Abendstimmung bei den Pferden

So sind unsere Abende zur Zeit

Diese Fotos sind von gestern Abend bei den Pferden. Wenn wir abends kommen, gibt es zuerst immer Müsli. Momentan, weil das Gras so frisch und grün und sicher zucker- und eiweißhaltig ist, auch ein extra strubbeliges Struktur-Müsli.

Nach dem Müsli-Füttern kümmere ich mich für gewöhnlich um die Weidepflege und Jürgen füllt dann Wasser auf.

Heu gibt es immer morgens eine Portion, abends nicht.

Chiwa hat ein bisschen zugenommen. Obwohl das Winterfell allmählich ganz weg ist, sieht man ihre Rippen nicht mehr ganz so doll.

Einen Ansatz zum Speckhals sehen wir aktuell aber nicht.

Man muss bei einem Pferd, das zu Hufrehe neigt, ja extrem aufpassen. Es darf auch nicht zu viel zunehmen.

Morgen werden wir ihre Weidefläche um ein paar Meter versetzen, nur ein Teilstück wieder hohes Gras dazu geben, damit es nicht zu viel auf einmal wird.

Heute war ein extrem heißer Tag. Mein armer Mann musste noch weiter laufen als ich, weil wir heute unsere Restschulden beim alten Pensionsstall bezahlen konnten.

Wenn wir weiter trainieren, können wir uns sicher bald beim nächsten Maratonlauf anmelden.

Wir haben uns gestern mit einigen anderen Pferdehaltern darüber unterhalten, dass durch die Tatsache, dass die Feldmark ja eigentlich ein kleines Freizeitparadies ist, aber auch extrem viele Spaziergänger dort lang laufen und oft leider viele unwissende Tierschutzfanatiker dazu neigen, gerade Pferde mit Pech sogar krank zu füttern, weil sie oft eben gar keine Ahnung davon haben, was und vor allen Dingen wie viel von bestimmten Dingen ein Pferd fressen sollte.

Sie sollen auch über die Zäune klettern und leider auch Pferde, die aufgrund von bestimmten Krankheiten eine Diät brauchen, mit vielen schädlichen Dingen füttern.

Ich habe von früheren Standorten her bisher immer die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, Schilder aufzuhängen, die genau erklären, warum zu viel Brot, Obst und anderes, auch wenn es in kleinen Mengen gesund ist, in großen gefährlich für Pferde werden kann.

Nach meiner Erfahrung meinen die meisten Spaziergänger es ja gut mit den Tieren und wenn man es ihnen freundlich erklärt, dann respektieren zumindest viele Leute durchaus solche Bitten.

Auf Verbotsschilder reagieren aber viele Leute mit Ignoranz. Verbotsschilder provozieren, Bitten erklären.

Ich denke, wenn wir die Hoppas, was ja irgendwann sein muss, auch mal auf die Seite stellen, wo der Spazierweg lang geht, dass ich lieber mit netten Erklärungen arbeiten werde.

Unser Boomer flirtet sich unterwegs in den Stall aktuell ständig in die Herzen vieler Frauen, die uns laufend an ihren Gärten treffen.

Heute hat er zwei ganze Schachteln Leckerlis abgestaubt, extra teure, die Jürgen und ich uns normalerweise gar nicht leisten können.

Mit diesem treuen Blick hat er sich wohl früher auch durchgeschlagen, als er noch als Streuner durch die Straßen lief.

Ja .. ansonsten gibt es nicht viel Neues. Es ist viel zu heiß in Holstein, aber das soll über Pfingsten etwas besser werden.

Ein alter Bekannter ist im letzten November gestorben. Jürgen traf heute bei Lidl eine Frau, die sich auch eine Weile um ihn gekümmert hat.

Er war sehr schwer an MS erkrankt, aber es war niemand möglich, ihn dazu zu überreden, in ein Wohnheim mit Betreuung oder ein Pflegeheim zu ziehen, weil er nicht verstehen wollte, dass er seinen Beruf nie mehr würde ausüben können.

Er hat sich auf dieseWeise sicherlich körperlich so sehr geschadet, dass es irgendwann nicht mehr ging.

Ist traurig. Er war noch sehr jung. Viel jünger als wir.

Die Frau meinte, vielleicht ist es besser für ihn dort, wo er jetzt ist, weil er sich mit der Tatsache, dass er unheilbar krank ist, einfach nicht hat abfinden können, auch nicht wollen.