Mittwoch, 13. Juni 2018

Die Ecke, wo meine ersten Schwiegereltern zu Hause waren

Unser Gassi gestern Nachmittag

 Getern hatten wir mal die Idee, in der Ecke spazierenzugehen, wo das frühere Haus der Eltern meines Ex steht und wo früher auch viele unserer Jugendfreunde zu Hause waren.

Ist ja alles lange her.

Geparkt haben wir am unteren Ende der Moritz-Schreber-Straße.

 Rechts stehe ich am Anfang vom Holstenweg.

Im Holstenweg 12 b war mein Ex zu Hause,als ich ihn kennengelernt habe.

Geboren worden ist er woanders, aber seine Eltern haben dort später sehr günstig ein Haus bauen können.

 Sie hatten vermutlich Glück. Ich weiß auch nicht genau, wie sie da ran gekommen sind, denn eigentlich sind diese Doppelhäuser in unserer Gegend mal mit sehr günstigen Krediten für Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten angeboten worden.
Meine Großeltern haben in Schellhorn genau den gleichen Haustyp bauen können und dafür günstiges Baugeld bekommen, aber eben nachweisen müssen, dass sie aus dem Osten geflüchtet waren und so gut wie alles, was sie hatten verloren haben.

 Auch im Holstenweg und in den umliegenden Straßen waren früher die meisten Nachbarn genauso wie in meiner früheren Wohngegend Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten, kamen aus Ostpreußen, Pommern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg, Schlesien und so weiter.

Oben stehe ich vor der Einfahrt zum Holstenweg 12 b .. das ist die weiße Haushälfte, wo mein Ex und seine Familie früher zu Hause waren, als ich ihn als Teenager mit 16 kennengelernt habe. Mein Ex war damals 15.

 Na ja .. Schwiegereltern hatten wohl Glück und es war auch für Einheimische Holsteiner noch ein Bauplatz und ein günstiger Baukredit da.

Die beiden sind nämlich echtes Scheswig-Holsteinies Urgestein gewesen und haben keine Wurzeln im Osten gehabt.

Später sollte früher mal die älteste Schwester von meinem Ex das Haus übernehmen, die anderen nur ein Stück Land erben und sie dann Schwiegereltern im Alter pflegen.

 Es wurde dann auch zunächst für sie und ihre Familie dort angebaut. Aber auch Hansis Schwester ließ sich im Alter scheiden, ging fremd, hat nen anderen geheiratet, der mit Schwiegereltern nicht klar kam .. und viel Theater, hin und her.

Vati lebte noch bis zu seinem Tod in diesem Haus, Mutti starb trotz der Abmachung mit ihrer Tochter recht einsam und verlassen in einem Preetzer Pflegeheim.

 Das Haus wurde dann irgendwann an Fremde verkauft.
Meine Schwiegereltern hatten meinen Ex enterbt, weil er nicht mit Geld umgehen konnte. Den Anteil am Haus haben meine Kinder und ich bekommen, jeder eine relativ kleine Summe.
Ich lebte damals von meinem Ex gerade getrennt, als das passierte. Er kam damals zurück. Ich frage mich heute zuweilen, ob er das vielleicht nur tat, weil nun doch noch ein bisschen Geld da war.

 Ich hab dann damals sowieso mit ihm geteilt und auch jedes unserer Kinder fühlte sich irgendwie verpflichtet, dem Papa etwas von dem Geld abzugeben.

Nun ja .. wenig später betrog er mich dann wieder .. und später noch häufiger ... meine Ehe war nicht zu retten. Ob er langfristig eine Frau mit so viel Geld gefunden haben mag, die ihn bis ins hohe Alter auffängt .. mir egal ...er hätte verdient, dass er arm stirbt. Ganz ehrlich.

 Na ja .. an dieser Stelle sind wir dann aus dem Holstenweg abgebogen und über den Moorweg wieder zurück zu unserem parkenden Auto gelaufen.

Unterwegs begegnete uns dann auch der Bruder unserer ach so verhassten früheren "Freundin", die uns das alles mit unseren Pferden angetan hat mit ihrem Geschluder. Im Moorweg ist nämlich das Preetzer Obdachlosenasyl, wo er nun inzwischen gelandet ist.

 Wir vermuten, dass der Grund, warum er so heftig abstürzt, Drogensucht ist ..möglicherweise, weil das ja immer Hand in Hand geht, auch Drogenkriminalität .. aber das wissen wir nicht ...wie er zuweilen bei uns ankam, als er noch im Nachbarhaus lebte, wissen wir .. haben damals auch seiner Schwester gesagt, sie soll versuchen, das seinem Betreuer zu sagen, denn er konsumiert irgendwas, wovon er laufend winzig kleine Pupillen und zusätzlich eben totale Wahnvorstellungen kriegt. Aber vermutlich kann dem jungen Mann wohl keiner mehr helfen.

 Auf dem Baum da oben saß übrigens eine Schwarzdrossel und sang das Regenlied.

Es hat nachts hier wirklich noch geregnet .. nicht viel, aber mehr als beim Mal davor.

Links und unten dann wir im Moorweg auf dem Weg zurück zu unserem Auto.



 Da links war wieder so eine drollige Pflanze in einem Garten, wie wir vor einigen Wochen schonmal eine in einem Garten in Löptin entdeckt haben.

 Die Verkehrsinsel im Rethwischer Weg .. dahinten kommt man zum Dorf Rethwisch.

 Auf dieser Verkehrsinsel wuchsen so schöne Rosen.

 Jetzt blühen auch an vielen Orten die Lilien .. und der Mohn ist schon wieder dabei abzublühen und Saatkapseln zu bilden.

 Auf dem Foto links sieht man ganz weit hinten den Kirchturm der Klosterkirche.

 Oben nochmal ein letzter Blick auf die Einfahrt zum Holstenweg.

Der beste Freund, den mein Ex früher hatte, ist nur 50 geworden .. der war auch im Holstenweg zu Hause und sein Sohn ging eine Weile mit Esther, meiner Jüngsten, in eine Klasse.

Als wir das damals in der Zeitung gelesen haben, war das ein ziemlicher Schock.
Und kurz hinter dieser Blumendeko in einem alten Boot parkte dann unser Auto und wir sind wieder heim gefahren.

LG
Renate

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