Freitag, 24. Februar 2017

Stalking .. wie eine Frau ihren Stalker übers Internet in Schach hält

 - Das Internet hilft besser als überlastete Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichte -


Ich möchte Euch erzählen, warum das Internet gegen Stalking viel besser hilft als Polizei, Gerichte oder Staatsanwaltschaft.

Die Polizei, die Staatsanwaltschaft, auch die Richter am Amtsgericht, bei denen man mehr oder weniger erfolglos um Gewaltschutz bittet, haben gar nicht die Zeit, sich Aktenberge durchzulesen, die mit Stalking zu tun haben.

Vor einer Weile bekamen Jürgen und ich ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Kiel, dass ein Verfahren bezüglicher einer Anzeige wegen Beleidigung gegen uns alle beide, die am 15.04.16 erstattet worden sei, nun eingestellt worden sei.

Wir wussten bisher gar nicht, dass uns jemand am 15.04.16 beide wegen Beleidigung angezeigt hatte.

Weil Jürgen am 15.04.16 den Pachtvertrag für unsere Weide unterschrieben hat, hatten wir aber den Verdacht, dass es die Person gewesen sein könnte, die uns seit genau dieser Zeit permanent tyrannisiert.. vermutlich bis heute, auch wenn wir das schon wieder da alles anonym abläuft nur vermuten können (die mysteriöse Sache mit dem Heubauern und davor die erneute Anzeige beim Kreisverenäramt, unsere Pferde würden nicht genug Futter bekommen).

Wir haben deshalb dann schriftlich nachgefragt, wer uns da angezeigt hat und warum und gesagt, wir wäre deshalb ja nie vernommen worden.

Nun kam zu diesem Aktenzeichen heute die Nachricht, wir wären deshalb am 22.11.16 bei der Polizei Preetz vernommen worden.

Das stimmt aber so nicht, denn da bin nur ich vernommen worden und das auch nicht wegen etwas, das bezüglich uns beiden am 15.04.16 passiert sein soll, sondern wegen einer Äußerung von mir Monate später in einer Facebook-Diskussion, wo ich mich dann dazu hinreißen ließ, weil ein falscher Name genannt wurde als die Person, die uns als Stalkerin verfolgen würde, nur einen Vornamen zu nennen.

Also lief dieses Verfahren, weshalb sich dann Ende November die Polizei Preetz endlich mal die Mühe gemacht hat, nur mich in dieser Sache zu vernehmen, bereits seit dem 15.4.16.

Ich habe heute bei der Staatsanwaltschaft Kiel angerufen um zu fragen, was es denn gewesen sei, das uns diese Frau bereits beiden am 15.4.16 zur Last gelegt hätte.

Das konnte man mir aber leider nicht sagen.

Dass sie überhaupt hinter uns her ist, haben wir erst ungefähr eine Woche später erfahren, weil einer der Leute, die sie hinter unserem Rücken angerufe hat, uns das erzählt hat und auch erzählt, wen sie noch auch hinter unseren Rücken angerufen hat, nämlich die Verpächterin von unserem Weideland, um die dazu zu bewegen, Jürgens Pachtvertrag zu widerrufen. Das ist aber nicht passiert.

Auch erst dann habe dann nur ich .. Jürgen sowieso nicht, der hat sich da immer rausgehalten ... begonnen, im Internet darüber zu schreiben, dass wir von einer Stalkerin regelrecht verfolgt werden.

Immer war ich dabei in vielen Fällen unsicher, ob nicht das eine oder andere auch jemand anders gemacht haben könnte. Das wird leider auch immer dann, wenn es wieder mal anonym passiert, nach wie vor so bleiben.

Jürgen und ich sind darauf angewiesen, dass man uns das wiedererzählt, wenn sowas passiert. Das geschieht aber in den seltensten Fällen wirklich.

Und bei anonymen Anzeigen bei Behörden wie dem Kreisveterenäramt greift dann auch der Datenschutz.

Beim Amtsgericht war es nicht anders. Der Aktenberg hat die Richterin genauso erschlagen wie die Staatsanwaltschaft.

Heute sind die Menschen, die an unseren Gerichten, bei der Staatsanwaltschaft oder der Polizei arbeiten, total überlastet. Es herrscht ein permanenter Personalmangel. Sie haben gar nicht die Zeit, sich durch solche Aktenberge zu fressen, um den Opfern von Stalkern oder auch vielen anderen Opfern von anderen Straftaten wirklich zu helfen.

Man steht als Stalking-Opfer heute so ziemlich alleine da.

Man soll darüber reden .. aber auch das ist ein Vabanque-Spiel .. denn dann kann der Stalker sogar den Spieß umdrehen und sagen, man verletzt ja sein Persönlichkeitsrecht ..und zwar obwohl die Polizei jedem Stalking-Opfer empfiehlt, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, um so Hilfe zu bekommen.

Ich habe hier den Fall eines anderen Stalking-Opfers gefunden und möchte Euch das mal verlinken. Diese Frau hat sich über das Internet selbst geholfen .. hat heute mehr Ruhe, auch wenn sie nie sicher sein kann, ob es nicht doch weitergeht ...das ist viel effektiver, denn Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte haben doch gar nicht die Zeit zu helfen bei dem Fleiß, den Stalker normalerweise aufbringen, wo es dann dadurch logischerweise zu meterhohen Aktenbergen kommen muss !!! Das ist zwangsläufig bei Stalking so.


Daraus möchte ich zwei Passagen zitieren, um zu zeigen, dieser Frau hat nicht die öffentliche Hand geholfen, sondern ihr persönlicher Einsatz über das Internet und die Veröffentlichung eines Buches zum Thema.

Zitat 1:

Aus der Not heraus wurde sie zu einer Rechtsexpertin in Sachen Stalking. Sie besorgte sich Zahlen und stellte fest: Sie ist nicht allein. 2012 wurden rund 25 000 Fälle von Stalking in Deutschland angezeigt, in 21 000 Fällen wurde ein Täter ermittelt - aber die Verurteilungsquote liegt bei rund zwei Prozent. Daran ist nach Scherpes Ansicht der sogenannte Stalking-Paragraf schuld, eigentlich dazu eingeführt, Opfer zu schützen und Täter zu bestrafen oder gar einzusperren. Eine Formulierung ist die große Hürde: Paragraf 238 greift erst, wenn der Täter die Lebensgestaltung des Opfers "schwerwiegend beeinträchtigt". Das heißt: Der Täter muss sich erst erfolgreich und massiv in das Leben seines Opfers eingemischt haben, ehe er über den Paragrafen gestoppt werden kann. "Scherwiegend beeinträchtigt" heißt für Gerichte Wohnort-, Wohnungs- oder Jobwechsel.

Zitat 2:

Betroffene veröffentlicht Vorfälle im Internet

Doch Mary Scherpe will sich nicht auf den Gesetzgeber verlassen oder darauf, dass ihr Stalker einen Fehler macht. Sie wehrt sich mit einer Methode, mit der "er" wohl nicht gerechnet hat: Sie veröffentlicht all seine Taten und Belästigungen im Internet. Plötzlich hat er wohl mehr Aufmerksamkeit, als ihm lieb war. Sein Wahnsinn ist nun auf eigentlichjedentag.tumblr.com für alle zu sehen. Inzwischen hat sie auch ein Buch über ihr Leben mit einem Stalker geschrieben. Seit "An jedem einzelnen Tag" (Lübbe Verlag) erschienen ist, hat sie Ruhe. "Aber ich kann nicht sagen, ob es jetzt vorbei ist, weil ich es nie genau wissen kann", sagt Mary Scherpe.

Sie weiß, nicht jeder hat den Mut und die Kraft, sich mit Öffentlichkeit zu wehren. Dabei wäre es gut, weil so sichtbar werde, welch Riesenproblem Stalking ist. Zudem: "Solange man nicht darüber spricht, schützt man den Täter." Und Reden helfe den Opfern. "Es gibt Dinge, die man teilen muss, weil sie so schlimm sind, dass man sie nicht aushalten kann", sagt Scherpe.

 Zuletzt möchte ich den Blog hier verlinken, der im Zitat 2 genannt wird. Das ist der hier:


LG
Renate

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Stalking-Opfer: Eine Betroffene erzählt von ihren Horror-Erlebnissen - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Stalking-Opfer-Eine-Betroffene-erzaehlt-von-ihren-Horror-Erlebnissen-id31632207.html
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Stalking-Opfer: Eine Betroffene erzählt von ihren Horror-Erlebnissen - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Stalking-Opfer-Eine-Betroffene-erzaehlt-von-ihren-Horror-Erlebnissen-id31632207.html

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