Dienstag, 23. Oktober 2018

Bilanz - mein Leben in einem kapitalistischen Land - Teil 18

Es geht weiter Anfang Dezember 2017


Gleich früh morgens waren wir Heu kaufen gewesen und nun mit dem Auto voll Heu bei den Pferden angekommen.

Auch wenn das Auto recht groß war, das wir mal zum Heukaufen angeschafft haben, und klar entsprechend teuer im Unterhalt deshalb ... im Winter war das gute Stück laufend in Aktion, denn Pferde futtern nunmal eine Menge Heu weg und machen deshalb im Winter viel Arbeit.






Frühstück schmeckt und Jürgen konnte in Ruhe erstmal die frischen Heuballen auspacken.










Zu der Zeit kauften wir Heu noch in der Raisdorfer Mühle .. war irre teuer, aber gute Qualität .. und zusätzlich, weil die Mühle die auch anbietet, auch Mini-Heulage.

Auch von der Mini-Heulage hatten wir da noch eine Portion für die Pferde mitgebracht.

Noch hatte Thunder nicht mit Kotwasser und Durchfall zu tun. Ich vermute heute auch, dass es mit dem Futter von der Mühle gar nichts zu tun hatte, sondern schon da mit der verfluchten Zufütterei, weil hinter uns bei Facebook ohne Ende gehetzt wurde.

Wir waren nur damals vollkommen ahnungslos und wussten nichts davon, was da alles hinter unserem Rücken lief.

Klar war uns bekannt, wir haben Stalker am Hals, aber wie schlimm das wirklich war, wer ahnt denn sowas?








Da schleppt Jürgen die schwere Heulage ins Futterlager. Ich hätte die gar nicht heben können, auch wenn das Mini-Ballen waren.












Die Morgenrunde war dann erstmal beendet.

Das Wetter war zu der Zeit sogar recht nett und wir freuten uns auf die Advents- und Weihnachtszeit.

Manche unserer Freunde kamen damals recht oft auf der Weide zu uns und den Pferden zu Besuch, selbst im Winter .. auch alles Dinge, die jetzt ohne Pferde eben nicht mehr so sind.





Ich erzählte schon damals was über den zunehmenden Rechtsdrall der AfD und dass mir das nicht gefiel .. aber damals war die Lage in Deutschland in Bezug auf Rassismus noch harmlos gegen heute .. auch wenn das so lange eigentlich ja noch gar nicht her ist.

Die nächsten Fotos zeigen uns zu Hause, beim Kaffeeklatsch am 1.Advent.





Ich verschickte Grußkarten an die Familie und freute mich wie immer, dass die zumindest gelesen werden, also ein hauchdünner Kontakt noch immer da ist, bei Jürgen zu seinem Sohn ja auch .. auch wenn es nicht viel ist, aber man bekommt halt mit, es geht den Kindern gut .. mehr will man ja eigentlich gar nicht wissen.

Später bei den Pferden, die ja im Winter natürlich von uns mehrmals am Tag versorgt wurden ...nur auch wenn ich wirklich viel fotografiere, nonstop dann nun doch wiederum nicht.


Der Himmel über unserer Weide .. tja .. wir haben ja nun kein Auto mehr, jedenfalls im Moment nicht, weil der alte nicht mehr über den TÜV ging ... und so weit laufen, das ist schon ne Ecke.

Wir waren lange nicht dort, haben aber unlängst von einer Freundin gehört, die Weide ist nach wie vor nicht wieder verpachtet.








Stallarbeit, Füttern, Leckerlis verteilen .. alles damals alltägliche Dinge .. heute nachsehen, wie es Chiwa und Prima auf dem Gnadenhof geht, wo sie nun zu Hause sind .. und dabei immer daran denken müssen, dass Thunder einfach tot gefüttert wurde .. ob seine Leber nur davon schließlich aufhörte zu arbeiten, werden wir nie erfahren .. eine Facebook-Diskussion, die wir kopiert haben, lässt an manchen Stellen auch die Annahme zu, dass es dort einigen Leuten bekannt war, wie er zu den Vorbesitzern von uns kam.
Hier machte ich den Pferden ihre Wurmkur zum Winter gegen Dasselfliegenlarven zurecht, die auch Thunder ganz brav zwischen Brotstückchen genommen hat.

Tja .. er hat komische Papiere. Es las sich bei Facebook so, als ob da ein paar Leute genau wussten, dass er aus Polen nach Deutschland kam und es in Polen nicht gut gehabt haben soll. Von mir können sie das nicht haben, denn Jürgen und ich haben keine Ahnung, wo Thunder auf die Welt kam und selbst die Frau, die ihn uns in Friedrichskoog verkauft hat, eine Sandra, hat gesagt, sie wusste das auch nicht.
Mit der hatten wir ja bis zu Thunders Tod, wo der Kontakt dann doch abbrach, lange einen lebhaften Kontakt und als ich ihr erzählt habe, dass unsere Weidenachbarin nun vor Gericht sagte, sie hätte Thunders Vorbesitzerin nur deshalb gesucht, weil es in Polen eine wohl nicht ungefährliche Pferdekrankheit gibt, die oft Pferde von dort mit ins Land brächten, sagte die uns, sie wüsste ja nichtmal, ob Thunder jemals in Polen gelebt hätte, denn Wielkopolskis können ja auch in Deutschland gezüchtet werden und wir wissen doch nur, er soll ein Wielkopolski gewesen sein, mehr nicht.


Dort allerdings fielen so Äußerungen wie Thunder käme aus Polen, hätte es dort auch nicht gut gehabt .. man konnte fast vermuten, dass er sogar irgendwie über 4 Hufe selbst zu seiner Vorbesitzerin gekommen sein könnte .. über zig Ecken .. nun wurde dazwischen ja laufend immer wieder alles mögliche an Kommentaren weggelöscht, so dass das alles ziemlich zusammenhanglos erscheint, was wir da vorliegen haben.

Die Vorbesitzerin selbst hat uns nur erzählt, er kam von weit her, wurde ihr gebracht, die Transportkosten waren irre hoch.

Die folgenden Fotos ab dem links sind übrigens mal etwas älter, jedenfalls zum Teil .. denn am 5.12.17 hatten wir 25 Jahre eigene Pferde und ich habe mal darüber was geschrieben. Es kommen deshalb auch hier mal ein paar ganz alte Fotos, wo auch Nixe und Reno noch mit dabei sind, denn unsere Pferdeherde hat sich ja im Laufe der Jahre oft gewandelt .. es gab auch Pferdefreunde in diversen Pensionsställen und viel zu erzählen über diese 25 Jahre.





Aber nun zu dem Gerede auf der 4-Hufe-Seite nach Thunders Tod.

Unsere Vorbesitzerin wusste nur, dass Thunder vor dem Transport zu ihr in einem Kuhstall gestanden haben soll .. voll abgemagert zu ihr kam .. als reitbares Pferd, nur halb verhungert angeblich, teuer .. auch der Transport war teuer gewesen .. und natürlich nicht ansatzweise das wert, was sie für ihn bezahlt hatte, denn er war eben nicht gesund, auch nicht voll reitbar, kaum noch mal 5 Minuten auf der Weide reitbar, das vielleicht ja .. weil sein Trapezmuskel durch irgendwas komplett zerstört war.

Wir haben für Thunder dann eben einen für ein Beistellpferd, das nur noch als bedingt reitbar weiterverkauft wurde (und schon das war wirklich hart übertrieben, denn auch das war er nicht wirklich, auch wenn Jürgen keine großen Ansprüche ans Reiten gestellt hat .. eigentlich nie), halt einen normalen Preis bezahlt.

Seine Papiere sind komisch, wenn man den Ersatzequidenpass von ihm mit dem Fohlenpass vergleicht .. wir vermuten, die könnten gefälscht sein .. aber rausbekommen haben wir das nie und auch das würde Thunder nicht wieder lebendig machen.

Ich erzähle da von tollen Team-Aufträgen im Job .. was bedeutete, Weihnachten wird fein und genug Geld für Heu war da logisch deshalb auch da .. ja ja ... aber selbst wenn ich sowas erzählt habe .. im Tratsch wurde das nicht festgehalten .. da hieß es, wir hätten kein Geld für genug Heu gehabt und solche Dinge.

Aber sie regten sich auf, dass ich wo geschrieben hätte, bei Facebook sei eine ganze Tierschutz-Mafia mit dem Pferdehandel besonders mit sogenannten Schlachtpferden zugange und das ein sehr lukratives Geschäft.


Ja .. wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen.

Ja es ist bekannt, dass es bei Facebook viele Seiten gibt, die viel Geld am Handel mit dem Mitleid verdienen .. mit Hunden und auch sehr gut mit sogenannten Schlachtpferden.

Ob auch Thunder .. weil da so sicher davon geredet wurde, er käme ganz totsicher aus Polen . .was wir wie gesagt gar nicht wissen und deshalb auch nie erzählt haben und Sandra auch nicht, wo wir ihn herhaben .. so ein illegal gehandeltes Schlachtpferd war .. möglich wäre es.

So ein Queerbeet-Gelaber von einem Dutzend und mehr Leuten, die sich offenbar ja schon monatelang woanders über uns das Maul zerrissen haben, was auch aus dem Gelaber gut hervorgeht .. das ist aufschlussreicher als man denkt, wenn man sich das mal alles ganz genau durchliest.

Nach Thunders Tod war ich nur psychisch zu Anfang dazu gar nicht in der Lage. 

Na ja .. hier waren wir bei der Stallarbeit wie immer .. es war Vorweihnachtszeit und alles gut und ich freute mich über supertolle Aufträge.


Dann kam der erste Schnee am 8. Dezember 17 .. nur ein feiner Hauch .. aber man freut sich doch immer wieder darüber .. jedes Jahr neu.












Bei den Hüs angekommen, war dann kaum noch was davon zu sehen, es taute klar sofort wieder weg.








Für drei große Pferde sorgen .. immer an genug Wasser denken und deshalb im Winter sogar mehrmals zu den Tieren fahren .. ja alles Vergangenheit heute.

Es sind alles nur noch schöne Erinnerungen.

Ich will mich daran erinnern. Die 25 Jahre mit Pferden .. sie haben mir unglaublich viel gegeben, auch wenn diese Zeit wiederum oft nicht einfach war .. für die Tiere da sein zu müssen, hat mich sehr gefordert .. aber Leistung zu bringen für etwas, das man liebt, ist ja eigentlich nichts Schlimmes.
Die letzten Monate, die uns noch mit den Pferden blieben, würden sehr gleichförmig sein.

Das ist so im Winter.

Der Winter, wenn man Großvieh hält und das ganz alleine versorgt .. das ist viel Arbeit und noch mehr Routine, die eben sein muss.






Einkaufen nach der Stallarbeit.

Kreatives mit Grünkohl .. ja .. ein Jahr her ungefähr. Jetzt ist wieder Grünkohlzeit .. wir hatten schon den ersten davon gestern. War lecker.

Diese bunte Grünkohlpfanne voriges Jahr auch.







Schluss für heute ...bald weiter ab dem 11. Dezember 2017 mit Fotos aus einem Text, den ich "Der erste Schnee, der bei uns auch liegenblieb" genannt habe.

LG
Renate

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