Samstag, 15. Februar 2020

Unser Gespräch über den Fernsehfilm "Weil Du mir gehörst" ...

... und die schier aussichtslose Lage, in der Jürgen und ich früher in Bezug auf unsere Kinder waren


 Eine Hintergrundinformation zu diesem Fernsehfilm ist, dass es sich bei dieser Familie um einen authentischen Fall handelt, den es so wirklich gegeben hat.

Das Drehbuch hat als Vorlage ein Buch von Manuela Rösel, und dieses Buch enthält etwas mehr an Information als der Film, auch wenn er sehr dramatisch ist und das Gemüt berührt, nämlich die Information, warum sich dieses Ehepaar hat scheiden lassen. Der Mann reichte die Scheidung ein, weil er nicht mehr damit leben konnte, dass seine Ehefrau das Borderline-Syndrom hat.
Man erlebt nicht, wie die Ehe in die Brüche geht, sondern erfährt im Film auch nicht wirklich, dass diese Frau das Borderline-Syndrom hat.

Man erlebt nur mit, wie diese Frau mit ganz hinterhältigen Intrigen erreicht, dass die kleine Tochter irgendwann beginnt, ihren Vater, den sie geliebt hat, regelrecht zu hassen. Sie glaubt den inszenierten Intrigen der Mutter und dem Vater nicht mehr, denn diese Mutter agiert sehr raffiniert.

Das passt nach meiner Erfahrung sehr gut ins Bild, denn auch wenn man das zuweilen so liest, ich bin nicht der Ansicht, dass ein Borderliner dumm sein muss.
 Dieser Mensch mag keinen Bezug zur Realität haben. Dieser Mensch kann auch durch ein ganzes Lügengebäude die Realität dermaßen zu seinen Gunsten verbiegen, dass Außenstehende nicht mehr wissen, wer nun lügt und wer nicht, aber gerade um so etwas zu veranstalten, gehört in meinen Augen viel Taktik und Intelligenz. Nur nutzen Borderliner leider ihre Intelligenz nicht, um den Menschen,  mit denen sie zusammenleben, zu nutzen, sondern ganz gezielt, um ihnen zu schaden. Sie benutzen Menschen nur zu ihrem eigenen Lustgewinn und spielen Liebe nur sehr gekonnt vor. Wirklich zu Liebe fähig ist ein Borderliner in meinen Augen aber nicht.
Insofern wird dieses Verhalten in diesem Film auch sehr gut gezeigt, nämlich wie diese Mutter zwar ihrem Kind gegenüber und der Umwelt gegenüber so tut, als würde sie ihre Tochter lieben, aber wenn sie das täte, müsste sie bemerken, wie sie diesem kleinen Mädchen mit diesem Verhalten schadet, und das tut diese Frau eben nicht.

Der Vater leidet, kämpft auch, hat eine neue Partnerin mit Kind, die versucht, ihm zu helfen, weil sie merkt, wie er daran zerbricht, dass seine Ex-Frau das eigene Kind auf ihn hetzt.
 Der Film hat ein offenes Ende. Zuerst kommt die Frau wieder und wieder mit ihren bösen Intrigen durch, aber zuletzt findet der Mann einen Richter, der versucht, ihm zu helfen.

Er darf das Kind für eine Weile bei sich behalten .. ob er es in dieser Zeit schaffen wird, den Zugang zu seiner Tochter zurückzugewinne, wird offen gelassen.

Der Zuschauer bleibt zuletzt mit einem ziemlichen Kloß im Hals zurück.
Es ist bekannt, dass dieses Verhetzen von Kindern gegen den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin oft geschieht.

In der Drehbuch-Vorlage, also dem eigenlichen Buch, auf dem dieser Film basiert, soll gezeigt werden, wie wichtig es für die Entwicklung jedes Kindes ist, beide Eltern lieben zu dürfen, um so überhaupt eine eigene Identität entwickeln zu können.

Immer nämlich brauchen Kinder Mutter und Vater, um ein gesundes Ich zu entwickeln.
 Und nun komme ich dazu, worüber Jürgen und ich uns nach dem Film unterhalten haben.

Wir wissen beide, dass sich keins unserer insgesamt 6 Kinder normal entwickelt hat. Das konnte gar nicht passieren, weil wir Kinder von den falschen Partnern haben.

Mein Ex hat definitiv totsicher das Borderline-Syndrom, auch wenn er sich nie deshalb hat behandeln lassen. Ich weiß das, seit ich während meines Psychologie-Studiums in einer Suchtklinik einen Nebenjob hatte und mir dort wie Schuppen von den Augen fiel, warum wir diese Probleme hatten.
Für meine Kinder kam diese Erkenntnis, dass mein Ex ein Psychopath ist und dringend Hilfe bräuchte, viel zu spät. Vanessa und Manuel waren erwachsen und Esther und Marius auch schon mittelgroß, als es mir überhaupt zu dämmern anfing, warum sich ihr Vater wieder und wieder so verhalten hat, wie er es tat.

Im Film wird immer gesagt, dieser Vater hat auf die Manipulation seiner Ex ständig nur reagiert.

Ich habe schon in meiner Ehe auf alle die schlimmen Dinge, die mein Ex immer wieder tat, laufend nur reagiert und meine Mutter genauso.
Er beklagte sich beispielsweise ständig über meine durchaus wirklich zu enge Mutterbindung, nutzte diese Mutterbindung aber selbst dermaßen aus, dass ich meine Mutter dringend gebraucht habe, um seine vielen Schulden zu bezahlen, seine Straftaten auszubügeln, die er wieder und wieder ja begangen hat, überhaupt unsere Familie zu ernähren, denn meine Kinder brauchten doch eine Bezugsperson. Und weil ich einfach gar keine Zeit hatte aufgrund des Verhaltens meines Ex-Mannes, dem seine eigene spontane Trieb-Befriedigung in jede Richtung immer wichtiger war als seine Kinder, war diese Bezugsperson nicht ich, das war meine Mama.
 Ich wäre sehr froh gewesen, wenn ich nicht so viel hätte arbeiten müssen, mehr Zeit für meine Kinder gehabt hätte und vor allen Dingen, dass sie in Frieden und in einer harmonischen Familie hätten groß werden können.

Meine eigene Mutter hat mir meinen Vater, von dem sie sich trennte, auch nicht gelassen.

Ich wollte nicht genauso handeln, denn ich weiß, dass ein Kind gern beide Elternteile gehabt hätte. Hätte ich nämlich auch.

Ich glaube auch nach diesem Film nicht, dass es falsch war, ihnen ihren Vater zu lassen.

Auch Jürgen sagt, er findet es auch richtig, dass seine beiden Kinder Nicole und Daniel auch ihre Mutter haben behalten können.

Er sagt, sie war in seinem Augen sehr egoistisch und hat ihn nur benutzt und seine Tochter Nicole hatte schon keine Chance mehr, sich normal zu entwickeln, als Jürgen von ihrer Existenz erfuhr.

Seine Frau hat ihm nie gesagt, dass sie ein Kind von ihm hatte, sondern zuerst jemand anders geheiratet, den Nicole für ihren Vater hielt.

Weil Conny so schlecht mit dem Kind umgegangen ist, als die Ehe schließlich geschieden war, es so sehr vernachlässigt hatte, dass Nicole in einem Kinderheim landete, stand Conny dann vor seiner Tür und erzählte ihm, er hätte eine 9 Jahre alte Tochter, die bräuchte seine Hilfe.

Jürgen sagt, er hat Conny durchaus geliebt, auch wenn sie beide in vielerlei Hinsicht nicht immer zusammengepasst haben. Feuchtfröhliche Partys, bei denen seine Frau dann regelmäßig betrunken war, waren nicht seine Welt, ihre aber ja.

Da hat dann sein Nachfolger wohl besser zu ihr gepasst, wegen dem sie ihn dann verließ, als Daniel gerade 4 Jahre alt war.

Sie hat nie darüber nachgedacht, viel zu viel zu arbeiten, auch nicht bei Daniel und mit der Aufsicht auf ihren Bruder ihre Tochter zu überfordern.

Und ein Familienleben mit Kindern am Wochenende und nachmittags war ihr auch ziemlich egal, wie Jürgen seine Freizeit eben vorgeschwebt hätte, aber dazu hätte seine Frau erstens ihre Arbeitszeiten anders gestalten müssen, nämlich familiengerecht, denn er verdiente ja genug .. und außerdem nicht so viel Wert darauf legen dürfen, sich abends betrinken zu können. Das passt nicht zu einer jungen Familie mit zwei Kindern. Und es passte nicht zu Jürgen.

Er sagt, er weiß nicht, ob Conny psychisch gestört ist. Sie ist sehr egoistisch und hat an die Kinder nie gedacht, die hat sie genauso wie diese Frau in diesem Film nur ausgenutzt.

Und ich weiß genau, dass mein Ex Hansi psychisch gestört ist und ordne ihn auch ziemlich sicher ins Borderline-Syndrom ein, dass er auf seine Art seine Kinder zwar immer sehr wichtig fand, aber wenn er sie geliebt hätte, wirklich geliebt, dann hätte er sich in unserer Ehe ganz anders verhalten müssen.

Und nun der Punkt . .ja man soll auch als Partner eines Borderliners oder eben solchen Psychopathen, der einem Kind mit so einem Verhalten wie im Film demonstriert, diesem Kind ja die Möglichkeit geben, sich mit beiden Elternteilen identifizieren zu können.

Ja das wäre schön, finden Jürgen und ich auch.

Aber wie schafft man das bei solchen Ehepartnern, die nicht an die Kinder denken, sondern nur an sich selbst und mit aller Macht alles tun, um dem Kind die Bindung an den Elternteil, der sich getrennt hat oder von Trennung spricht, weil er es nicht mehr aushält, zu zerstören, nicht im Gegenzug ganz genauso zu handeln?

Es würde so ein Kind nicht glücklicher oder heiler machen, wenn Jürgen oder ich früher das alleinige Sorgerecht durchgeboxt hätten und dem anderen sogar ein Umgangsrecht verwehrt.

Diese Kinder hätten dann uns gehabt .. aber nicht den anderen Elternteil.

Es hätte ihnen immer noch ein Elternteil gefehlt, um wirklich ein heiles Ich auszubilden.

Was ist das Fazit?

Wir beide meinen, jedes unserer 6 Kinder, also Vanessa, Manuel, Esther, Marius von mir und Nicole und Daniel von Jürgen muss zwangsläufig einen schweren psychischen Schaden davongetragen haben. Natürlich kommt es immer auf das Grundgerüst eines jeden einzelnen Menschen an, wie schlimm sich das auswirkt, wie so ein Kind damit umgeht. Dennoch bräuchten sie alle 6 sicher zumindest vorübergehend professionelle Hilfe, um das Erlebte wirklich zu verarbeiten.

Keiner von uns beiden hätte das ohne Hilfe in so einer Ehe schaffen können, denn wir hatten Partner, die waren Meister im Manipulieren und die Wahrheit verdrehen.

Das ist leider eine bittere, aber nunmal nicht zu ändernde Wahrheit, mit der wir leben müssen und nur hoffen können, die Kids verstehen es irgendwann und lassen sich helfen.

Da für jedes davon wäre jeder von uns. Jürgen und ich lieben ja unsere Kinder.

Jürgen sagt über Nicole, seine Tochter war schon vollkommen zerstört, als er sie mit 9 kennenlernte und aus dem Kinderheim geholt hat. In den wenigen Jahren, die er sich um sie kümmern konnte, konnte er das, was seine Ex schon da alles angerichtet hatte, gar nicht mehr ausbügeln.

Und Daniel hatte mit dieser Mutter auch keine Chance.

Und von meinen Kindern hatte auch keines eine Chance bei  diesem Vater, von dem ich genauso wenig wie Jürgen von seiner Ex-Frau zu Anfang geahnt habe, dass man mit solchen Menschen besser keine Kinder in die Welt setzen sollte.

Eine noch bittere Erkenntnis ist schließlich ...wäre es besser, es gäbe unsere 6 Kinder und auch die inzwischen von ihnen bekommenen Enkelkinder gar nicht auf dieser Welt? Irgendwie kann sich das keiner von uns beiden vorstellen, denn wir lieben ja unsere Kinder so wie sie sind und würden uns nicht wünschen, sie wären gar nicht erst auf die Welt gekommen.

Wir hoffen deshalb, sie schaffen es trotz dieser immensen Schäden durch so eine Ehe, trotzdem zu überleben und glücklich zu werden.

Und eins muss ich über den Titel dieses Films noch einmal ganz deutlich sagen.

Kein Kind gehört einem Elternteil. Kinder sind nicht unser Eigentum, sondern eigenständige Menschen, für die wir als Eltern die Veranwortung haben.

Leider kann ein Borderliner keine Verantwortung übernehmen, das ist das Problem und genau diese Sorte Mensch neigt dazu, Kinder als Eigentum zu betrachten statt sich zu überlegen, einmal darüber nachzudenken, was wäre eigentlich wichtig für dieses Kind, das sie ja angeblich so lieben?

Ein Besitzdenken gegenüber einem Kind hat mit Liebe nämlich gar nichts zu tun.

...
Dazu als Anhang zum Nachlesen von mir persönlich nur in Bezug auf meine Familie ein alter Text aus Juli, in dem ich betone, ich bin nicht psychisch krank, in meiner Ursprungsfamilie wurde Verantwortungsgefühl nur sehr ernst genommen und ich habe das eben so gelernt, mich für jedes Familienmitglied verantwortlich zu fühlen.




LG
Renate

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