Montag, 20. August 2018

Wie sind eigentlich unsere Kinder keine Ätz-Gören geworden?

Zunächst mal waren sie nicht in einer Kita, sondern zu Hause

 Bei einer kontroversen Diskussion, ob es richtig oder falsch ist, dass ein Restaurantbesitzer auf der Insel Rügen Kinder nach 17.00 Uhr nicht mehr in sein Lokal lässt, weil wohl viele Eltern ihre Kinder so gar nicht mehr zu erziehen schaffen .. jedenfalls nach seiner Meinung und auch der Ansicht vieler Leute, die da mitdiskutiert haben, bin ich ins Grübeln gekommen, wie eigentlich Mama, Ex-Männe und ich es geschafft haben, normale Kinder zu erziehen.

 Selbstverständlich konnten wir mit unseren Kindern im Urlaub oder auch so in einem Lokal was essen gehen, ohne dass sie sich nun wie die Axt im Walde benommen hätten, und das auch schon relativ klein.

Natürlich haben unsere Kinder nicht den anderen Gästen die Tischdecke weggezogen, mit dem Essen rumgeschmissen oder sind wie blöd im Lokal rumgerannt.

 Keins unserer Kinder hat sich im Supermarkt laufend daneben benommen und auch nicht im Kindergarten, der Vorschule oder in der Schule und dergleichen.

Sie haben auch alle recht gute Schulabschlüsse und sind erwachsen nicht abgestürzt, sondern sind alle vier absolut lebensfähige Menschen geworden.

 Ich war zwar berufstätig und mein Ex ja auch, aber wir hatten auch meine Mama zu Hause, die immer für die Kinder da war, wenn wir arbeiten waren.

Natürlich habe ich die Mutterschutz- und Erziehungszeiten, so lange es damals möglich war, auch voll ausgenutzt, um so lange wie möglich bei den Kindern zu bleiben, als sie ganz klein waren.

 Über bestimmte Regeln waren Mama, Hansi und ich uns so denke ich mal grundsätzlich einig. Wir hatten alle eine ähnliche Mentalität und haben unsere Kinder deshalb auch nicht unterschiedlich behandelt.

Wie gesagt, hatte meine Mutter immer Zeit für die Kinder und wir anderen beiden sofort nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub. Die Kinder waren unser Lebensinhalt. Wir haben uns ununterbrochen und viel und sehr intensiv mit ihnen beschäftigt.

 Wir haben unsere Kinder so würde ich sagen nicht ganz antiautoritär, sondern eher demokratisch erzogen, dabei aber schon konsequent.

Nein war nein und wurde auch begründet, warum das nein war .. und ja war natürlich dann auch immer ja.

Besonders bei einem Krabbelkind und wenn es gerade laufen gelernt hat, braucht man für die Erziehung sehr viel Zeit und Geduld.

 Wenn in dieser Zeit keiner da ist, der dem Kind die Welt erklärt und auch sagt, was nicht geht, dann wird es das später nicht mehr lernen.

So klein bringt man einem Kleinkind bei, wo es hin darf und wo nicht, was es anfassen darf oder liegenlassen sollte, was gefährlich ist und was Spielzeug oder wie man mit fremden Menschen umgeht.

Und diese Aufgabe gehört ins Elternhaus und nicht in eine Kita, denn das kann die Kita nicht leisten.

 Man muss dazu nicht strafen, sondern nur konsequent eine ganz bestimmte Linie verfolgen, und zwar alle Erwachsenen in dieser Familie.

Bei uns gab es natürlich keine Schläge, aber auch keinen Stubenarrest, keinen Taschengeldentzug, kein Fernsehverbot oder andere Bestrafungen .. nur das reine Sagen, was ist gut und was nicht und auch die Erklärung dazu, warum wir das denken.

Und ich glaube, das war eigentlich alles, was nötig war, damit unsere 4 Kinder ganz normale Menschen geworden sind, mit denen wir überall haben hingehen können, ohne dass sie sich total danebenbenommen hätten.

Wenn heutige Eltern oft so nervige Kinder haben sollten wie das bei Facebook gesagt wurde, dann liegt das in meinen Augen daran, dass die Eltern heute einfach zu wenig Zeit haben, um ihre Aufgabe zu Hause zu erfüllen, die da heißt .. ein kleines Kind braucht eine Grunderziehung, und zwar bevor es in den Kindergarten und in die Schule kommt.

Da hat das Kind Vorrang vor jedem Job und auch vor dem heute allzeit bereiten Smartphone, das manchen mittelalten Erwachsenen vor der Nase angewachsen zu sein scheint.

LG
Renate

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