Wegen unserem Boomer: ich fürchte, morgen wird ein schwerer Tag

Cortison hilft nicht mehr, heute frisst er nichts mehr, trinkt nur noch

Tja ... auch wenn wir uns noch gestern was anderes erhofft haben und die Wurst von Boomer heute früh auch nicht kalkweiß, grau oder gelb, sondern ein bisschen hellbraun aussah ...wir glauben beide, das hier werden die letzten Fotos werden, die wir vom Gassi mit Boomer gemacht haben und der Weg zum Tierarzt morgen früh mit einer Nachbarin, vermutlich sein letzter Weg.

Ist nicht leicht, sich das vorzustellen .. und natürlich stirbt die Hoffnung zuletzt .. und ja, zum Beispiel bei Chiwa habe ich schon 2 x erlebt, dass sie Dinge überlebt hat, wo keiner mehr Hoffnung hatte.

Heute ist ja niemand da in der Tierklinik. Also werden wir gleich morgen früh anrufen, ob wir kommen können mit Boomer.

Vormittags hat eine Nachbarin von uns Zeit, uns hinzufahren, denn laufen so weit würde Boomer gar nicht mehr schaffen in dem Zustand, in dem er gerade ist.

Es hat auch keinen Sinn mehr, ihn noch zusätzlich mit seinen Tabletten zu quälen .. er frisst nichts mehr .. absolut gar nicht.

Jürgen hat ihm früh noch eine Cortison-Tablette gegeben .. vor diesem Gassi, von dem ich Euch diese Bilder zeige .. aber als wir dann wieder zu Hause waren, wollte er wirklich gar nichts mehr fressen .. nur viel trinken.

Es ist klar ...wenn der Stoffwechsel ganz zusammenbricht, und das passiert bei Altersschwäche nunmal ... dann gerät der Elektrolythaushalt komplett aus den Fugen.

Wir vermuten, dass auch diese in der letzten Zeit immer merkwürdigeren Gelüste von Boomer auf vollkommen unnormales Futter wie Sahnewindbeutel und dergleichen, das hatte sicher was damit zu tun, dass irgendwelche Botenstoffe ihm signalisiert haben, dass bestimmte Dinge in seinem Stoffwechsel einfach fehlen.

Seine Nase funktioniert ja bis heute .. er riecht auch an vielem .. aber er frisst gar nichts mehr.

Tut weh, ihn so zu erleben.

Der Vogel oben ist übrigens ein Austernfischer, der eigentlich gar nicht an den Postsee gehört, sondern eher an die Nordseeküste.

Aber heute fehlt uns irgendwie der Sinn dafür, uns über sowas zu freuen .. auch wenn wir es, als ich diese Fotos machte, beide noch taten.

Boomer sucht momentan sehr viel Nähe.

Er liegt eng neben uns ... anders als in der letzten Zeit, wo er auch wieder anders als davor oft in einem seiner beiden Körbchen oder auf dem Sessel oder Sofa liegenblieb, wenn wir zu Bett gegangen oder wieder aufgestanden sind ... jetzt läuft er uns wieder nach .. will ganz nah bei Jürgen und mir sein.

Jetzt liegt er auch zwischen unseren beiden Bürostühlen und sucht unsere Nähe.

Ich vermute, täten wir jetzt gar nicht, würde er wie unsere alte Katze Blanka vor 2 Jahren oder früher unser altes Chinchilla Musi einfach in unserer Nähe einschlafen .. aber ich weiß nicht, ob wir das tun sollten, wir fahren morgen mal mit ihm zur Tierärztin und werden in aller Ruhe mit ihr reden.

Und die Wahrscheinlichkeit, dass wir ihn von dort nochmal mit nach Hause bringen, schätze ich nicht hoch ein und Jürgen auch nicht. Es wäre ein Wunder, wenn es doch so wäre.

Schon unser letztes Telefonat, als Jürgen vor ein paar Tagen diese Cortisonpillen nochmal geholt hat, sah ja so aus, dass auch meine Große Vanessa meinte, viel Hoffnung ist da nicht mehr und ihre Chefin auch ..dass wir es natürlich nochmal versuchen könnten und vielleicht noch ein paar Monate für Boomer rausholen.

Los ging es mit Boomers Zustand ja schon am 24. Januar 19 .. wir wuseln damit nun also schon monatelang mit ihm rum, haben wirklich alles versucht, dass er wieder auf die Beine kommt.

In dieser Zeit war es zu Anfang ja ganz dramatisch schlimm .. dann haben wir es eine Weile durch die Behandlung halbwegs in den Griff bekommen .. aber ein gewisses Auf und Ab war immer wieder zwischendurch dabei.

Seine Leberwerte sind trotz Behandlung nie wirklich besser geworden.

Ob er nun einen Tumor im Leib hat, der auf den Gallengang und den der Bauchspeicheldrüse drückt .. es ließe sich halt nur feststellen durch eine Op, die Boomer garantiert sowieso nicht mehr überleben würde .. und wenn es dieser Krebs wäre .. der ist immer tödlich, hat die Tierärztin gesagt.

Behandeln würde man den mit den gleichen Medikamenten, die Boomer auch jetzt kriegt, denn das ist für diverse Dinge gut, die was mit dem Gallengang zu tun haben.

Nun das tun wir ja.

Wie alt Boomer ist, ist schwer zu sagen.

Boomer wurde in Neumünster ja herrenlos gefunden und landete dann in der dortigen Tierauffangstelle.

Dort haben wir ihn ganz neu angekommen damals im Frühling 2008 kurz vor unserem Umzug hierher nach Preetz von Nettelsee aus mitgenommen, weil er sich mit Chérie vertrug, die damals ja noch gelebt hat und uns dann 2009 an Hautkrebs gestorben ist.

Damals wurde Boomer auf ca. 2 Jahre geschätzt.

Es kann also sein, er ist jetzt erst 13 .. aber das muss nicht stimmen. Die Schätzung damals kann auch falsch gewesen sein.

Boomer hat einen sehr weißen Kopf .. und das schon sehr lange, meistens ein Zeichen eines sehr hohen Alters.

Auch Vanessa schätzt Boomer jetzt eher auf 15 oder 16 .. Jürgen und ich tun das auch.

Boomer ist ja nicht unser 1. Hund.

Mein Waldi, auch klein und gefleckt, wurde mal 16.

Jürgens Purzel, auch klein und gefleckt, wurde auch mal 16.

Waldi haben wir früher mal wegen einer Dickdarmlähmung mit 16 einschläfern lassen müssen.

Jürgens Purzel starb von alleine wie Blanka .. er wollte nicht mehr fressen, nur noch schlafen und schlief genauso wie unsere alte Katze oder davor eben uns altes Chinchilla einfach für immer ein.

Und genauso verhält sich Boomer jetzt leider auch.

Ich vermute, wenn wir nun gar nicht mehr tun würden, er würde auch in ein paar Tagen einfach in einem seiner Körbchen für immer einschlafen.

Tja .. ich habe mir vorhin mal im Internet eine Seite nicht über Appetitlosigkeit bei Hunden, sondern eben über an Altersschwäche sterbende Hunde durchgelesen.

Leider passt das alles haargenau zu dem, was wir seit Ende Januar mit Boomer gerade erleben, auch wenn wir alles versucht haben, ihm natürlich noch zu helfen. Wir hängen doch beide sehr an unserem Hund.

Schon seit einer Weile lief er immer schnell in Richtung zurück nach Hause als von zu Hause weg.

Auch das war nicht normal für Boomer, der ja immer so gern Gassi gegangen ist und vor Energie nur so strotzte.

Er hat kaum noch reagiert, wenn wir unterwegs Hunde getroffen haben, die ihn angebellt haben.

Selbst seine ärgsten Feinde hat er kaum noch beachtet und die nicht angekläfft wie es für ihn immer normal gewesen ist sonst.

Heute waren auf dem Fußballplatz, an dem wir vorbeikamen, Kinder mit Ball.

Was hat Boomer sonst immer für ein Theater gemacht, wenn wo Bälle waren ... die kann man doch kaputtbeißen.

Alle Bälle waren seine.

Heute hat er von den Kindern mit Ball nichtmal ansatzweise Notiz genommen.

Tja ... schlimme Stunden sind das momentan.

Weinen hilft auch nicht weiter, aber trotzdem tut man es zwischendurch.

Was morgen wird ...ja ich fürchte, Jürgen und ich wissen beide, was morgen wird .. leider.

Das nächste Gassi mit Boomer wird nicht so lang.

Ich werde keine Bilder mehr machen.

Und heute Nacht ja sowieso nicht.

Um Boomer, sollte das morgen sein letzter Weg gewesen sein zur Tierärztin, in Erinnerung zu behalten .. ja es gibt tausende Fotos von ihm .. von ganz jung, als er bei uns ankam noch mit Chérie dabei bis ganz alt .. bei den Pferden auch .. und überhaupt.

Jetzt im Moment will ich nur mal erzählen, was wir gerade erleben und morgen vorhaben.

Was nun morgen wirklich passiert dann, erzähle ich Euch dann, sobald ich dazu in der Lage bin.

Falls er sterben muss, vielleicht muss ich das dann erstmal ein bisschen verkraften, auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die sich Kummer sehr gut von der Seele reden und auch schreiben können.

Ich weiß noch, als uns Thunder starb, dass ich da nicht sofort wirklich drüber schreiben konnte .. nur ein bisschen zuerst und wirklich alles erklären erst später.

Das könnte bei unserem Boomer genauso sein.

Dass gar kein Tier mehr im Haus ist, sollte Boomer gehen ...ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals ohne Haustier war .. nicht als Kind, nicht als Familienmama und auch später nicht bis heute.

Schon nur ein einziges Tier im Haus zu haben war etwas Ungewöhnliches für uns alle beide.

Wir sind es von Kindesbeinen beide immer gewohnt gewesen, uns sowohl um viele Haustiere als auch, solange wir noch eine hatten, die Familie zu kümmern.

Und später waren eben die Haustiere dann unsere Familie.

Und heute ist es eben nun der Boomer.

Tja .. da läuft er neben Jürgen . .schon sehr langsam und ganz schwach auf den Beinen.

Es war abzusehen .. schon im Januar .. trotzdem ist es schwer jetzt .. wir hatten doch so gehofft, er hätte noch den Sommer vor sich.

Diese Hoffnung ist nun aber sehr klein .. winzigklein geworden.