Entzugserscheinungen, wenn der Glimmstängel fehlt

Was passiert im Körper - wie lange dauert das körperlich - was ist mit der Psyche?

 Es ist mir diese Woche zum ersten Mal passiert, dass ich es nicht geschafft habe, dafür zu sorgen, dass mein Spatzi, der ja Raucher ist, genug zu rauchen hat, dass es auch bis nächsten Montag reicht. Ich konnte nur eine Packung Tabak kaufen und in der Küche .. weil wir schon die Woche davor ja so fies gehungert hatten .. dringend mal was auffüllen musste .. das ohnehin sowieso nicht wirklich reicht, ohne wieder übers Wochenende hungern zu müssen .. denn das bisschen Essen war nunmal wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

 Es geht ihm echt schlecht .. vermutlich schlechter als mir, wenn es mal wieder nicht genug zu Essen gibt.

Er meinte, ich müsste doch wissen, wie das ist, wenn man sein Suchtmittel nicht da hat, ich hätte doch schließlich früher mal in einer Suchtklinik gearbeitet, als ich Psychologie-Studentin war.

Tja .. habe ich .. als Schreibkraft für Psychotherapieberichte .. aber diese Menschen waren nicht da, weil sie unter Rauchentzug gelitten haben.

Die waren alle hochgradig Drogen- oder Alkohol-abhängig .. die hatten im Entzug teils schreckliche Halluzinationen und haben Dinge erlebt wie das Würmer auf ihnen kriechen, die gar nicht da waren .. es sind sogar ab und zu welche davon im Entzug gestorben, weil ihr Kreislauf den Entzug nicht ausgehalten hat.

Das habe ich nicht selbst gesehen, sondern zuweilen in den Berichten, die ich getippt habe, was darüber geschrieben, denn da wird ja alles aufgeführt, was zu so einem Fall dazugehört.

Bei uns in der Suchtklinik waren diese Menschen nie, weil sie im Entzug waren .. der fand in Plön und nicht in Schellhorn statt .. die waren später da, und zwar um langfristig von ihrer Sucht wegzukommen, was mit Entzugserscheinungen körperlicher Art gar nichts zu tun hat, sondern mit der Psyche.

Der Jürgen erlebt momentan den rein körperlichen Entzug ... ich erlebe das bei ihm auch manchmal, wenn ich kein Geld hatte, um genug Kaffee zu kaufen.

Er kriegt dann Kopfschmerzen und derlei Probleme .. ich, obwohl ich sonst ja auch mit ihm genauso viel Kaffee trinke, wenn welcher im Haus ist, habe solche Probleme nicht .. ich kann auch was anderes als Kaffee trinken, ohne irgendwelche Entzugserscheinungen wegen nicht genug Koffein zu haben.

Jürgen fühlt sich fürchterlich .. das merkt man ihm an.

Ich hab nun mal geschaut, was eigentlich passiert .. jetzt rein körperlich, dass er sich so schlecht fühlt.

https://www.nichtraucherhelden.de/magazine/entzugserscheinungen-beim-rauchstopp-wie-schlimm-sind-sie-wirklich-41

Das ist eine Hilfeseite .. ob Jürgen das übers Wochenende helfen kann, keine Ahnung.

Eigentlich ist Rauchen ja auch sehr ungesund.

Einer meiner alten Jappy-Freunde ist unlängst gerade an Lungenkrebs gestorben .. ganz schnell .. er war vorher starker Raucher.

...

Also im Entzug passiert das hier:

Ich kopiere das mal aus dem Link oben raus:

Nikotin ist ein Nervengift, welches die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. Durch diese Fähigkeit erreicht es das menschliche Gehirn schon nach wenigen Sekunden. Dort angekommen kann es an Rezeptoren binden, die zur Freisetzung von Adrenalin, Dopamin und Serotonin führen. Die Ausschüttung dieser Botenstoffe löst ein Belohnungsgefühl aus, welches zu einem kurzzeitigen Entspannungsgefühl führt. Keineswegs ist die Zigarette oder das darin enthaltene Nikotin aber ein Stresskiller . Ganz im Gegenteil.
Nach kurzer Zeit gewöhnt sich Dein Körper jedoch an den Nikotinschub. Dies geschieht dadurch, dass im Gehirn mehr Rezeptoren für Dopamin ausgebildet werden, so dass das Verlangen nach Nikotin zunimmt. Verzichtest Du nun auf Zigaretten sinkt der Dopamin-Spiegel und das Verlangen übermannt Dich. 

 Also der Spuk mit den Entzug beim Rauchen dauert nur ein paar Tage !!!

Ich zitiere nochmal:

Die Symptome des Nikotinentzugs setzen relativ schnell ein und erreichen ihren Höhepunkt nach etwa zwei Tagen. Typischerweise kommt es zu innerer Unruhe, begleitet von depressiver Stimmung, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Nervosität. Weitere unerfreuliche Konsequenzen des Rauchstopps können eine verminderte Konzentrationsfähigkeit und gesteigerter Appetit sein.
Die gute Nachricht: körperliche Entzugserscheinungen lassen bereits 7 bis 10 Tage nach der letzten Zigarette deutlich nach. Außerdem fallen sie nicht bei jedem Raucher gleich stark aus.

 Der Rest ist wie hier beschrieben, von der Psyche her beim Rauchen nur reine Gewohnheit ... nicht zu rauchen erfordert da einfach ein Umdenken .. denn Rauchen mindert keinen Stress, es verursacht diesen Stress sogar .. wegen der oben zitierten Vorgänge im Körper, die schon nach nur ein paar Tagen vollkommen weg sind.

Wer mag und das Risiko, wie mein Jappy-Freund an Lungenkrebs oder anderen durch das Rauchen bedingten schlimmen Krankheiten zu sterben verringern möchte, der kann sich das ja mal genau durchlesen.

Im Vergleich zu den Süchten, mit denen die Menschen konfrontiert waren, die ich in der Zeit meines Jobs in der Suchtklinik kennengelernt habe, ist mit dem Rauchen aufzuhören in meinen Augen wirklich Pipifax.

Das sollte sich auch der Jürgen mal durchlesen.

Denn ich habe den Jürgen ja lieb und möchte ihn so lange es geht gesund bei mir behalten.

Es geht nicht um Geiz, wenn ich gerade, wo ich das halt aus reinem Geldmangel mal nicht anders hinbekommen habe mit dem Tabak-Kaufen, in Anbetracht, dass ich Jürgen gerade so leidend erlebe, sage .. also es wäre eine Überlegung wert.

Seiner eigenen Gesundheit zuliebe.

LG

Renate