Donnerstag, 16. Januar 2020

Meckerbeitrag wegen Merkzeichen G-Ablehnung und Schönwetterfotos

Jürgen und ich testen, wie lange ich bis zum Kaufmann und zurück laufe

 Also ich erzähle heute mal zwei Dinge .. wie schön das Wetter momentan in Schleswig-Holstein ist, aber auch, dass es neben der irre hohen Stromnachzahlung und zukünftigen Stromkosten, worüber ich schon im Armuts-Blog gesprochen habe, noch mehr zum schon wieder ärgern gibt.

Nämlich, dass die meinen Antrag auf das Merkzeichen G abgelehnt haben.

Ich werde dagegen Widerspruch einlegen und darum bitten, dass uns auch in diese Fall die Bürgerbeauftragte für soziale Dienste hilft, die ja schon dafür sorgte, dass ich überhaupt Antwort kriege.

 Wir starten hier gerade zum Einkaufen bei Edeka.

Also über das Wetter kann man zur Zeit echt nicht meckern. Es ist wie im Frühling draußen .. heute sogar heller Sonnenschein und ganz warm und windstill. Das sieht man sicher auch auf den Fotos.

Zu heiß wiederum nicht, denn bei Hitze laufe ich nämlich noch langsamer, weil wenn ich eins nicht vertrage, ist das schwülwarmes oder auch sehr heißes Wetter, wobei schwülwarm am schlimmsten ist. An solchen Tagen geht es mir generell sehr schlecht.

 Jürgen stoppt die Zeit. Auf dem Hinweg zum Kaufmann geht es bei uns eher leicht bergab und nur einmal unterm Tunnel durch ein kleines Stück leicht bergauf.

Jeder Hügel macht mir zu schaffen, was wir heute auch durch das Zeitstoppen genau festgestellt haben.

Und natürlich werde ich langsamer, umso länger ich unterwegs bin .. zu lange kann ich deshalb ohne Pause gar nicht .. und selbst der Einkauf, was ja eine Erholungsphase darstellt .. so ganz Erholung ist das in meinem Zustand auch nicht mehr unbedingt.

 Laut Google Maps ist es von uns bis zu Edeka etwas weiter als bis zum Jobcenter Preetz. Das Jobcenter liegt 450 m von uns weg, Edeka 600 m.

Ich musste heute also für die einfache Strecke jedes Mal 600 m gehen. Bei optimalen Winterwetter, das nicht zusätzlich belastet.

Hin habe ich 21 Minuten gebraucht, zurück habe ich, weil da mehr bergauf statt bergrunter bei ist, 32 Minuten gebraucht.

Ein normaler Fußgänger braucht laut Google maps 7 Minuten.

 Wer erheblich länger als ne halbe Stunde für eine Wegstrecke von 2000 Metern braucht, hat laut Gesetz einen Anspruch auf das Merkzeichen G. Das gleiche gilt, wenn man schon Probleme hat, auch nur eine Etage hoch eine Treppe zu überwinden. Das wären bei uns im Haus 2 x 8 Stufen nach oben, um eine Etage hochzugehen. Auch wenn der Fahrstuhl nicht geht, habe ich Probleme, schon nach den ersten 8 Stufen .. ohne am Geländer hochziehen schaffe ich selbst die Treppe zur Haustür nicht mehr, also mit beiden Armen als Hilfestellung, sonst nicht.

 Der Hit bei diesem Antwortschreiben ist, die erzählen mir da was von ich hätte Bluthochdruck, was von Beinlymphödem. Lipödem, wovon ich lediglich das Lipödem habe, aber das war noch nie mein Problem ... meinen Blutdruck habe ich seit 6 Jahren gar nicht messen lassen, auch nicht bei meinem letzten Arztbesuch im Sommer ... woher will einer wissen, was ich für nen Blutdruck habe ..??? Wie kommen die auf sowas überhaupt? Ich habe auch weder was von Lymphödem noch von Bluthochdruck gesagt .. wegen dem Zettelzeugs, was man ja ausfüllen muss, habe ich Lipödem mit eingetragen .. aber nicht gesagt, das wäre mein Problem.

 Dann erzählen sie, dass Schwindelanfälle, Hustenattacken oder dass man nachts zigmal zum Klo muss ja nichts Schlimmes wären ... sie erwähnen aber mit keinem Wort, dass das ja nach meinen Angaben alles nur Nebenerscheinungen meiner schon zigmal im Leben festgestellten Rechtsherzinsuffizienz sind .. und dass ich der Ansicht bin, das ist auch der einzige Grund bei mir, dass ich inzwischen im Alter einfach nicht mehr schnell vorwährts und nur noch mit extrem viel Mühe und zig Pausen überhaupt ne Treppe hochkomme.

 Mein Hausarzt sollte, weil der mich damals ja genug massakriert und zu zig Ärzten gejagt hat, auch das Ergebnis der internistischen Untersuchung aus 2013 vorliegen haben .. das ist ihm damals ja zugeschickt worden, wo ein Facharzt, der heute leider nicht mehr praktiziert, da in Rente gegangen .. ich hatte da angerufen und da hatte er nur noch einige Tage nach bis zur Rente leider ...doch eine Sonografie bei mir gemacht hatte und gesagt, ich hätte inzwischen eine Stauungsleber, käme von der Rechtsherzinsuffizienz, gestaute Halsvenen, was auch davon kommt und dass Gamma-GT bei meinen Blutwerten als einziger Wert zu hoch sei, käme davon auch .. und das würde im Alter leider schlimmer werden.

 Das gleiche Untersuchungsergebnis ist auch zu der amtsärztlichen Untersuchung bei mir wegen dem Jobcenter 2014 zusätzlich mit reingekommen, weil der Amtsarzt meinte, das kann er gut gebrauchen .. ich gehe also davon aus, das liegt auch dem Gesundheitsamt vor.

Den Bescheid von damals habe ich in Kopie mitgegeben. Da steht drauf, ich kann nur noch 3 - 4 Stunden ganz leichte Büroarbeiten machen, ich darf bei der Arbeit keine Treppen steigen, keine körperliche Dauerbelastung, lange Wegstrecken mehr haben, nicht schwer heben, tragen oder oft im Hocken, Bücken oder Knien arbeiten.

 Und das ist nun schon 6 Jahre her.

Können die nicht lesen? Oder sich denken, dass das heute nicht besser geworden ist und ich nicht spinne, wenn ich sage, das ist eben noch schlimmer geworden inzwischen?

In den Kriterien fürs Merkzeichen G steht, es ist für nen Arzt so gar nicht festzustellen, wie man eben genau in einer bestimmten Zeit 2000 m läuft.

Ein gesunder Mensch schafft in einer Stunde mindestens 4000, eher 6000 m Wegstrecke und wenn es viel weniger als 2000 in ner halben Stunde sind, ist man eben gehbehindert.

Ja .. ich bin heute viel langsamer.

Und genau deshalb habe ich diesen Antrag gestellt.

Werde erstmal Widerspruch einlegen und Jürgen als Zeugen unterschreiben lassen, wie lange wir heute gebraucht haben zum Kaufmann und auch zurück und dass es schon ein Unterschied bei mir ist, ob es leicht bergab oder leicht bergauf geht.

Und dass es jedes Mal für mich ein Riesenproblem ist, wenn der Fahrstuhl grad wieder nicht funktioniert, weil Treppen für mich ein Problem sind.

Ich werde denen schreiben, falls das nicht ausreicht, dann bitte ich um eine neue amtsärztliche Untersuchung beim Gesundheitsamt in Plön. Basta.

Ein Hausarzt kann das sowieso nicht feststellen und ich muss mich nicht wieder mit sonstwas massakrieren lassen um zu beweisen, dass ich herzkrank bin .. das liegt doch vor.

Und um das festzustellen, müsste sonst mal einer mit mir ne halbe Stunde laufen und messen, wie weit wir dann gekommen sind, wie oft wir haben stehenbleiben müssen, weil ich keine Luft mehr gekriegt habe, mir schwindelig wurde ich ich mich festgehustet habe. Und das tut kein Hausarzt oder Facharzt, wenn ich dazu in dessen Praxis erscheine.

Ob ich sowas mit dem Amtsarzt zelebrieren kann, keine Ahnung, aber wenn sie meinen, sie erkennen meine Probleme so nicht an, dann sollen sie mich gefälligst da hinschicken.

Dann haben sie ein aktuelles brandneues und ganz neutrales Untersuchungsergebnis.

Und das alles werde ich kopieren und an die Bürgerbeauftrage auch schicken.

LG
Renate

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