Unser neuer Vermieter scheint ein Glücksgriff zu sein

Gestern ist eine Familie mit drei Kindern und Hund eingezogen

 Als wir Ende März und offiziell zum 1. April 2008 einmal hier in unsere Wohnung eingezogen sind, war eine der Grundvoraussetzungen für uns auch die, dass wir damals unsere Katze und unseren Hund mitbringen und generell Haustiere halten durften.

Der zweite Aspekt war dann der, dass es eine Sozialwohnung sein musste, weil wir die damals eben gebraucht haben., weil sowohl meine Mutter Grundsicherung bekam als auch Jürgen und ich trotz der Tatsache, dass wir beide einen Job hatten, zu den Hartz-IV-Aufstockern gehörten, was an der so geringen Bezahlung lag.

 Die Glindskoppel ist auch heute noch ein sozialer Brennpunkt, ein Armen-Ghetto, wo man nicht nur Menschen begegnet, die einfach nur relativ arm, aber noch psychisch stabil geblieben sind. Man wird hier auch immer wieder mit Nachbarn konfrontiert, die das sind, was ich als total abgestürzt bezeichnen würde. Man gewöhnt sich aber daran.

Das war auch nie das eigentliche Problem an unserer Wohnung hier.

 Problematisch wurde es eigentlich erst wirklich, als die schon bei unserem Einzug unter Insolvenzverwaltung stehenden Wohnblocks dann plötzlich unter Zwangsverwaltung gestellt und nicht lange danach dann getrennt an zwei verschiedene neue Vermieter verkauft wurden.

Während die Leute in der Ostlandstraße Glück mit ihrem neuen Vermieter hatten, war es bei uns in den drei Wohnblocks in der Breslauer Straße und Sudetenstraße nicht so. Die Mieten sind sowohl in den nicht wirklich renovierten, sondern nur übergepfuschten Wohnungen viel zu hoch.

 Und die Mieterhöhungen für die Altmieter in den gar nicht renovierten Wohnungen waren alles, aber ganz sicher nicht gerechtfertigt.

Der Druck, unter dem wir hier lange gelebt haben damals, nämlich über einen Zeitraum von ungefähr 2 Jahren, war nicht gut und schwer zu ertragen.

Unter anderem wurde den neuen Mietern, die hier in die Wohnungen einzogen, wo man die meisten der alten unter Drohungen und roher Gewalt raus gegrault hatte, auch nicht mehr erlaubt, hier Haustiere halten zu dürfen außer den ja immer erlaubten Kleintieren.

 Und selbst die, die dann nur ein Kaninchen oder Meerschweinchen hatten, wurden noch Probleme gemacht. Um Dinge wie die ständig defekte Heizung, Schimmel und mehr oder einen Fahrstuhl, der mehr repariert wurde als dass er lief, kümmerte sich kaum jemand.

Als dann nach ungefähr zwei Jahren die Häuser erneut verkauft wurden, waren wir alle zunächst sehr misstrauisch. Wir hatten Angst, dem nächsten Mietspekulanten in die Hände zu fallen.

 Aber ich glaube, das ist nicht der Fall. So nach und nach wurden hier endlich die Haustür am Haupteingang repariert, die Gegensprechanlagen und die Anlagen von Kabel Deutschland funktionieren wieder einwandfrei, im Sommer wurde eine neue Gasheizungsanlage eingebaut ... sie sind also dabei, die Häuser auf Vordermann zu bringen, und zwar bisher ohne erneute Mieterhöhung. Ich fange an, zuversichtlich zu sein, dass das auch so bleibt.

Und als gestern in die lange nicht vermietete große Wohnung schräg über uns nun eine Familie mit drei kleinen Kindern und Hund eingezogen ist und wir mit unserer Hausmeisterin darüber sprachen, war klar .. das mit dem Hundeverbot ist offensichtlich nun auch Vergangenheit.

Jürgen und ich waren nämlich immer in Sorge, was wäre, wenn und der Boomer, der ja nunmal nicht mehr ganz jung ist, irgendwann einmal stirbt.

Nun, natürlich hoffen wir, dass Bommer, der heute noch recht fit ist, als kleiner Hund mal uralt wird und die ihn noch viele Jahre haben werden. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass wir ihn auch ohne Probleme jetzt wieder ersetzen dürften.

Mit etwas Schadenfreude musste ich gestern schmunzeln, als wir die neu eingezogenen Kinder fröhlich kreischen hörten.

Der Mieter unter uns hat zu Anfang ja unglaublich genervt. Der beschwerte sich grundlos bei uns, wir würden mitten in der Nacht die Waschmaschine laufen haben, obwohl das gar nicht der Fall war, sonstwas für Lärm machen, ging damit sogar zur Hausverwaltung .. rief die Polizei, als wir aufgrund eines Jobcenter-Termins hier Boomer wirklich mal alleine lassen mussten und er dann doch nicht unbedingt leise war .. mitten am Tag und das nicht sehr lange wohlgemerkt .. und hat sich inzwischen nun wohl andere Nachbar als Sündenbock auserkoren, denen er auf die Nerven fällt mit ständigen Beschwerden. Wir sind seit geraumer Zeit ja nun plötzlich bei ihm "die Guten".

Na ja .. als er neu war, habe ich ihm gesagt, er hätte eine Tochter und die Russen unter ihm hätte mit Sicherheit aufgrund des Plattenbaus das Gefühl, im Kinderzimmer lebt eine Herde Büffel oder Elefanten. Wir wüssten das genau, weil über uns auch eine Weile eine Frau mit einem kleinen Jungen gewohnt hätte. So ein Plattenbau ist nunmal sehr hellhörig.

Ich habe gesagt, er sol l doch froh sein, dass momentan über ihm keine Familie mit mehreren Kindern wohnt.

Nun das tut sie zwar jetzt nicht direkt, aber schräg gegenüber .. er wird sie spielen hören .. freu .. Schadenfreude ist nämlich auch eine Freude.

Aber am meisten freut mich, dass hier Hundehaltung offensichtlich auch für Neue nicht mehr verboten ist und bei uns steht es ja sogar im Mietvertrag, dass es erlaubt ist, der dann wohl wieder normale Gültigkeit hat.

Super ist das.

LG

Renate