Die Hoffnung, dass die zwei Freunde werden, habe ich inzwischen aufgegeben
Am Sonntag beim 1. Frühstück hatte Jürgen mit Pepe gerade zufällig beim 1. Gassi den Dave getroffen und erzählte, die zwei hätten sich freundlich begrüßt draußen.Hörte sich ja gut an.
Jürgen und Miri hatte sich gleich zum gemeinsamen Gassi über Mittag verabredet, also ging es auch mit den beiden gegen Mittag los.
Mein Eindruck schon vom Treffen davor, dass es mit den beiden niemals was wird, war aber richtig, egal was Jürgen mir beim Morgenkaffee erzählt hat.
Das wird nichts.
Ich kann die Körpersprache von Hunden eigentlich sehr gut einschätzen. Schließlich bin ich mit Hunden groß geworden und hatte seit meiner eigenen Kindheit immer eigene Hunde im Haus.
Wenn einer meiner eigenen Hunde auf andere aggressiv reagiert hat, hatte das immer einen Grund.
Ich hatte im Leben die unterschiedlichsten Hunde, darunter auch viele aus dem Tierschutz mit den unterschiedlichsten Macken.
Ich hatte sehr freundliche und verspielte Hunde, die sich mit fast jedem Hund vertragen haben, aber auch bei denen habe ich erlebt, dass das nicht immer klappt, was in solchen Fällen nicht an meinen, sondern den fremden Hunden lag.
Ich hatte auch schon sehr unverträgliche Hunde, wo es an unseren Hunden lag, die andere Hunde gar nicht oder selten gemocht haben.
Da muss man dann eben aufpassen, ist halt so.
Und wie immer gesagt wird, das hätte nur mit Erziehung zu tun . nein das stimmt leider nicht.
Es gibt Hunde, die sind von klein an nicht verträglich, andere ja, die aber durchaus durch Gebissenwerden zu sehr problematischen Hunden werden können .. denn an keinem Hund geht es ohne Narben auf der Seele vorbei, wenn er auch nur einmal oder gar häufiger erlebt hat, dass ein anderer Hund versucht hat, ihn totzubeißen.
Als Beispiel will ich da nur mal unseren Boomer nennen.
Was Boomer, den wir als Streuner aus dem Tierheim Neumünster mitgenommen haben, alles erlebt hat, ist schwer zu sagen. Er war unserer Chérie und selbst unserer Katze zu Hause gegenüber freundlich und verträglich, also haben wir ihn mitgenommen und nach dem Test mit der Katze auch behalten.
Genauso wie vorher schon Chérie, die immer sehr ängstlich auf eine Schäferhündin reagiert hat, die sie später sogar bei mir auf dem Arm, als ihr Herrchen nicht auf sie aufgepasst hatte, gebissen und dabei nicht wenig verletzt hat, hatte auch Boomer schon lange bevor es passierte, eben nicht freundlich, sondern sehr ängstlich auf die Rottweiler-Hündin aus dem Nachbarhaus und die Deutsche Dogge aus dem Nachbar-Wohnblock reagiert.
Von beiden wissen wir genau, dass die auch schon andere Hunde gebissen haben, auch wenn beide durchaus Hundefreunde hatten, aber eben nicht grundsätzlich verträglich sind.
Ich gehe davon aus, dass schon Chérie an der Körpersprache der Schäferhündin genau erkannt hat, die würde sie umbringen genauso wie Boomer das später an der Körpersprache der Rottweiler-Hündin und der Deutschen Dogge genau erkannt hat.
Tja .. und er hatte recht. In zwei wirklich nur Momenten hat ihn zuerst die Rottweiler-Hündin erwischt und schwer verletzt und ein Jahr später dann diese Deutsche Dogge genauso.
Es war bei Boomer möglich, ihn an einzelne andere Hunde zu gewöhnen.
Maggies frühere Hündin Ruby durfte bei uns in der Wohnung sogar seine Futterschüssel leer fressen, ohne dass er futterneidisch reagiert hätte.
Es gab diverse andere Hunde, die er mochte und er vertrug sich auch mit Dave, ließ Dave in unsere Wohnung und war freundlich.
Umgekehrt war das aber nicht so, in Daves Wohnung ging aufpassen auf Boomer nur mit Maulkorb für Dave.
Und Dave war auch in unserer Wohnung futterneidisch.
Aber wenn ich sämtliches Futter weggestellt habe, dann klappte das ohne Maulkorb und viel Aufpassen mit beiden bei uns gut.
Es wäre nett gewesen, wenn das mit Pepe nun auch so problemlos geklappt hätte, aber das ist eben nicht so.
Wer nun rein körpersprachlich den anderen zuerst provoziert haben mag, ich weiß es nicht. Das geht so schnell, sowas sieht man auch nicht immer als Mensch.
Hunde erfassen das schneller.
Oft hat man den Eindruck, die beiden möchten miteinander spielen, aber dieser Eindruck täuscht.
Binnen dem Bruchteil einer Sekunde schlägt da die Stimmung oft um und einer von beiden geht auf den anderen los.
Und um das zu riskieren, ist der Pepe nunmal auch viel zu klein. Wäre er genauso groß oder zumindest größer, wäre das vielleicht nicht ganz so gefährlich, obwohl auch da schon genug passieren kann.
Wie schlimm auch nur Angriffe von wenigen Minuten werden können, ich habe das erlebt, als Kita unsere Chérie auf meinem Arm angriff und auch, als das gleiche bei Boomer und Bella auf unserem Parkplatz passierte oder bei Boomer und Alf bei uns in der Straße.
Da genügen schon ein paar gezielte Bisse und der eigene Hund ist schwer verletzt.
Von schwer verletzt bis tot ist es da nicht mehr weit, schon gar nicht bei einem so zarten Tier wie einem Chihuahua.
Na ja .. wir trafen uns und fuhren versehentlich in den 7. Stock, als es losgehen sollte. Schon im Fahrstuhl auf dem Weg nach unten der erste wirklich ernste Streit zwischen den beiden, ganz übel.
Im Fahrstuhl ist es leider nunmal sehr eng.
Warum und wer zuerst knurrte, ich weiß es nicht, vielleicht auch gleich beide gleichzeitig.
Ich erinnere mich nur noch, dass ich beim letzten Treffen davor zweimal den Pepe hab doll festhalten müssen, als Dave einmal mich auf dem Sofa anknurrte und später Jürgen, der durch die Wohnzimmertür reinkam. Pepe wäre in dem Moment auf ihn losgegangen und dass er das miterlebt hat, kann ausreichen. Ich habe gelesen, Chihuahuas sollen einen enormen Beschützerinstinkt und Mut haben.
Na ja . draußen war es mal so, mal so. Ab und zu liefen sie wie früher auch manchmal fast Seite an Seite, schnüffelten an den gleichen Halmen am Weg Nase an Nase .. dann wieder binnen Sekunden Angriffsstimmung, mal auf der einen, mal auf der anderen oder auch auf beiden Seiten.
Ist schade, aber nicht zu ändern.
Wir haben den Pepe nunmal als einen Hund gekauft, der jeden anderen Hund anbellt.
Warum er das tut und ob er wie Boomer mit Bella und Alf oder Chérie mit Kita da mal was sehr Negatives erlebt haben mag, wissen wir leider nicht.
Sein Frauchen, das so viel Kontakt wollte, gehört leider auch nicht zu den Menschen, die sich nun viel melden würden. Sie hat nur zu Anfang mal geantwortet, aber inzwischen seit Wochen nicht mehr, auch nicht auf meine Bitte hin, mir zu sagen, ob sie Pepes Impfausweis denn schon gefunden hätte.
Also können wir da nur raten.
Vielleicht ist der Pepe von Natur aus ein Kläffer vor dem Herrn oder aber er hat Angst, weil er auch irgendwann im Laufe seines Lebens was Schlimmes mit anderen Hunden erlebt hat.
Menschen oder anderen Tieren gegenüber ist Pepe nämlich überhaupt nicht aggressiv. Das ist er nur bei Hunden, wenn die zu nah an ihn rankommen.
Angeschnüffelt werden will er nicht, unter keinen Umständen .. und mich und Jürgen darf auch kein anderer Hund anschnüffeln, mehr weiß ich da leider auch nicht.
Beim Dave ist es so, dass er sich auch wie früher Boomer mit manchen Hunden gut verträgt, aber nicht mit jedem.
Auch Dave kann was ausstrahlen, das Pepe sagt, der ist für ihn gefährlich, egal wie viel Mühe wir uns mit den beiden auch geben mögen.
Na ja .. Gassi zusammen geht, wir passen dann ja immer alle gut auf.
Mal Dave-sitten geht auch . .dann muss halt ein Maulkorb dran .. und Pepe beißt den Dave in unserer Wohnung ja nicht, sondern geht ihm nur aus dem Weg .. versteckt sich, wenn Dave hier ist, normalerweise dann immer bei mir.
Offenbar hält er mich für eher geeignet auf ihn aufzupassen als Jürgen, denn bei dem versteckt er sich nicht. Pepe sucht also Schutz bei mir vor Dave.
Ob es mit irgendeinem anderen Hund mal klappen könnte .. schwer zu sagen.
Bisher nicht.
Es gibt Hunde, auf die Pepe inzwischen relativ gelassen reagiert, andere, wo das überhaupt nicht so ist. Er differenziert da sehr, was ich beobachtet.
Das hat definitiv auch was mit dem Verhalten der anderen Hunde ihm gegenüber zu tun.
Eins aber darf selbst der friedlichste Hund bei Pepe nicht ...nämlich ihm wirklich am Fells schnüffeln. Dann reagiert Pepe auf der Stelle regelrecht panisch.
Gemeinsam mit Dave andere Hunde verbellen wiederum findet er toll, dann sind beide plötzlich solidarisch.
Na ja .. dieser Spaziergang war bisher der schlimmste in Bezug auf gegenseitiges Attackieren, den ich erlebt habe.
Die zwei sind mindestens 20 - 30 Mal in der doch nicht so langen Zeit aufeinander losgegangen, aber wie.
Und schon beim Start im Fahrstuhl war es so krass, dass man beide kaum hat festhalten können.
Das ist echt schade, leider.
Nun ist der Pepe ja anders als früher der Boomer.
Sollten wir beide mal wohin müssen, Pepe heult nicht in der Wohnung, ist da ein anderer Typ.
Als Boomer damals, weil wir einen Hundesitter brauchten, oben war, hat er sich im Bad verkrochen gehabt, weil er halt auch merkte, dass Dave ihn in seiner Wohnung eben nicht akzeptiert.
Pepe ist ein ausgewachsener Angsthase. Das müsste nicht sein. Er bleibt ja auch mal alleine.
Umgekehrt ist das halt nicht so.
Dave bleibt nicht alleine, der hat dann Angst wie früher unser Boomer auch.
Nun, es gibt den Maulkorb und sollte das nicht ausreichen, bei uns auch noch Zimmertüren für den Notfall.
Und meistens ist direkt zum Aufpassen ja noch eine andere Nachbarin da und hauptsächlich Gassi mit den beiden angesagt .. und das klappt, da können wir ja gut aufpassen.
Ansonsten .. es blieb trocken am Sonntag.
Und dass die Landschaft mit Riesenschritten herbstlich wird, ich glaube, das sieht man gut auf den vielen Fotos, die ich an dem Tag gemacht habe.
Oben ein Ginkgo-Blatt. Auch die können herbstlich ausschauen.
Auch die amerikanischen Roteichen beginnen jetzt, ihre typische Herbstfärbung zu kriegen.
Unten am Wasser. Dave klar hinein wie immer und Pepe hat sich gesagt, nö viel zu nass.
Er ist dann lieber am trockenen Ufer langgelaufen.
Fast zu Hause. Als ich das Foto unten machte, hatten die beiden Hunde schon wieder Zoff gehabt, deshalb der große Abstand dazwischen.
Es blieb wirklich vom Start im Fahrstuhl bis nach Hause so, leider.
LG
Renate
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