Montag, 9. November 2020

Mein Leben als zwar Nicht-, aber oft Passivraucherin

 ... und wie lebensgefährlich das ist, erlebe ich gerade

Gestern wurde mir klar, was der Hauptgrund dafür ist, dass es mir in der letzten Zeit laufend schlechter geht, ich oft beinahe regelrecht erstickt bin und gerade mal so noch davongekommen, ich kaum noch Luft kriege, laufend röchele wie aus dem letzten Loch, Schleim ohne Ende hochwürge und ständig husten muss, sogar im Bett beim Einschlafen.

Ich habe minimum eine schlimme chronische Bronchitis und mit sehr viel Glück vielleicht noch nicht COPD oder gar noch schlimmer ein Lungenemphysem.

Dabei war ich mein ganzes Leben lang immer Nichtraucherin !!!!

Aber ich war auch viele Jahre in meinem Leben immer wieder oft jahrelang Passivraucherin und zuweilen wirklich viel und lange dem Rauch der Raucher in meiner Umgebung ausgesetzt.

Es ging los, als ich ein Baby, Kleinkind und Teenager war.

Als ich auf die Welt kam, war das kurz nach dem 2. Weltkrieg. Es herrschte Wohnungsknappheit und deshalb hatten wir zu Hause noch ein Ehepaar als Untermieter wohnen. Der Mann davon rauchte auf jeden Fall. Auch mein Opa war Raucher. Ob mein leiblicher Papa, von dem sich Mama trennte, als ich 2 Jahre alt war, geraucht hat, weiß ich leider nicht.

Ich war auf jeden Fall als frisch geborener Säugling eine ganze Weile sogar zwei Rauchern als Passivraucherin ausgesetzt und für Kleinkinder soll das besonders schädlich sein.

Die Frauen in unserem Haushalt rauchten nicht.

Später zog das Ehepaar zwar aus, aber mein Opa hat bis zu seinem Tod immer geraucht, und Mama und ich wohnten ja bei meinen Großeltern. Als Opa starb, war ich 18 Jahre alt.

Mit 16 habe ich angefangen, als Industriekauffrau im Büro zu arbeiten.

Früher hat niemand gewusst, wie schädlich Passivrauchen ist. Natürlich wurde im Büro geraucht und als kaufmännische Angestellte arbeitet man in geschlossenen Räumen.

Nach Opas Tod rauchte in meiner Familie zu Hause zwar keiner mehr, aber natürlich kamen oft Raucher zu Besuch, gingen wir aus und da wurde auch geraucht und ich habe außerdem durchgängig bis Mitte 1986 Vollzeit im Büro gearbeitet und hatte da immer !!!!! Kollegen, von denen manche auch Raucher waren und in den Büros und Aufenthaltsräumen rauchten.

Damals war ich dann schon ungefähr 33 Jahre alt, war also 33 Jahre grundsätzlich zumindest bei der Arbeit und davor noch 18 Jahre auch privat immer dem Rauch anderer Leute ausgesetzt.

Danach war das eine Weile besser mit dem Passivrauchen. Ich war teils Nur-Hausfrau und in meiner Familie rauchte ja keiner, also kamen nur manchmal Raucher zu Besuch oder wir atmeten anderswo Rauch ein, aber nicht regelmäßig.

Auch bei der Arbeit, in der Schule oder an der Uni war das nicht weiter schlimm. In Klassenräumen oder Hörsälen darf man nicht rauchen und auf dem Hof ist das halb so wild und meine Jobs waren teils draußen in Gärtnereien an der frischen Luft oder aber ich war am Wochenende alleine als Schreibkraft tätig, wo ich keine rauchenden Kollegen hatte.

Aber dann verliebte ich mich nach der Trennung von meinem Ex 2007 in einen Raucher, wohnte nicht mehr lange mit ihm in einer Wohnung mit Garten und Terrasse, weil wir da nicht bleiben durften und zog mit ihm 2008 in diese Etagenwohnung ohne Balkon.

Also bin ich dem Rauch meines 2. Mannes Tag und Nacht in einer winzigkleinen Wohnung bis gestern ausgesetzt gewesen.

Ich bin sowieso herzkrank und habe das Lipödem, was fürs Herz ohnehin schon eine Belastung ist, und nun kam noch das mit der durchs Passivrauchen verursachten chronischen Bronchitis dazu.

Das hat mich fast umgebracht und ich habe das nichtmal geahnt, weil ich meine Probleme immer auf meine Herzkrankheit geschoben habe, bis ich endlich gestern mal nach Bronchien und Schleim in den Bronchien und so weiter googeln war und es mir wie Schuppen von den Augen fiel.

Auf vielen von Jürgens Tabaktüten steht drauf, dass  Rauchen tödlich ist.

Also wie tödlich, das habe ich gerade am eigenen Leib erlebt, und zwar als reine Passivraucherin.

Gerade in den letzten Monaten haben sich anfallsartig manchmal meine geplagten Bronchien derartig verengt, dass ich um Haaresbreite dabei erstickt wäre und froh bin, dass ich noch lebe.

Ich bin ein Komplett-Wrack, obwohl ich gerade erst 67 Jahre alt bin, der Sauerstoffmangel macht mich vollkommen fertig.

Ich hoffe jetzt, dass es hilft, dass mein Mann nicht mehr in unserer Wohnung raucht, sondern dazu zumindest raus geht. Ob ich trotzdem noch Medikamente brauche, die die Bronchien entschleimen oder erweitern, muss ich dann sehen. Erstmal schaue ich, was sich ohne Rauchbelastung nun bei mir tun wird.

Noch mehr hoffe ich, dass ich den Jürgen, den ich doch liebe, davon überzeugen kann, selbst auch mit dem Rauchen aufzuhören. Der ist leider süchtig nach dem Zeug und ich weiß nicht, ob sein Verstand da gegen die Sucht siegen könnte, solange es ihm nicht genauso dreckig geht wir mir, und das tut es ja noch nicht. Die Anfänge sehe ich bei ihm aber auch und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er da angekommen ist, wo ich jetzt bin.

Ich scheine empfindlicher zu sein als er selbst.

LG

Renate



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