Donnerstag, 27. Februar 2020

Identifikation der Kinder mit dem Vater

Die Rolle des Vaters in der Familie

Wer sich wie ich dafür interessiert, welche Rolle der eigene Vater beim Identifikationsprozess in der Kindheit spielt, also wie wichtig dieser Mann für die Selbstfindung eines jeden Kindes ist, der findet unten ganz viel zum Lesen. Ich habe mir das vorhin alles durchgelesen und falls Ihr mögt, das Internet ist voll davon. Man findet noch viel mehr über das Thema.

Auch wenn ich persönlich Kinder habe, die egal wie mein Ex-Mann und der Vater aller meiner vier eigenen Kinder gewesen sein mag, ihn nach der Trennung von uns beiden nach 36 Ehejahren mir vorziehen, ich glaube nach der Lektüre aller dieser Texte, dass es trotzdem gut für Kinder war, dass ich ihnen ihren Vater auch innerhalb unserer nicht gerade geglückten Ehe solange gelassen habe, bis sie alle erwachsen geworden sind.

Ich hätte das auch schlechter für sie machen können.

Warum tat ich das?

Ich habe bis heute das Gefühl, mir fehlt ein Stück Identität, weil ich meinen eigenen Vater nie wirklich kennenlernen konnte, den meine Mutter, weil er untreu war, rausgeschmissen hat, als ich 2 Jahre alt war, der mich zwar noch einige Male besucht hat, aber nicht hat mal mitnehmen dürfen und dann nicht mehr kam und später, als ich erwachsen war, auf keinen meiner vielen Briefe reagiert hat, die ich ihm schrieb .. und seine Frau, die ich grundsätzlich am Telefon hatte, wenn ich versucht habe, ihn anzurufen, stellte mich gar nicht erst durch.

Ich wollte das mit meinen Kindern nicht genauso machen. Ich habe mir gedacht, sie brauchen Vater und und Mutter, auch wenn wir zwei nicht wirklich zusammengepasst haben, auch wenn mein Mann genauso wie mein eigener Vater fremdging, außerdem nicht hat mit Geld umgehen können und ich deswegen habe viel arbeiten müssen, es später laufend Konflikte mit meiner Mutter und ihm gab, die er sich ja selbst ausgesucht hatte, um auf die Kinder aufzupassen, wenn ich arbeiten war, aber die er später eben hat loswerden wollen.

Das mag alles nicht richtig gewesen sein, aber eins war mein Ex trotzdem .. nämlich ein Vater, der sich viel mit seinen Kindern beschäftigt hat und da war, der ihnen auf seine Art sicherlich alles mögliche durchaus hat geben können, was sie für ihre Entwicklung gebraucht haben.

Wir beide haben in dieser Ehe viel Zeit mit unseren Kindern verbracht, meistens zu dritt, mein Ex, meine Mama und ich.

Mama war tagsüber in der Woche da, wir immer nachmittags und an den Wochenenden oder im Urlaub.

Wir haben ein sehr reges Familienleben geführt und sehr viel gemeinsame Zeit mit unseren Kindern verbracht.

Wir beide haben unsere Arbeitszeiten immer so aufeinander abgestimmt, dass wir die Freizeit haben mit der Familie auch nutzen können.

Mein Ex mag mich und auch Mama geschlagen haben, wenn einer von uns zu wütend darauf reagiert hat, wie viel Mist mein Mann durchaus immer wieder in dieser Ehe gemacht hat.

Dennoch hätte er niemals unsere Kinder geschlagen. Die hat er auf seine Art geliebt, geradezu vergöttert.

Die Kids waren gute Schüler, er war so stolz darauf, denn er selbst war es ja nicht.

Egal was sie gemacht haben, mein Ex hat sich genauso dafür interessiert wie ich selbst auch. Auch mit mir gemeinsam alles getan, damit sie das, was sie gern tun wollten, auch tun konnten.

Unser Söhne hatten Musikinstrumente und unser Großer konnte in seiner Band spielen, auftreten. Klar hat mein Ex alles organisiert, um dann alles zu transportieren und stolz zugeschaut, wenn sein Sohn auf der Bühne stand. Ich auch, klar.

Er hat genauso wie ich auch unserer Großen erlaubt, einen halben Zoo zu halten. Sie liebte Tiere über alles und wir waren für sie und diese Tiere da, haben natürlich beide gefördert, dass sie einen Beruf mit Tieren hat ausüben können, was sie bis heute tut. Ich bin deshalb extra mal aufs Gymnasium gegangen, weil ihre Idee ja ursprünglich war, Tiermedizin zu studieren. Ich durfte das tun, auch mein Ex fand, vielleicht könnte ich ihr helfen als ja immer sehr gute Schülerin.

Pferde hinterm Haus hatten unsere Mädchen auch. Sehr viel Erfolg damit hatte später unsere Kleine. Mein Ex war darauf genauso stolz wie ich und immer dabei, wenn sie was mit den Pferden gemacht hat.

Klar durfte ich mich um unseren Enkel von ihr kümmern, als ihre Beziehung zu seinem Papa nicht gehalten hat, damit sie ihre Ausbildung fertig kriegt, denn sie wollte doch therapeutisches Reiten machen, wozu ein langer Ausbildungsweg nötig war.

Unser Großer hatte schon als Kind nicht nur das Hobby Gitarre spielen, sondern auch an Oldtimern basteln, was schon das Hobby seines Vaters war. Die zwei sind noch heute zusammen bei solchen Treffen unterwegs und natürlich ist mein Ex stolz auf seinen Großen, der sehr bekannt in der Oldtimer-Branche ist und dieses Hobby zum Beruf gemacht hat.

Auch wenn mein Kleiner und sein Vater immer gewissen Probleme hatten, weil der Kleine eher künstlerisch begabt ist und ein vollkommen anderer Typ als sein großer Bruder, mein Ex fiel fast vom Glauben ab, als er die ersten selbst komponierten Stücke von seinem Jüngsten hörte. Die ganze Familie war begeistert, denn unser Kleiner hat ja wirklich viel Talent dazu, Musik zu machen.

Der Streit in unserer Familie war sicher für die Kinder nicht gut .. es mag auch sein, dass das einiges bei ihnen zerstört hat, aber ich glaube, keins davon ist wirklich psychisch krank, sie haben sich alle in meinen Augen gut entwickelt, auch wenn sie nicht zu Jürgen und mir zu Besuch kommen.

Ich denke oft, ich war nicht so wichtig, weil ihre erste Bezugsperson aufgrund meiner Berufstätigkeit ihre Oma war, die ja bei uns wohnte und mehr Zeit für sie hatte als ich.

Aber die männliche Bezufsperson, die genauso wichtig ist, war halt auch da, ihr Papa.

Dass der nicht immer perfekt war, war sicher dennoch besser als wenn er gar nicht da gewesen wäre.

In diesen vielen Texten habe ich gefunden, kein anderer Mann kann den richtigen Vater für die Idenfikation eines Kindes ersetzen. Sie brauchen diesen Mann für die Selbstfindung.

Nun ich dachte das schon immer und habe ihn ihnen auch gelassen, bis sie alle erwachsen waren.

Egal was sie deshalb heute sagen mögen. Das war vermutlich das Beste, was ich aus unserer Ehe für die Kinder habe machen können, auch wenn ich deshalb heute mit dem Jürgen ziemlich einsam und ne finanziell betrachtet arme Sau geworden bin.

Geld ist nicht alles im Leben und ich habe Kinder großgezogen, die lebensfähige Menschen geworden sind.

Dass meine Ehe nun nicht gerade der Glücksgriff war, habe ich damals, bevor sie alle da waren, ja auch gar nicht wissen können.

Also in diesem Sinne.

Und wer mag, kann sich jetzt ja mal durchlesen, wie sich Jungen und Mädchen indenfizieren und wie wichtig dabei ist, dass sie auch einen Vater, uns war nicht irgendeinen Mann, sondern ihren eigenen Vater haben.

Links siehe unten.

LG
Renate
















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen