr Wunsch, dass ich auf sie achtgebe und sie beschütze, so wie ich das getan habe, als sie noch bei mir zu Hause lebten.

Ich weiß nicht, ob Kinder verstehen, dass eine Mutter sich immer Sorgen macht, ob es den Kindern auch wirklich gut geht, egal wie alt sie werden. Vielleicht werden sie es erst dann verstehen, wenn ihre eigenen Kinder das Haus verlassen haben und sich genauso verhalten. Jürgen sagt das immer. Vermutlich hat er recht.

Tja ... die Kieler Woche konnten wir nicht besuchen, weil wir kein Geld dazu hatten, aber das Wetter war auch nicht so toll in diesen Tagen wie so oft.

Danach erlebten wir eine tierische Hitzewelle, die einem wirklich auf den Kreislauf schlug, aber die ist nun auch vorbei.

Ich war bei meiner Mutter auf dem Friedhof und habe dort alles frisch gemacht und Blumen gesät. Kurz vor ihrem Geburtstag am 30.7. werde ich nachschauen, ob sie auch aufgelaufen sind. Zur Zeit blühen die Rosen bei ihr sehr schön und dazwischen wachsen bunte Nesseln mit ihrem farbigen Laub. Es war sehr anstrengend, weil es an dem Tag so heiß war. Selbst Jürgen ging fast in die Knie.

Mit der Arbeit, das läuft sehr gut. Ich hätte schon viel früher damit anfangen sollen, nur noch für Textbroker zu arbeiten. Wir verdienen aktuell mehr als vorher, kommen gut klar und ich selbst bin in einem Kochteam dabei, was sehr viel Spaß macht und mich zu vielen neuen Ideen in der Küche inspiriert. Außerdem wird es gut bezahlt und festigt meine Position im Team. Auch Jürgen hat genug zu tun und bedauert den Wechsel gar nicht mehr.

Sorgen macht mir allerdings das dritte Pferd in unserer Rehe-Gruppe, denn er hat seit Freitag einen ganz schlimmen Hufrehe-Schub. Sein Frauchen hatte Stress auf der ganzen Linie, ob immer nur unschuldig, wage ich zu bezweifeln, denn heute war ich entsetzt über ihre Art, mit ihrem schwerkranken Pferd umzugehen. Anders als ihr letzter Freund, der sehr zuverlässig im Stall war, kam sie in der Zeit so gut wie gar nicht zu ihrem Pferd. Das wird zwar nicht der Grund gewesen sein, dass er wieder Hufrehe bekommen hat, sondern ich vermute der Klee auf der Waldweide, von dem er noch weniger vertragen wird als Chiwa. Dennoch hätte es sein können, dass er mit regelmäßig Bierhefe, Omega-3-Samen, genug Mineralstoffen und Kochsalz stabil genug gewesen wäre, dass er keinen neuen Hufreheschub bekommen hätte. Ich halte diese Kleinigkeiten beim Zufüttern nämlich nicht für so unwichtig, wie oft getan wird. Ich füttere Chiwa ja nicht grundlos so minutiös und gewissenhaft mit ganz bestimmten Dingen zu.

Na ja ... der Tierarzt hat warum auch immer dem Pferd Phenylbutazon verschrieben, keine Heparinspritzen, noch nicht dafür gesorgt, dass die Hufeisen ab kommen und der Schmied sich die Füße anschaut .. obwohl es unser Tierarzt ist, der mit Chiwa ganz anders umgegangen ist, als sie 2013 das letzte Mal Hufrehe hatte. Ich verstehe das alles nicht.

Es geht dem kleinen Isi-Mix unglaublich schlecht. Als wir heute zum Stall kamen, war sein Frauchen mit einer Freundin da ... sie redeten nur über ihre anderen Probleme, das Pferd schien ganz unwichtig zu sein. Der Tierarzt hatte wohl den Termin verschoben, wird übermorgen kommen. Das sagte sie aber nur, weil sie ich sie, als sie ging ohne sich um ihr Pferd auch nur gekümmert zu haben, von oben von der Weide aus fragte, ob denn der Tierarzt nun da gewesen sei .. rief es mir zu.

Jürgen wollte ihr schon vorgestern gern zeigen, was ihm an den Hufen, vornehmlich dem Strahl, aufgefallen war, der umgeklappt wirkt. Vielleicht drückt da auch einfach was von unten. Aber das Geratsche über den Ex war scheinbar wichtiger als sich Zeit für das kranke Tier zu nehmen.

Er hatte kein Wasser, kein Heu, auch kein neues Müsli mit seinem Schmerzmittel bekommen, weil er schon das alte nicht aufgefressen hatte. Es scheint sie auch nicht zu interessieren, wie sie das Mittel sonst ins Pferd bekommt .. vielleicht anders als mit dem Müsli, was auch nach meiner Erfahrung bei dem Zeug nicht klappen wird, denn das schmeckt oberekelhaft. Das kriegt man nur mit viel List ins Pferd oder sollte nach einer anderen Sorte fragen.

Unsere Bäuerin könnte Heparinspritzen geben, Jürgen auch .. warum er keine bekommt, ich habe keine Ahnung.

Sie hat dem Tierarzt wohl erzählt, die Hufrehe sei vom Jakobskreuzkraut gekommen, was Jürgen und ich längst auf der Weide ausgerissen haben .. musste nur lang genug zum Anfassen werden. Sie selbst hat sich um solche Arbeiten doch sowieso noch nie gekümmert und erzählt da einen kompletten Quatsch, der den Tierarzt nur verwirren muss.

Bei Heparin hätte sich schon gestern zeigen müssen, dass das Pferd langsam auf die Beine kommt ... so ohne Heparin und mit einem Schmerzmittel, das ungefressen in seinem Trog liegt, geht es dem Pferd noch genauso schlecht wie am ersten Tag. Er gehört mir nicht, aber es regt mich auf, das Tier so leiden zu sehen und dann heute zu erleben, dass sein Frauchen zwar im Stall war, aber weder den Versuch unternommen hat, ihr Pferd zu massieren, zu füttern, auszumisten oder einmal aus der Box zu holen, um seine Hufe mit Wasser abzusprühen und auszukratzen, sondern nur am Jammern war, warum denn ihr Freund sie verlassen hätte.

Ich dachte nur noch, vielleicht genau deshalb, denn er war krank, als es knallte .. vielleicht hätte er verwöhnt werden wollen, denn kranke Männer sind meistens sehr krank .. vielleicht hat er auch gesehen, wie wenig sie sich um ihr Pferd kümmert und sich gedacht, so wird sie auch mit Kindern umgehen .. ich habe den jungen Mann so eingeschätzt, dass er sehr konservativ ist und vermutlich eine Frau sucht, der er jeden Luxus bietet, aber dafür auch erwartet, dass sie zu Hause alles in Ordnung hält und psychisch stabil ist.

Gestern noch tat sie mir sehr leid, heute war ich allerdings dann doch extrem geschockt, wie lieblos diese Frau doch mit ihrem Pferd umgegangen ist, das gerade so entsetzlich leidet und so ein Verhalten ganz sicher nicht verdient hat.

Nun vielleicht ist das, was ich gerade gesagt habe, wieder typischerweise das, was mir meine erwachsenen Kinder immer vorwerfen, ich bin überprotektiv.

Ist mir egal . Ich bin ich, und ich bin eben so .. und wenn ich sowas miterlebe, dann geht mir eben der Hut hoch.

LG Renate

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