Nach dem Höhenflug Kampf ums nackte Überleben
Eine meiner
Arbeitskolleginnen in der Klausdorfer Baumschule, in der ich
arbeitete, war auch Reitschülerin bei meiner Tochter und übte auf
Nixe für eine Show, die am 1. September 2007 stattfinden sollte. Wir
schauten ab und zu bei den Proben zu, nahmen auch meine Mama dazu mit
und freuten uns sehr darauf.
Jürgen und ich sprachen
darüber, ob wohl im Jahr darauf auch Chiwa und Prima mit dabei sein
könnten. Esther hatte nämlich begonnen, Prima zu reiten. Das war
schwierig und sie ritt sie mit Helm und Sicherheitsweste und sehr
vorsichtig, aber ich bin sicher, wäre das noch länger gelaufen,
Esther hätte es schaffen können, unsere Prima zu reiten. Ich weiß
allerdings nicht, ob es meinem Schwiegersohn genug gewesen wäre,
wenn Esther unsere Prima selbst reiten könnte. Chiwa hatte im
Spätsommer einen leichten Hufreheschub auf einem kleereichen
Weidestück, das ich mir schon vorher mit Sorge angeschaut hatte,
aber mit der sofortigen Umstellung auf einen kleinen Auslauf mit Heu
ging das schnell wieder zurück, sogar ohne Tierarzt und
Heparinspritzen. Aber auch bei Chiwa wird sich so gezeigt haben, dass
sie kein Pferd werden würde, das man in einer Reitschule nutzen
könnte, dazu ist Chiwa generell vom Wesen her zu zickig und außerdem
zu krank.
Auf jeden Fall war es Jan
selbst, der mir vorschlug, doch einen Privatweg von der Baumschule
rüber zu seinem Hof zu nutzen, um auch morgens vor der Arbeit, wo
ich immer eine halbe Stunde zu früh da war, mal die Pferde zu
besuchen. Es war auch Jan, der mir half, als Jürgen einen schlimmen
Unfall hatte, denn er überschlug sich auf der Autobahn genau an dem
Tag mit meinem Auto, als wir beschlossen hatten, dass wir
zusammenziehen würden und das einen Tag später, nachdem uns mein
Ex-Mann sehr freundlich geholfen hatte, etwas an dem Auto zu
reparieren. Jürgen sagt, er kam auf Bodenwellen auf der Autobahn ins
Schlingern, mit dem Auto sei alles in Ordnung gewesen. Nun das mag
sein, ich kenne die temperamentvolle Fahrweise meines 2. Mannes ja
gut und meckere selbst manchmal mit ihm, er könnte etwas sinniger
Auto fahren. Jan fuhr mit mir dort hin und kümmerte sich mit darum,
dass Jürgen nach dem Unfall wieder nach Hause und zu einem Arzt kam.
Das war nett von ihm. Warum er plötzlich genauso wie mein Ex und
überhaupt alle begann, ab September richtig boshaft zu werden, das
wissen Jürgen und ich bis heute nicht.
Wir planten die Show und
alle wollten mithelfen. Leider konnte Jürgen dann nicht dabei sein,
weil er über Randstad .. und sowas ist Zeitarbeit in ihrer
Vollendung, die auf nichts Rücksicht nimmt ...genau an dem Sonntag
arbeiten musste, und das völlig spontan und ungeplant, als Esthers
Tag der offenen Tür mit dieser wunderschönen Show stattfand.
Schon einige Tage vorher
saßen mein Ex und Jan immer so merkwürdig zusammen und ihre
Körpersprache wirkte feindselig. Gesagt hat aber noch keiner was.
Jürgen und ich merkten das sehr wohl, aber noch griff uns niemand
offensichtlich an.
Wir waren im Sommer
gemeinsam im Zoo gewesen, es war ein sehr schöner Tag mit der ganzen
Familie, auch Katrin, die neue Freundin meines Ex war dabei. Aber als
ich meinen Mann fragte, ob er meine Mutter und mich nach der Show
nach Hause bringen könnte, lehnte der das plötzlich schroff ab und
war extrem unfreundlich. Gleichzeitig teilte er mir mit, dass er mir
keinen Unterhalt mehr zahlen würde.
Hansi, Raphael, ich und meine Mama im Zoo |
Esther, Katrin, Karim, der Sohn von Katrin und Hansi im Zoo |
Schon ein paar Monate vorher
hatte er mir nicht mehr den vollen Unterhalt gezahlt, sondern immer
nur 400 statt 600 Euro. Nun, ich hatte den Nebenjob in der
Baumschule, über Oma das Pflegegeld, Jürgen seinen Mini-Lohn bei
Randstad und wir schafften es so, uns durchzuschlagen, zumal ich bei
Esther für Chiwa und Prima ja nicht viel bezahlen musste.
Raphael, Jürgen und meine Mama im Zoo |
vorn ich am Showtag am Getränkestand |
Aber als ich dann meinen Ex fragte, uns nach Hause zu bringen, sagte der nein. Und als ich nach der Show meine Tochter fragte, ob sie mich mit meiner Mama nach Hause bringen könnte, die ich ja in keinen Bus hätte setzen können, sagte die auch nein. Ich musste mit meiner gelähmten Mama im Aufenthaltsraum vor der Reithalle warten, bis Jürgen bei Randstad Feierabend hatte, die schwer dement war und mich ständig hilflos fragte, warum wir denn nicht nach Hause fahren würden. Endlich kam dann Jürgen und wir konnten los. Ich war enttäuscht und verwundert ob so viel Kälte seitens meiner ganzen Familie und merkte, es käme irgendwas auf uns zu, das nicht gut war.
Mein Ex hatte eine
Lohnpfändung für alte Schulden bekommen. Auch das war nicht meine
Schuld und Jürgen erklärte ihm noch, Unterhaltsansprüche hätten
sowieso Vorrang, das sollte er einfach angeben, das hätte er früher
auch immer so gemacht und zuerst den Unterhalt für Frau und Kinder
pfänden und die anderen leer ausgehen lassen. Das sei gar kein
Problem. Aber mein Ex machte ein Problem daraus und zahlte mir ab
dann keinen Cent mehr.
So konnte ich natürlich
nicht auskommen und war über das Jobcenter gezwungen, ihn auf
Unterhalt zu verklagen. Als ich das tat, ging es los, dass Texte aus
dem Administrationsbereich meines Hufrehe-Forums auftauchten, die es
zwar gab, aber ganz persönliche Gespräche zwischen mir und meiner
liebsten Moderatorin dort gewesen waren, und das in meiner
Unterhaltsklage. Dann tauchten Morddrohungen an Hansis Freundin
Katrin auf, die angeblich ich per E-mail an die geschickt hätte, die
ich vorher noch nie gesehen hatte. Ich habe der Frau nie gedroht, sie
war ja auch gar nicht die einzige Freundin, die mein Ex-Mann hatte,
sondern nur die, die er nun offiziell als Vorzeigefrau den Kindern
zeigte, was mir persönlich vollkommen klar war. Sie tat mir eher
leid, weil sie in meine Rolle schlüpfen sollte und die war alles
andere als schön gewesen. Sie ist heute auch nicht mehr mit meinem
Ex zusammen. Es gab später eine Weile eine neue Vorzeigefrau, die
Babs heißt und mit der er eine Weile auch zusammen gewohnt hat. Die
Beziehung hat aber dann doch nicht gehalten und momentan ist mein
Ex-Mann soweit ich weiß solo. Wir schreiben uns ab und zu bei Jappy.
Er hat Kontakt zu allen Kindern, darf mir aber nicht wirklich
erzählen, wie es ihnen geht, aber immerhin weiß ich so zuweilen,
dass sie noch da sind, wenn sie zu seinem Geburtstag da waren oder zu
Weihnachten, was ich dann doch erfahre. Als Anwältin nahm sich mein
Ex-Mann damals Ende 2007 ie Busenfreundin meines Schwiegersohns, mit
der der schon als Gymnasiast die Schulbank gedrückt hatte. Mit
Prozesskostenhilfe hatte ich keine Chance, meine Unterhaltsklage so
durchzukriegen.
Lisa (der Reno heute gehört) und Esther am Showtag auf Reno |
Tango-Nummer ... Esther und Filia, Lisa und Reno |
Ich ließ es schließlich
sein und suchte mir einen anderen Anwalt, der mir ausdrücklich
erklärte, die lukrative Scheidung würde er machen, eine
Unterhaltsklage mit Problemen aber nicht, da würde er nichts dran
verdienen. Tja, so wurde ich ohne einen Cent weiteren Unterhalt dann
zwei Jahre später irgendwann geschieden und nahm aus Wut über
alles, was ich inzwischen erlebt hatte, meinen Mädchennamen Hafemann
wieder an.
Das war aber noch nicht
alles, was meine Mutter, Jürgen und ich erleben sollten. Mit unserem
Vermieter hatten wir abgemacht, dass mein Ex, der einmal versprochen
hatte, einige Renovierungsarbeiten an dessen Haus gegen offene Mieten
zu machen, die er nie gemacht hatte, diese Summe in Raten an den
bezahlen sollte und wir dann weiter Miete zahlen. Aber dann konnte
ich am 1. September keine Miete bezahlen, weil mein Ex mir keinen
Unterhalt zahlte.
Obwohl ich es hätte
eigentlich dann zum 1. Oktober hätte nachholen können, weil da das
Geld vom Jobcenter kam, konnte ich wieder nicht zahlen, denn genau am
30.09.07 löste mein Sohn Marius plötzlich das für mich unter
seinem Namen laufende Bankkonto auf und mein Hartz IV ging ins Leere.
Auch mein Forum war an diesem Tag gelöscht, ebenso mein
E-mail-Account und ich konnte deshalb auch keine meiner zum Teil sehr
guten virtuellen Freundinnen um Hilfe bitten, weil ich niemand
erreichen konnte.
Als Jürgen und ich wütend
zu meinem Sohn fuhren, um zu fragen, warum er das getan hätte,
merkten wir, dass seine Freundin Imke sehr gut in alles eingeweiht
und sehr boshaft war. Wir erfuhren, Jan wäre da gewesen und hätte
Marius bedroht, ihn anzuzeigen, weil ich so böse Dinge über dessen
Server täte und er dafür die Verantwortung hätte.
Für uns hatte das die
fristlose Kündigung unserer Wohnung zur Folge, denn unser Vermieter
wollte das Haus schon lange verkaufen und hatte so nun endlich einen
Grund, den Mieter aus der unteren Etage loszuwerden. Inzwischen ist
das Haus auch verkauft worden und auch alle anderen Mieter wurden
raus geklagt unter der Begründung Eigenbedarf, und zwar vom Käufer.
Ich versuchte, mit einer
Räumungsschutzklage Zeit zu gewinnen, denn es wurde Winter und meine
Mutter hätte eine Obdachlosigkeit nicht überlebt. Jürgen war mal
obdachlos, und das mitten im Winter und sagte, das schafft Oma nicht,
sie stirbt auf der Straße in ihrem Zustand. Aber alle meine Kinder
stellten sich komplett tot. Esther oder Manuel hätten viel Platz
gehabt, zumindest ihre Oma bei sich aufzunehmen, aber es tat keiner.
Wir machten die Erfahrung,
dass wir auch nicht nach Kiel ziehen konnten, denn meine Mutter
kriegte Sozialhilfe und nicht Hartz IV und hatte so keine Chance, aus
dem Kreis Plön rauszukommen. Der Kreis Plön wiederum hat kein
Wohnungsamt und niemand hilft. Ich bat den psychosozialen Dienst um
Hilfe, es kam auch eine Frau, aber alles, was die konnte, war im
Kreis labern und freundlich sein. Helfen konnte die uns ebenfalls
nicht.
Die Wohnung, in der wir
heute leben, fanden wir in allerletzter Sekunde nur wenige Wochen,
bevor der letzte Termin auslief, den ich über die
Räümungsschutzklage noch hatte rauschinden können. Beim Umziehen
half uns dann Manuel ein bisschen nach Feierabend die ganz schweren
Sachen in den 3. Stock tragen. Als ich ihn fragte, wo sie alle in der
Zwischenzeit gewesen seien, sagte er, sie hätten gemeint, Jürgen
macht das schon.
Ganz toll.
Ihre Oma lebte von Stund an
in einer Wohnung ohne Garten, aus der sie ohne Hilfe nicht raus kam
mit Jürgen und mir, die beide arbeiten mussten, Jürgen im
Schichtdienst und ich flexibel auf Abruf. Wenn ich Feierabend hatte,
saß sie oft weinend da, weil sie nicht wusste, dass ich zur Arbeit
hatte gehen müssen, denn der Umzug verschlimmerte ihre Demenz
extrem. Das einzige, woran sie sich fest klammerte, war unsere Katze
Blanka.
Im Juli 2008 luden uns
Manuel und Anni zu ihrer Hochzeit ein. Wir freuten uns sehr darüber,
obwohl diese Hochzeit für mich und Oma eine Qual war, denn Vanessa
und Esther und unsere drei Enkel Marc, Janin und Raphael trauten sich
alle nicht uns anzuzsprechen. Sie schauten rüber, man merkte, wie
verhetzt alle waren und ich musste mich sehr zusammennehmen, nicht
laut loszuweinen, was ich nicht wollte, denn Manuel sollte doch eine
schöne Hochzeit haben. Es war eine wunderschöne Oldtimer-Hochzeit
mit Trauung um Mitternacht im Standesamt Neumünster, etwas das so
gut zu ihm passte. Gesprochen haben an dem Tag mit uns nur einige
Fremde und Manuel und Marius, auch Imke. Mit Imke und Marius hatten
wir uns gemeinsam eine Geschenkidee für das Paar ausgedacht, die
auch sehr gut ankam, weil sie doch originell war.
Trotzdem geht mir nach einem
Erlebnis, das später kam, die Rolle von Imke bei den Sachen vorher
nicht aus dem Kopf, denn ich vermute, dass die Homepage für den
Buchverlag meines Schwiegersohnes genauso wie meine auch auf dem
Privatserver meines jüngsten Sohnes war, über den alle diese
Sonderbarkeiten passierten, die uns so tief ins Unglück gestürzt
und fast obdachlos gemacht hätten und auch schuld waren, dass mein
Traum, dass unsere Pferde zusammen bei Esther bleiben könnten und
alles wieder gut würde, wie eine Seifenblase zerplatzen ließ und
sogar dazu führten, dass Esther in einem Streit bei uns zu Hause
deshalb mit einer Haushaltsschere auf Jürgen los ging und meine
Mutter 110 anrief, so dass die Polizei dazu kam. Wir haben Esther
damals zwar nicht angezeigt, aber weil sie und Jürgen nicht verwandt
sind, wurde das alles damals trotzdem bearbeitet und ich weiß bis
heute nicht, was das für Konsequenzen für sie gehabt hat, so die
Nerven verloren zu haben. Und warum? Angeblich soll Jürgen irgendwo
geschrieben haben, er würde Nixe, Reno, Chiwa und Prima wieder bei
ihr weg zu uns hinters Haus holen wollen. Das hat er aber nie gesagt
und auch nirgends so geschrieben. Wer also tat das alles gemacht und
warum? Es ist anzunehmen, dass die Person Zugang zu unseren
Passworten hatte, die über meinen E-mail-Account in meinen Augen auf
unserem Familienserver sicher aufbewahrt waren so wie ich heute auch
alles, was wichtig ist, bei gmx sicher deponieren kann und dort immer
wiederfinde, auch wenn mal der Computer abstürzen sollte.
Warum ich das denke, werde
ich dann auflösen, wenn es an der Zeit ist .. denn erst viele Jahre
später erlebte ich etwas, das mich das überhaupt in Erwägung
ziehen ließ, weil mir etwas ganz Merkwürdiges auffiel.
Nach der Hochzeit von Manuel
ging unser Leben eine Weile schwer, aber irgendwie weiter. Wir waren
vollkommen entwurzelt, ab und zu besuchten uns Manuel und Marius.
Marius hatte sich inzwischen von Imke getrennt und ich verlor ihn
mehrfach aus den Augen, weil einmal er auszog, dann wieder einzog,
dann sie ihn raus geschmissen hat und er irgendwo gewohnt hat, er
studierte eine Weile etwas mit alternativen Enegiesystemen, das ihm
nicht gefiel, brach es wieder ab, begann Multimedia Production zu
studieren, aber musste aufhören, weil das Bafög zu spät kam und
ihm niemand helfen konnte, lebte irgendwo bei Freunden, tauchte
wieder auf und fing irgendwann ein zweites Mal an zu studieren.
Wäre Marius damals bei mir
geblieben, wäre er längst fertig und ich weiß, Marius ist sehr
begabt und dieses Fach wäre etwas, womit er einmal Erfolg haben
könnte, selbst nicht ganz gesund,denn das ist er ja nicht. Sie fiel
weich, wie ich es gedacht habe, Marius schlug steinhart auf und hat
mit den Folgen bis heute zu tun, auch wenn er irgendwie wie ich auch
überlebt hat und wir auch noch immer Kontakt haben. Aber wenn ich
ihm sage, ich habe doch gleich gedacht, ich habe Bedenken, gleich mit
Imke zusammenzuziehen, das könnte schief gehen, er würde sagen,
Mama das geht Dich nichts an.
Mütter geht es aber was an,
was aus ihren Kindern wird und Mütter haben in Bezug auf die Partner
ihrer Kinder meistens gute Instinkte, die mit Eifersucht überhaupt
nichts zu tun haben, sondern nur mit dem Wunsch, ihre Kinder sollen
glücklich werden und eine gute Beziehung führen, das ist alles, was
sich die meisten Mütter für ihre Kinder wünschen, ich jedenfalls
ja.
Ich verlor meinen Job in der
Baumschule, als ich einen schweren Baum auf einen Hänger lud und mir
das Knie dabei verrenkte. Krank wurde ich nicht bezahlt, aber wie
immer kriegte ich auch keine Bescheinigung darüber, dass ich nichts
verdienen würde und das Jobcenter zog mir deshalb noch über ein
halbes Jahr fiktives Einkommen ab, bis ich die Firma auf Herausgabe
von Unterlagen vor dem Arbeitsgericht verklagt hatte. Schon im Winter
davor war mir diese Firma eine Bescheinigung darüber schuldig
geblieben, dass wir einige Monate geschlossen hatten. So ist das mit
dem Jobcenter und so ist das mit vielen Jobs.
Bei Randstad erging es
Jürgen nicht viel besser. Auch er wurde irgendwann in einer
Scheibenfabrik sehr krank, hatte ständig Probleme mit
Sehnenscheidenentzündungen und wurde dann deshalb dort entlassen.
Die Leiharbeit war die Hölle und wir waren froh, dass Jürgen auf
diese Weise dort weg kam, denn selbst kündigen hätte er ja nicht
können. Er wurde nie als CTA verliehen, immer nur für
Schwerstarbeiten im Schichtdienst, denen er körperlich gar nicht
gewachsen war und das für extrem wenig Geld. Die Kosten für 5 alte
Autos, die wir verschlissen haben, damit er diesen Job machen konnte,
sind uns seitens des Jobcenters nie ersetzt worden, sondern nur 20
Cent Benzingeld pro km einfache Strecke und das noch natürlich
verrechnet auch mit den ersten 100 Euro Freibetrag. Die restlichen
angeblich übrig bleibenden Freibeträge reichten nichtmal für den
Rest.
Hier in der Glindskoppel von
Preetz, der Sozialecke dieser Kleinstadt, lernten wir inzwischen
viele Menschen kennen, die ähnliche Dinge erlebten und immer wieder
erleben.
Deutschland zieht sich seine
eigenen Sklaven..
Ich begann, mich nach dem
Umzug hierher politisch zu betätigen und mache das auch noch heute,
aber inzwischen nicht mehr als Parteimitglied, sondern nur noch,
indem ich offen meine Meinung und unsere Erlebnisse in einem Blog
festhalte.
2009 starb unsere Hündin
Chérie an Hautkrebs und ließ den Boomer, den wir 2008 aus dem
Tierheim dazu geholt hatten, alleine zurück. Er ist unser kleiner
Sonnenschein hier in der Wohnung. Auch unser altes Chinchilla Musi
starb uns hier in Preetz in der Etagenwohnung.
Unsere Pferde lebten
nacheinander zunächst in Klein Barkau und zwei verschiedenen Ställen
in Boksee, aber darüber berichte ich extra und genauer in der
Geschichte unserer Pferde. Nixe und Reno blieben noch einige Jahre
bei Esther als Schulpferde und ich sah sie nur heimlich ab und zu
über den Zaun. Aber auch das würde sich später ändern.
Ich mache einmal wieder
Pause und werde Euch dann über die Zeit ab ca. 2010 berichten, ein
Jahr, in dem es meiner Mutter zunehmend schlechter gehen sollte und
in dem Jürgen und ich beide gar keine Arbeit hatten, um uns etwas
dazu verdienen zu können. Der ständige Geldmangel schadete jedem
von uns und sicherlich meiner alten und gebrechlichen Mutter am
meisten, deren Widerstandskräfte nicht mehr so groß waren. Zum
Mangel gehört aber auch die Psyche, denn das schlimmste an der Armut
ist das Verstoßenwerden von allen Menschen, die Angst haben, dass
sie helfen müssen, wenn sie es nicht tun, denn unser Staat will ja
auch gar nicht, dass die Menschen, die im Abseits als Sklaven
gehalten und im Alter am besten ganz langsam in den Tod gejagt
werden, Hilfe bekommen.
Also bis bald, wenn ich über
die Jahre berichten werde, die noch folgten.
LG
Renate
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen