Donnerstag, 26. März 2020

Was sich vom Einkauf vorgestern bis zum Einkauf heute verändert hatte

Auch im Radio hörte ich heute die ersten kritischen Stimmen

Auf dem Weg zum Kaufmann trafen wir einen unserer Nachbarn, der uns erzählte, das Brot wäre alle gewesen.

Ich dachte, vielleicht kriege ich ja noch eingefrorene Brötchen, mal schauen, aber er war wohl bei Netto und nicht bei Edeka gewesen, denn bei Edeka war genug Brot da.

Es war sogar genug Klopapier da. Ich war bescheiden und habe nur eine kleine Packung mit 2 Rollen mitgenommen. Es waren ganz viele dieser Zweier-Packs da.
 Was mir negativ ins Auge fiel, war ein Schild an der Eingangstür, was eine Familie mit Kindern zeigte und wo drauf stand, der Einkauf wäre kein Platz für einen Familienausflug.

Ich habe keine kleinen Kinder und bin normalerweise immer alleine im Laden und Jürgen holt wie früher immer nur zuerst seinen Tabak vorn am Extra-Stand, so dass immer einer von uns draußen mit dem Pepe wartet.
Aber ich hatte mal 4 Kinder im Haus und fände es nicht gut, wenn nun Frauen deshalb Probleme kriegen könnten, weil die ihre Kinder mit zum Einkaufen nehmen. Wenn die klein sind, müssen die ja wohl mit rein können.

Ich kaufe normalerweise so gut wie immer mit Karte ein, aber ich habe in der letzten Zeit so oft viel zu viel Geld ausgeben müssen, weil die Hamsterer alle billigen Sachen weggekauft hatten, dass ich heute mit Bargeld beim Kaufmann war, nämlich welchem aus unserem Spartopf, wo eigentlich normalerweise was rein und nicht rauskommt. Aber wir stecken eben in einer Krise.
 Ich hoffe, dass sich das mit den Irrsinspreisen durch die Hamsterei langsam gibt, denn eigentlich will ich unseren Spartopf füllen und nicht plündern.

Wir merken aber auch bei der Auftragslage, es wird schwieriger, überhaupt Aufträge zu finden, die sich halbwegs bearbeiten lassen.

Vermutlich liegt es daran, dass die Studenten jetzt nicht an der Uni sind, denn wenn die Semesterferien haben, merken wir das sonst auch immer, die texten häufig, um sich was zu verdienen und sind halt Konkurrenz. Ein Limit an Autoren gibt es in unserem Beruf ja nicht.

Außerdem habe ich in den letzten Tagen ausschließlich Texte bearbeitet, von denen ich denke, momentan wird mit sowas  ja gar kein Umsatz gemacht wie für einen DJ, für Biertische mit integrierten Sonnenschirmen, für Yoga-Urlaub in Bayern und derlei Dinge.

Viele Branchen, die jetzt viele Texte brauchen müssten, sind gar nicht da .. warum auch? Die haben derzeit keine Erlaubnis, was zu tun oder zu verkaufen und die werden ihr bisschen Geld jetzt nicht dafür ausgeben, ihre Seiten neu betexten zu lassen.

Zumindest lief heute statt Berieselungsmusik oder den Ansagen über Sonderangebote und dergleichen bei uns im Edeka-Laden, wir sollen doch keine Hamsterkäufe machen, das wäre unfair und es bestünde keine Gefahr, dass es keine Waren mehr gäbe, die Versorgung wäre gesichert, wenn sich alle Kunden vernünftig verhalten würden.

Es wurde auf Abstand hingewiesen, aber auch darauf, nicht mit Bargeld zu bezahlen.

Ich hatte aber kein Kartengeld mehr oder nicht genug. Ich hätte mit meiner Karte diesen Einkauf heute nicht mehr bezahlen können, auch nicht ansatzweise.

Es wird vermutlich auch nicht genug Textergeld eingehen am Freitag, dass ich am Samstag damit genug für die dann noch kommenden drei Tage einkaufen kann, zumindest wäre das extrem eng, auch wenn ich ungern was aus unserem Auto-Spartopf ausgebe.

Auch wenn ich zu den eigentlich typischen Kartenzahlern gehöre, ich finde sowas wirklich überzogen.

Ich hatte an der Kasse keine Probleme mit Bargeld dann, das möchte ich abschließend noch sagen, aber diese Ansage machte mir schon davor ein ungutes Gefühl, womöglich ohne Ware nach Hause gehen zu müssen, weil ich nur noch Bargeld anzubieten hatte.

Und genau das hörte ich vorhin als sehr kritische Bekermkung auch von einer Altenpflegerin, denn in dem Radiosender, den Jürgen und ich immer hören, NDR 2, liefen heute kritische Berichte über alles mögliche im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Die Altenpflegerin sagte, natürlich kennt sie Handschuhe bei der Arbeit und Schutzmaßnahmen, aber was sie heute früh beim Bäcker erlebt hätte, war nicht nett und in ihren Augen auch vollkommen idiotisch.

Sie konnte keine Brötchen kaufen, weil da nur noch Kartenzahlung möglich ist. Die Bäckerei-Verkäuferinnen hantierten mit Gummihandschuhen mit dem Brot, den Brötchen, dem Kuchen und schmierten mit diesen Handschuhen auch belegte Brötchen und dergleichen und sie sagte, wer sich mit Schutzhandschuhen auskennt, wird schnell erkennen, das sowas vollkommener Quatsch ist. An solchen Handschuhen können dann genauso viele Viren kleben wie an unbehandschuhten Händen.

Sie würde sich überlegen, ob sie bei diesem Bäcker nach der Krise jemals wieder einkaufen gehen würde.

Es wurde dann auch sehr kritisch gesagt, dass es genug Leute gibt, die haben gar keine Bankkarte.

Was sollen denn die tun, nicht mehr einkaufen?

Und dass das, was man Vorsichtsmaßnahmen nennt, inzwischen teils komplett überzogen und eigene Auslegung der einzelnen Unternehmen ist.

Es wird sicher noch viel Missmut geben, wenn das so weitergeht.

Fazit: Noch steht bei unserem Edeka nur dran, es wäre kein Ort für einen Familienausflug und nicht, dass Kinder grundsätzlich nicht rein dürften und es wird nur durchgesagt, man möge doch bitte mit Karte bezahlen, es ging aber auch mit Bargeld.

Trotzdem fand ich das .. auch ohne Kinder zu haben .. doch schon beunruhigend.

Was kommt als nächstes?

Ich bin immer gerne einkaufen gegangen .. aber allmählich wird es unlustig.

Jürgens Bier und überhaupt alles, was ich so brauchte, war heute übrigens auch wieder da ... bis hin zum eben Klopapier wie erwähnt.

Dennoch .. kein schöner Einkauf heute.

LG
Renate

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