Montag, 19. Juni 2017

Und jetzt mecker ich noch mehr ...

.. lasst Euch nicht durch die sommerlichen Fotos vom Ernst des Themas ablenken !!!

Die ersten Fotos hier stammen von der Umgebung und wie so oft dem ersten Gassi morgens mit Boomer vorgestern.

Später mache ich noch mit welchen von gestern weiter, die wir in der Feldmark und bei unseren Pferden gemacht haben .. gestern gegen Abend.

Links auf dem einen Blatt sitzt übrigens ein winzig kleines Insekt.

Na ja .. ich hatte ja in dem vorletzten Text hier zum Teil fürchterlich gemeckert, weil Jürgen und ich zum ersten Mal hautnah mitbekommen haben, wir der Bauer aus dem Stall, wo wir in der Zeit von Sommer 2012 bis kurz vor Anfang Dezember 2013 in Klein-Kühren gewesen sind, uns bei diesen nach vorn so freundlichen Menschen auch anfänglich total wohl gefühlt haben, dann erleben mussten, dass Chiwa grundsätzlich im Winter Hufrehe bekommen hat, feststellen, dass es da an Hausstrom angeschlossenen Stacheldraht im Fesselbereich der Pferde gibt, der auch nicht weg kam, als wir drauf aufmerksam gemacht haben ... dass unsere Pferde, wenn wir nicht dabei waren, trotz gegenteiliger Absprache mit viel mineralisiertem Billigkraftfutter vollgestopft wurden, sie ausgerechnet im Herbst unter Eichen gestellt wurden oder auf eine Weide, wo Sumpfschachtelhalm wuchs, obwohl wir ja darüber geredet haben, dass Chiwa als Pony, die zu Hufrehe neigt, weder Sumpfschachtelhalm noch Eicheln verträgt.

Fast alle Heulageballen, die wir da aufgemacht haben, waren von Schimmel durchsetzt .. das Heu staubte wie verrückt.

Eins der Pferde dort starb vor unseren Augen an einer Kolik, nachdem schon viele andere nur so Koliken gehabt hatten, diese Stute nur auch.

Es gab einen Impfzwang in Bezug auf Herpes und wir erfuhren, es waren dort mal 4 Pferde an Herpes erkrankt und alle daran gestorben.

Ein eigenes Pony war an Hufrehe gestorben, eine Hafi-Stute an Gleichbeinlahmheit, zwei weitere Pferde im Jahr zuvor ebenfalls an einer tödlichen Kolik.

Das alles innerhalb von nur 10 Jahren und auf diesem Hof .. und alles hatten wir nur von Erzählungen mitbekommen. Ob es noch mehr tote Pferde gegeben haben mag, sei dahin gestellt, denn alle diese Geschichten ergaben sich im Laufe unseres Aufenthalts durch Plaudereien.

Anfänglich glaubten wir wirklich, die verschimmelte Heulage sei durch Pech mit dem Wetter so geworden und es würde im Jahr drauf sicher besser werden. Später haben wir beobachtet, wie dort Heulage gemacht wurde, nämlich eine Charge im Oktober 13 bei Regen und die beinhaltete eine Riesenfläche, die über und über mit Sumpfschachtelhalm voll stand, einer sehr gefährlichen Giftpflanze, die in Heu und Heulage ihre Giftwirkung nicht verliert.

Heu, das Sommer gemacht worden war und eigentlich recht gut von außen aussah, war verkauft worden. Uns wurde angst und bange, wir finden an, nach einem anderen Stall zu suchen, fanden so schnell keinen und als das rauskam, kriegten wir auch noch empört unsere Kündigung und landeten mit einer halbtoten Chiwa in nächsten Pensionsstall .. wo es nicht perfekt war und wir auch irgendwann im Streit gingen, aber lebensgefährlich war es dort für unsere Pferde nie .. nur zuletzt zu teuer und zu viele Pferde dort, so dass die Ausläufe zu schlammig wurden. Aber das waren harmlose Probleme verglichen mit denen in Klein-Kühren davor.


Tja ... wie der Zufall so spielt fand ich irgendwo im Internet unlängst, dass der Hafi meiner Enkelin auch gerade lahmt ... macht mir Angst, auch wenn ich nicht weiß, warum genau er nun lahmt, aber er steht in der Box, und das ist nicht gut.

Und dann kriegten wir genauso per Zufall mit, wer eigentlich nicht weit entfernt von uns eine Heuweide nutzt, nämlich dieser Bauer aus Klein-Kühren, wo unsere Pferde so gefährliche Heulage und so gefährliches Heu bekommen haben.

Im vorigen Jahr wurde die irgendwann im ersten August-Drittes gemäht, aber ich wusste nicht, wer das macht und habe ehrlich gesagt damals auch nicht darauf geachtet, wie lange das Heu damals in der Sonne lag, bevor es zu Heurollen gemacht wurde. Ich weiß nichtmal mehr genau, ob es zu Heu oder vielleicht zu Heulage gemacht worden ist.

Aber selbst dieser viel zu späte Schnittzeitpunkt ist typisch für diesen Bauern aus Klein-Kühren.

Erst durch die Tatsache, dass unsere vorher lange wieder gesunde und auch reitbare Chiwa nach 8 Jahren Rehefreiheit in diesem Stall wieder gleich 2 x schwer Hufrehe bekommen hat und zwar im Winter vom Heu und der Heulage, habe ich damals begonnen, mich damit genauer zu beschäftigen, wie man eigentlich gutes Heu und gute Heulage macht, wann Heu geschnitten werden sollte, damit keine zu hohe Bakterienbildung entsteht und so weiter und so fort.

Ich fand raus, dass die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein über das Landesgestüt Futterkamp immer Empfehlungen rausgibt, wann am besten der erste Schnitt und wann der zweite Schnitt Heu gemacht werden sollte .. auch bezogen aufs Wetter, aber nicht nur .. das ist eine wirkliche Wissenschaft für sich und erfordert viel Sachverstand. Der erste Schnitt wird von dort immer Ende Mai oder Anfang Juni empfohlen. Dieses Jahr zum Beispiel war die Empfehlung aus Futterkamp für den 1. Schnitt Pferdeheu, es in der 22. oder 23. Woche zu machen. Da hatten wir auch gutes Wetter.


Als Jürgen und ich damals zunächst versucht haben, mit diesem Mann vernünftig zu reden, hat der uns erzählt, eine Schicht Schimmel um einen Heulageballen herum sei gut, denn das sei ein Zeichen dafür, dass der Inhalt Eiweiß-arm sei und deshalb sei solche Heulage gerade bei Hufreheneigung besonders gut.

Bauernschläue mag ja gut und schön sein, aber sowas ist allmählich Verarschung pur gewesen. Mit den Frauen zu reden, war genauso sinnlos, denn beide sind mit ihrem Job verheiratet und sehen und hören ohnehin so gut wie nichts.

Na ja.. wie dieser Mann nicht Heulage, sondern Heu macht, haben wir nun per Zufall 4 Jahre später miterlebt.

Er mähte es am Donnerstag vor einen Gewitter mit heftigen Platzregen, wendete es am Freitag, als es über Tag diverse Schauer mit Starkregen gab, bündelte es schon zum Einrollen am Samstag zusammen .. der Samstag war sonnig und trocken .. und hat es sicherlich schon am Sonntag sehr früh zusammengerollt, denn nachmittags war er schon fast damit fertig, es weggefahren zu haben.

Von früher wissen wir, dass diese Heurollen dann nicht in einer Scheune zum Nachschwitzen landen, sondern liegend aufgestapelt und dann mit einer Plastikfolie zugedeckt werden, die nicht aus einem Material besteht, das atmen würde.

Heute haben wir gesehen, er hat nicht jede Wiese in der gleichen Art und Weise bearbeitet.

Auf einer lagen die Heurollen noch drauf, eine war noch gar nicht zusammengerollt .. die am Haus .. da ist aber wie gesagt viel Sumpfschachtelhalm mit drin .. und zu einer weiteren fuhr er heute gerade mit dem Heuwender hin.

Welche Überlegungen bei diesem Mann dabei eine Rolle spielen mögen, steht in den Sternen.

Aber eins ist sicher ... das Heu, das auf der Heiweide in unserer Sichtweite gemacht wurde, ist definitiv nie und nimmer trocken gewesen, sondern nasss eingerollt worden und kann nur sehr gesundheitsschädlich für Pferde sein, denn das wird von innen anfangen zu schimmeln.

Mit Pech sieht man das von außen nicht, denn die äußere Schicht könnte antrocknen und so so wirken, als sei auch der innere Bereich in Ordnung.

Tja ... auf den Bauern, von dem man sein Heu kauft, sollte man sich blind verlassen können.

Wir haben Gott sei Dank ja einen anderen und waren im Winter mit diesem Heu sehr zufrieden.

Tja ... nun bin ich mit Meckern so in etwa fertig.

Wir haben doch seit Samstag wirklich optimales Heuwetter.

Auch wenn der Schnittzeitpunkt für wirklich gutes Heu laut dem Landesgestüt Futterkamp auch so schon überschritten ist .. aber das wäre ja noch zu tolerieren .. warum muss ein Mensch vor einem Gewitterregen seine Heuweide abmähen, wenn doch nur 2 Tage später eine Phase mit Supersonnenwetter angesagt ist, wo man gut hätte anständiges Heu machen können?
Aber selbst ohne Regen wäre bei diesen Rollen der Zeitpunkt zum Einrollen zu früh gewesen .. denn Heu braucht 4 - 5 Tage Trockenzeit vorm Einrollen auf der Weide bei schönem Sonnenschein.

Wer nicht die Möglichkeit hat, dann Heu zu machen, wenn es auch Sinn macht und wo dann eine gute Futterqualität bei rauskommt .. ja der sollte es eben zukaufen und es einen Fachmann machen lassen.

Ich finde, auf solche Bauern, die so leichtsinnig Futter für Pferde machen, sollte das Kreisveterenäramt auch mal ein Auge werfen .. ganz ehrlich.
Ob sowas schon wirklich strafbar ist, weiß ich nicht genau, aber vermute es könnte so sein. Man darf keinem Tier ohne vernünftigen Grund Leiden zufügen .. aber wer es durch komplett fahrlässig gemachtes Futter krank macht, der fügt ihm Leiden zu. Oder nicht?

Na ja ...anhand meiner Fotos .. auch denen hier, könnt ich sicher sehen, dass ich die Wahrheit erzähle, denn ich habe das spontan alles fotografiert.

Namen nennen darf ich leider wegen des Persönlichkeitsrechts nicht, auch wenn ich das schade finde .. denn eigentlich müsste man die Leute aus der Umgebung vor diesem Futter warnen.

Vielleicht erreiche ich ja trotzdem einige Pferdehalter, für die das wichtig zu wissen wäre .. durch logische Überlegung und weil man uns kennt und weiß, wo wir mit unseren Pferden jetzt sind.

Ich hoffe das .. und ansonsten hoffe ich, der Hafi meiner Enkelin wird nicht zu krank und erholt sich wieder.

Prima war damals so stabil von ihrem Immunsystem her, dass sie nicht krank wurde.

Nicht jedes Pferd ist gleich empfindlich.

Aber für empfindliche Pferde ist so ein Heu einfach eine Zeitbombe, die mit Pech nicht nur so harmlose Dinge wie Durchfall, Kotwasser oder eine leichte Kolik auslösen könnte, sondern eben auch schlimmere Dinge wie einen Hufreheschub, chronischen Staubhusten oder gar eine tödlich verlaufende Kolik.

Ja .. ich hör dann mal auf zu meckern .. aber das musste mal sein.

Es brannte mir einfach unter den Nägeln, das anzuprangern.

LG
Renate

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