Mittwoch, 4. März 2020

Gestern beim Blumenkaufen und was sonst noch so passiert ist

Also ich berichte mal über mehr als nur das Wetter hier

 Wir sind lange nicht mehr Bus gefahren. Deshalb sind wir gestern vor dem Weg zu Edeka und zum Blumenkaufen für den Friedhof erstmal an der Bushaltestelle vorbeigelaufen, um zu schauen, ob sich am Fahrplan was geändert haben könnte.

Nicht nur wir, sondern sicher viele Leute, die hier gestern miterlebt haben, wie zuerst ein Krankenwagen, dann der Notarzt und schließlich auch noch die Feuerwehr kam, um jemand aus dem Fenster nach draußen zu bringen (ich nicht, sondern die Feuerwehr selbst hat das Foto von dieser Wohnung ins Internet gestellt), machen sich sicher Sorgen um die junge Frau, die da ins Krankenhaus kam.
 Ich weiß zwar nicht, warum sie nun schließlich mit dem Krankenwagen geholt werden musste, aber ich habe dort miterlebt, wie schlimm bei manchen Menschen das Lipödem werden kann, von dem es immer so schön heißt, es wäre ja nur ein reiner Schönheitsfehler und wo viele Behandlungen von der Krankenkasse deshalb auch gar nicht bezahlt werden.
Ich gehöre genauso wie ca. 10 % aller Frauen zu denen, die das Lipödem haben, allerdings in einer sicher nicht sehr gefährlichen eher normalen Form.

Dazu gibt es genauso viele Männer, die diese Gene weitervererben.
 Das Lipödem ist hormonell bedingt und bricht deshalb so gut wie immer nur bei Frauen aus, und das nur im geschlechtsreifen Alter, oft schon in der Pubertät, manchmal auch erst durch eine Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Und es vererbt sich wie gesagt leicht weiter und ist deshalb auch keine seltene Krankheit.

Es wirkt sich nicht bei jeder Frau gleich schlimm aus und bei Männern nur dann, wenn bei denen Hormonstörungen vorliegen, sonst bei denen gar nicht.
 Das Lipödem kann aber schlimm werden und es hat gar nichts !!!!!! damit zu tun, dass diese Frauen zu viel essen. Es lässt sich nicht durch Diät wieder abnehmen oder verhindern.
Und in einigen Ausnahmefällen kann es eben auch ganz schnell ganz schlimm werden wie bei dieser jungen Frau, bei der man zusehen konnte, wie es immer schlimmer wurde.
Da es am schlimmsten sowieso immer in den Beinen ist und bei einer so extremen Form natürlich dann da auch extrem, ist klar, es klemmt dann alles mögliche ab und führt zusätzlich sehr schnell zum sogenannten Lymphödem, das dann aber durch das Lipödem bedingt ist und keinen anderen Grund hat.
 Das Lymphödem ist auch laut Krankenkasse kein reiner Schönheitsfehler mehr, sondern die Behandlung wird natürlich dann auch bezahlt, und auch das auslösende Grundleiden in dem Fall.

Aber die junge Frau ließ sich nicht behandeln. Und es kam so dann nicht nur zu einem absolut krassen Gewicht, sondern auch noch offenen Beinen, wie ich das so schlimm wirklich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen habe. Als ich sie zuletzt selbst traf, trug sie im Winter nur halblange Hosen und hatte komplett vereiterte Unterschenkel, rundrum, alle beide. Ich versuchte, mir ihr zu reden.
 Sie sagte, es täte ja nicht weh. Sie verstand mich halt auch nicht wirklich, als ich versucht habe ihr klarzumachen, sie braucht dringend Hilfe dabei.

Da es kalt war, war klar, sie hat gar kein Gefühl mehr in den Beinen, daher die halblangen Hosen.

Ich habe deshalb dann sofort ihren Betreuer angerufen, ob er nicht irgendwas tun könnte. Er sagte, das darf er leider nicht, er wüsste das allerdings. Er wollte aber einmal mit ihrem Hausarzt reden.
 Das Internet sagt, dass offene Beine unbehandelt mit Pech zu einer lebensgefährlichen Sepsis führen können oder auch den Knochen zerstören und vieles mehr an ganz schlimmen Folgen bis hin zur Amputation der Füße und Unterschenkel führen können.
Mein Mann und ich dachten uns, da hilft nur beten, wenn der Betreuer auch keine Handhabe hat zu helfen, weil unsere Gesetze leider so sind.
Tja . .und dann sahen wir halt gestern noch vor diesem Blumeneinkauf, wie sie aus dem Haus ins Krankenhaus gebracht wurde, lebend Gott sei Dank, denn man sah, sie redete. Nun beten wir, dass sie gesund wieder heim kommt.
 Und natürlich auch, dass sie danach weiterhin Hilfe bekommen wird, damit sowas nicht nochmal passiert.

Na ja . da haben wir nachgeschaut, dass die Busse noch genauso fahren wie immer und waren dann ja heute bei meiner Mama auf dem Friedhof, um die gekauften Blumen auch einzupflanzen.
 Im Bus bin ich da dann heute über meinen Schatten gesprungen und habe mit jemand gesprochen, von der ich das kaum vermutet hätte, dass ich es jemals wieder tun würde .. nur so, schon unverbindlich, aber freundlich.

Und ich muss etwas revidieren in Bezug auf ihre kleine Tochter. von der mein Mann mir unlängst mal erzählt hatte, sie würde so sonderbar reden. Das trifft auf jeden Fall jetzt definitiv nämlich nicht mehr zu, falls es mal anders gewesen sein sollte. Die Kleine spricht gut, finde ich.
 Tja wie kam das. Unsere frühere Freundin, die ich nur noch M. S. nennen darf, stieg zu uns in den Bus ein und setzte sich mit ihrer Tochter direkt hinter uns.

Ich hörte die Kleine eine ganze Weile über alles mögliche reden und konnte sie gut verstehen. Sie spricht sehr deutlich und formuliert ganze Sätze. Sie ist jetzt über 3 und das ist okay in dem Alter. Ich kenne viele Kinder, die nicht so gut sprechen in dem Alter.
Klein ist sie, das habe ich ja schonmal erzählt, aber nun ja .. einer meiner Söhne kriegt eine Glatze und nach langem Überlegen stellten wir fest, das muss er von den Brüdern meiner Großmutter haben.
 Gene brauchen manchmal auch länger, bis wieder etwas von früher durchkommt. Vielleicht gibt es da ja auch jemand in der Ahnenreihe, der besonders klein war, was nun wieder rauskommt.

Die Lütte hatte unseren Hund Pepe entdeckt. Und sie erzählte, der Hund wäre da bei den beiden Omas und ihre Mama erzählte ihr, das eine ist keine Oma,sondern ein Opa, der hätte nur lange Haare, sowas gäbe es. Ich dachte da, mein Mann sollte ihr den Hund mal genauer zeigen. Er hob ihn dann über die Rückenlehre und die Lütte freute sich. Sie wollten zum Kinderturnen, erzählte ihre Mama. Tja, so haben wir uns mal freundlich unterhalten heute.
 Das ist lange her, dass es zuletzt so war, war irgendwann zuletzt in den ersten Tagen so, als wir mit unseren Pferden in der Preetzer Feldmark im Mai 2016 angekommen waren und bevor dann die Attacken unserer Weidennachbarin losgingen und uns klar wurde, die ist nun wohl ihre liebste Freundin und nicht mehr wir beide wie vorher.

Tja .. so ist das manchmal im Leben.
 Nun ja .. unser Pepe liebt kleine Kinder und kleine Kinder lieben ihn normalerweise noch viel mehr, weil er nunmal auf niedlich gezüchtet worden ist.

 Da hatten wir die neuen Blumen für den Friedhof gerade geholt und schon eingepackt und es ging dann wieder heim.

 Die Sonne schien .. heute auch ab und zu.

Aber nachts wird es momentan recht kühl, geht oft runter bis auf Bodenfrost, weil die Luft so klar ist.

 Jürgen mit dem Jobcenter im Hintergrund, wo wir uns auch so drüber geärgert haben und nun schauen müssen, ob man sich da wirklich jede Schikane gefallen lassen muss.

Schon als wir mal nur im Kieler Tierheim waren, war das eine halbe Weltreise .. ebenso sind es Termine in Plön . und das ist noch gut zu erreichen im Vergleich zu einem Ort wie Heikendorf, wo selbst ich noch nie war .. und das noch dazu, wo gerade Verdi am Streiken ist, also viele Busfahrer streiken.
 Wir empfinden es als unzumutbar, nur wegen der EKS für unseren Nebenjob, egal ob vorläufig oder abschließend, nun nach Heikendorf zu müssen. Da einen Termin einzuhalten ist genauso ein Unding wie zu wissen, ob man an so einem Tag danach überhaupt noch wieder nach Hause kommt.

Nur weil da irgendwann auch mal Busse fahren, heißt es noch lange nicht, dass man auch gut hinkommt. Schon nach Kiel oder Plön kommt man nur mit der Bahn gut hin .. alles an Bussen fährt sehr unregelmäßig und nur ab und zu am Tag.
 Auf die Fahrpläne, die man im Internet findet, kann sich kein Mensch verlassen und anders sehen kann man es ja nicht.

Das haben wir alle beide schon oft festgestellt, wenn wir tatsächlich einmal weiter weg mit dem Bus oder Zug mussten.

Und der Bahnhof ist auch nicht in unserer Nähe.

Und nach Heikendorf raus fährt auch gar kein Zug, da gibt es dann nur noch die Überlandbusse und wie die fahren, das weiß heute jeder, der auf dem Land zu Hause ist. Halt ab und zu.

Nun ja .. wie Ihr seht, die Blumen blühen wie verrückt.

Und ich zeige Euch dann auch bald die Fotos von heute, wie wir bei Mama auf dem Friedhof waren und die ersten Frühlingsblumen bei ihr gepflanzt haben.

LG
Renate

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